Einzelhandel digitalisieren & für ein zukunftsfähiges Geschäft sorgen
Um dem Wettbewerb auf dem Markt standzuhalten, digitalisieren immer mehr Geschäfte im Einzelhandel Ihre Prozesse. Sie erfüllen mit den Maßnahmen vor allem das neue Bedürfnis der Konsumentinnen und Konsumenten nach Flexibilität beim Einkauf. So besteht die Digitalisierung im Einzelhandel nicht nur darin, einen Online-Shop einzurichten. Es geht auch darum, Arbeitsvorgänge zu optimieren und das Einkaufserlebnis zu verbessern. Denn egal ob online oder stationär – nie war die Bedeutung der Digitalisierung im Handel so groß wie heutzutage. Vor allem im Zuge von Krisen wie der Corona-Pandemie brauchen stationäre Läden alternative Wege, um weiter Umsätze zu generieren. Doch die Erfahrung der Kundschaft im physischen Geschäft darf dabei nicht weniger bequem und anregend sein als in einem Online-Shop.

Chancen und Risiken der Digitalisierung im Einzelhandel
Bereits vor der Pandemie schritt die Entwicklung der Digitalisierung kontinuierlich voran. Dies zeigt insbesondere eine Studie zur Digitalisierung im Einzelhandel von Statista. Demnach betrug der Umsatz im Online-Handel 2012 noch etwa 28 Milliarden Euro, 2018 waren es aber schon 53,6 Milliarden Euro. Doch durch die Pandemie erfuhr der Umsatz im Online-Handel einen noch stärkeren Auftrieb. Laut dem Online-Monitor 2021 von Handelsverband Deutschland stiegen die Einnahmen 2020 um fast 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Allerdings unterscheidet sich das Kaufverhalten der Kundinnen und Kunden je nach Branche. In manchen Geschäftszweigen überwiegt der Online-Handel, beispielsweise bei Non-Food-Artikeln wie Kleidung (2020 bei 18,4 Prozent). Im Bereich der Lebensmittel aber liegt der Online-Anteil nur bei 2 Prozent. Entsprechend einer Untersuchung der Firma „Uberall“ bevorzugen sogar 70 Prozent der dort befragten Personen das lokale Geschäft, selbst wenn es teurer und aufwendiger ist. 60 Prozent der befragten Kundschaft kaufen sogar nur dann online, wenn sie das Produkt im Geschäft zurückgeben können.
Nichtsdestotrotz ist der Verkauf der Angebote über die eigene Website oder einen Online-Shop ein wichtiger Aspekt. Laut eStrategy Consulting haben rund 90 Prozent der Geschäfte eine Internetseite oder Webshop. Dazu passt auch die Aussage der Bitcom-Studie von 2019, dass 72 Prozent der Händlerinnen und Händler die Digitalisierung als echte Chance sehen. Doch 65 Prozent sagen auch, dass die digitalen Maßnahmen im Einzelhandel ebenso Herausforderungen mit sich bringen. So sehen 98 Prozent der befragten Firmen den Aufwand vor allem rund um den Datenschutz und 86 Prozent die Investitionskosten als Hindernisse.
Warum sollte man den Einzelhandel digitalisieren?
Trotz der Hürden bringt die Digitalisierung im Einzelhandel viele Vorteile. Denn wie die Entwicklung zeigt, nutzen viele Konsumentinnen und Konsumenten den Online-Handel als zusätzliche Einkaufsmöglichkeit.
- Vereinfachte Kommunikation mit der Kundschaft und Geschäftspartner
- Einfachere Verwaltung der Geschäftsprozesse und Logistik
- Individualisierte Kundenansprache
- Besserer Service für Konsumentinnen und Konsumenten
- Optimierte Arbeitsprozesse im Alltagsgeschäft
- Einfachere und zielgruppenorientierte Kundengewinnung und -bindung
- Verbessertes Markenimage
- Wettbewerbs- und zukunftsfähigeres Geschäft
Förderung für die Digitalisierung im Einzelhandel
Mit dem Innovationsprogramm Digital Jetzt fördert die Bundesregierung KMUs bei digitalen Infrastrukturen und Weiterbildungsmaßnahmen für die Belegschaft. Die Fördersumme liegt bei maximal 50.000 Euro pro Unternehmen. Um diese zu erhalten, stellen Sie auf dem Digital-Jetzt-Portal einen Antrag und nehmen am monatlichen Losverfahren teil. Insgesamt läuft das Projekt noch bis einschließlich 2023.
Achtung: Schlussabrechnung der Corona-Überbrückungshilfe III
Die Überbrückungshilfe III unterstütze bis Ende Oktober 2021 Geschäfte in der Corona-Pandemie. Falls Sie eine solche beantragt haben, läuft derzeit noch die Schlussabrechnung für diese finanzielle Stütze. Das heißt: Bis zum 31. Dezember 2022 reichen Sie eine Rechnung ein, in der Sie die tatsächlichen Umsatzeinbrüche und Fixkosten den Schätzungen in Ihrem Antrag gegenüberstellen. Je nach Ergebnis zahlen Sie entweder einen Teil der Überbrückungshilfe zurück oder erhalten sogar noch zusätzlich Geld vom Amt, falls Ihre Einbrüche höher waren als angenommen. Achtung: Falls Sie die Schlussabrechnung nicht einreichen, müssen Sie die Überbrückungshilfe in voller Höhe zurückzahlen!
Das Förderprogramm go-digital unterstützt kleine Betriebe bei der Finanzierung von Beratungsleistungen für die Digitalisierung. Auf der Homepage des Projektes finden Sie alle autorisierten Beratungsstellen mit entsprechenden Kontaktdaten. Um die Förderung zu erhalten, wählen Sie zunächst ein Beratungsunternehmen von eben dieser Liste aus. Danach erfolgt durch die ausgewählte Beratungsstelle ein Antrag über das Förderportal des Bundes.
Weitere Beratungsstellen
Zusätzliche Beratung erhalten Sie über das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Handel. Dies ist eine zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund um Digitalisierung. Sie bieten außerdem verschiedene Online-Seminare zu diesem Thema an sowie spezielle Erlebniszentren. Darin können sich Händlerinnen und Händler digitale Lösungen anschauen und sogar ausprobieren.
Tipps für die Digitalisierung im Einzelhandel
Das folgende Kapitel stellt Ihnen verschiedene Tipps und Technologien vor, um Ihren Einzelhandel zu digitalisieren. Dabei geht es keineswegs darum, von heute auf morgen jedes Tool oder jeden Vorschlag umzusetzen. Fokussieren Sie sich stattdessen bei der Wahl der Tools auf den eigenen Bedarf und die Markenidentität. So bringt es zum Beispiel nichts, um jeden Preis eine Website zu erstellen, wenn Ihnen die Ressourcen fehlen und Ihre Kundschaft das Geschäft sowieso vorwiegend über die lokale Suche findet.
Bei einigen der Tipps oder Vorschläge geben wir Ihnen außerdem ein Beispiel für eine Firma, die die jeweilige Maßnahme erfolgreich umgesetzt hat.
In 5 Schritten zur Strategie für Ihre Digitalisierung
Bevor wir Ihnen nun einzelne Teilbereiche im Handel, Tools oder sonstige Tipps vorstellen, brauchen Sie eine bedarfsorientierte Strategie. Anhand dieser können Sie dann auch festmachen, welcher der Vorschläge und Programme zu Ihrem Betrieb passen.
- Bedarf analysieren: Schätzen Sie die eigene Position am Markt ein, indem Sie sämtliche Produkt-, Preis- und Prozessinformationen Ihres Unternehmens zentral speichern und analysieren. Halten Sie die bestehenden Prozesse am besten schriftlich fest.
- Prozesse automatisieren: Verschaffen Sie sich einen Überblick über Prozesse, die derzeit noch manuell erfolgen. Überlegen Sie gemeinsam im Team, wo es sich lohnt, Vorgänge zu automatisieren und entsprechend zu beschleunigen.
- Systeme vernetzen: Versuchen Sie möglichst viele Tools und Programme miteinander zu vernetzen. So profitieren Sie von einer höheren Leistung und einfacherer Verwaltung.
- Maßnahmen fortlaufend prüfen: Prüfen Sie in bestimmten Zeitabständen Ihre implementierten Lösungen. Bringt das Tool Ihr Unternehmen weiterhin voran? Andernfalls passen Sie die Maßnahme entweder an oder suchen Sie nach einer besseren Lösung.
- Kundenorientierte Strategie: Versuchen Sie bei der Ausarbeitung Ihrer Strategie, Ihre Kundschaft an erste Stelle zu setzen. Denn die Maßnahmen sollen in erster Linie dafür sorgen, dass Sie mehr Kundinnen und Kunden gewinnen und an Ihr Geschäft binden.
KI im Einzelhandel nutzen
Der Einsatz künstlicher Intelligenz im Einzelhandel bietet ein großes Portfolio an Optionen für Ihr Geschäft. Dabei begleiten die Anwendungen der KI verschiedene Bereiche in vielfältiger Weise: Von kompletten Geschäftsprozessen bis hin zum Kundenerlebnis. Wo KI im Einzelhandel Sinn macht, hängt vor allem von Ihren Prioritäten und Ihrem Geschäftsmodell ab. Bevor Sie sich also für eine Anwendung auf Basis künstlicher Intelligenz entscheiden, brauchen Sie eine umfassende Datengrundlage.
Auf dem Markt existieren mittlerweile viele Tools, die die allgemeinen Herausforderungen im Handel angehen. Das bedeutet: Sie brauchen nicht unbedingt eine individuell programmierte Lösung, die mit höheren Kosten verbunden ist. In allen Bereichen, die wir Ihnen im Folgenden vorstellen, können Sie KI einsetzen. Einige der Tools und Maßnahmen sind bereits Inhalte oder Ergebnisse künstlicher Intelligenz.
Wo KI im Einzelhandel einsetzen?
- Stationäres Kundenerlebnis
- Marketing
- Datenauswertung
- Alle Kanäle im Online-Handel
- Stationäre und digitale Kaufberatung
- Reputationsmanagement
- Personalplanung
- Ressourcenmanagement
- Warenwirtschaft und Logistik
- Rechnungswesen und Buchhaltung
Stationären und Online-Handel verbinden
Beim stationären Handel vs. Online-Handel geht es nicht darum zu sagen, welcher weg besser oder schlechter ist. Denn wie die Umfrage zeigt, schätzen viele Kundinnen und Kunden weiterhin die persönliche Beratung im stationären Geschäft. Außerdem wechseln viele Konsumentinnen und Konsumenten zwischen online und offline. Das heißt, sie suchen meist bei Google nach dem nächstgelegenen Geschäft und bestellen dann entweder direkt im Netz oder holen ihr Produkt in der Filiale ab.
Dort lassen sich dann auch beraten und bewerten den Betrieb am Ende online. Die Zukunft des stationären Einzelhandels liegt also vor allem darin, die Vorteile des digitalen Shoppings und der Offline-Welt miteinander zu verknüpfen. Die echte Chance, um auf dem Markt attraktiv zu bleiben, liegt in der Digitalisierung des stationären Einzelhandels.
Was ist Currated Shopping?
Diese Art des Einkaufs stellt eine gute Option dar, um den Beratungsgedanken des stationären Handels auch online umzusetzen. Dabei füllt die Kundin oder der Kunde einen Fragebogen zum Modestil, Geschmack, Farben und Größen aus. Basierend auf diese Angaben stellt eine Beraterin oder ein Berater ein passendes Paket mit mehreren Outfits zusammen. Diese schickt er der Person nach Hause, die dann das behält, was den Vorstellungen entspricht. Der Online-Handel von Outfittery spezialisiert sich um Beispiel auf diese Art des Shoppings.
Multichannel Management im Einzelhandel betreiben
Der Begriff „Multichannel“ bedeutet im Einzelhandel, dass Ihr Betrieb verschiedene Betriebskanäle nutzt, um Produkte zu verwalten, zu verkaufen oder zu bewerben. Im Gegensatz zum Omnichannel existieren diese Kanäle jedoch unabhängig voneinander. Das heißt, die Kundschaft kann die Portale zwar parallel, aber nicht interaktiv nutzen.
Was genau bedeutet Omnichannel-Marketing?
Die Ausrichtung nach Omnichannel spielt vor allem für Betrieb mit mehreren Standorten eine große Rolle. Das Ziel liegt darin, ein umfassendes Kundenerlebnis zu schaffen. Dafür greifen die einzelnen Bereiche nahtlos ineinander über. Dazu nutzt der Ansatz eine zentrale Datenbank, die alle Kundendaten erfasst. Die Kundinnen und Kunden können sich online näher zu einem Produkt informieren, in der passenden App etwa die nächste Filiale finden und sich vor Ort beraten lassen.
Die drei wichtigsten Kanäle beim Multichannel-Management für den Einzelhandel sind:
- Stationäres Geschäft
- Social-Media-Kanäle wie Facebook, Instagram, LinkedIn und weitere
- Online-Marktplätze und Websites (auch Apps)
Beispiel für erfolgreiches Facebook: La Purpura de la Rosa Bekleidungsgeschäft aus Babenhausen
Das Unternehmen für Bekleidung präsentiert ihre Ware in regelmäßigen Abständen auf einer anschaulichen Facebook-Seite. Die Produkte werden dort in den unterschiedlichsten Formaten vorgestellt: Mal gibt es aufwendig arrangierte Fotos, selbstgedrehte Videos, passende Links und Informationen. Außerdem können die Kundinnen und Kunden direkt Feedback zu den Produkten geben.
Online-Sichtbarkeit gewährleisten
Bevor Sie sich mit verschiedenen Kanälen auseinandersetzen, sorgen Sie erst mal dafür, dass Ihre potenzielle Kundschaft Sie online findet. Dabei hilft Ihnen zuvorderst ein Eintrag bei Google-My-Business. Dafür brauchen Sie nur ein Konto bei Google, worin Sie dann ein Profil für Ihr Geschäft einrichten. Dort können Sie dann Informationen zum Standort, den Öffnungszeiten und Angeboten einspeisen. Die Userinnen oder User finden diese Angaben dann, wenn Sie zum Beispiel in der Google-Suche oder bei Google-Maps nach Ihrem Geschäft suchen.
Ihr Sortiment Online präsentieren
Das Online-Profil und die Website dienen Ihrer potenziellen Kundschaft als digitale Schaufenster. Dort zeigen Sie, welche Produkte oder Dienstleistungen zur Verfügung stehen. So steigern Sie auch Ihre Chance, bei einer Suchanfrage ohne konkreten Markenbezug in den Suchergebnissen zu erscheinen. Auf der anderen Seite sehen die Nutzerinnen und Nutzer, ob das gesuchte Produkt verfügbar ist und ob sich ein Besuch lohnt. Halten Sie Ihre Produkte und Bestände daher immer aktuell, um die Kundschaft nicht zu enttäuschen.
Online-Shop-Systeme nutzen
Bevor Sie eine ganze Website mit vielen Unterseiten für Ihre Produkte erstellen, informieren Sie sich über die Möglichkeit eines Online-Shops. Vor allem für kleinere Unternehmen wie etwa Fahrradläden profitieren davon, die Produkte vorerst über einen solchen Shop anzubieten. Wichtig ist dabei, dass die Komponenten und Funktionen des jeweiligen Online-Shop-Anbieters auch Ihren Anforderungen entsprechen. Andernfalls verschwenden Sie Ressourcen für Funktionen, die Sie gar nicht nutzen.
Unsere Tipps für die Auswahl eines passenden Online-Shops
Mit den folgenden Tipps wollen wir Sie bei der Suche nach dem geeigneten Online-Shop unterstützen. Dabei liegt der Fokus auf einige wichtige Aspekte, die ein gutes System in jedem Fall mitbringen sollte.
- Strukturierung
Planen Sie die Struktur Ihres Online-Shops im Vorfeld durch. Versuchen Sie alle Ihre Produkte übersichtlich und einheitlich zu sortieren. So gewährleisten Sie später ein verständliches und intuitiv bedienbare Startseite. Nutzen Sie außerdem einschlägige Produktkategorien und Tags. Mit einer Breadcrump-Navigation wissen Ihre Kundinnen und Kunden zum Beispiel, auf welcher Unterseite sie sich befinden. Im Idealfall beinhaltet der Online-Shop außerdem eine Suchfunktion und verschiedene Filter, damit die Kundschaft das gewünschte Produkt schneller findet.
- Warenwirtschaft
Um eine organisierte Warenwirtschaft zu führen, braucht der Online-Shop eine Schnittstelle. Damit lagern Sie Ihre Produkte geschickt und stellen immer rechtzeitig alle erforderlichen Mengen bereit. So verhindern Sie schlechte Rezensionen und Umsatzeinbrüche durch Lieferverzögerungen oder Engpässe.
- Zahlmöglichkeiten
Machen Sie es Ihren Kundinnen und Kunden so einfach wie möglich, in Ihrem Online-Shop zu zahlen. Bieten Sie daher eine gute Auswahl an verschiedenen Zahloptionen an. Neben Paypal oder Klarna gelten zum Beispiel auch Kauf auf Rechnung oder per Lastschrift als beliebte Möglichkeiten. Bieten Sie neben den verschiedenen Zahlungsoptionen auch mehrere Versandlösungen an.
- Suchmaschinenoptimierung (SEO) für Ihren Online-Shop
Einige Online-Shop-Systeme bieten einfache SEO-Tools. Damit heben Sie Ihre Inhalte in den Google-Suchergebnissen hervor. Dabei gelten zum Beispiel Produktbeschreibungen, Meta-Daten oder URLs als wichtige Indikatoren. Im Blog von TrustedShops finden Sie effektive SEO-Tipps für Online-Shops.
- Weitere Features eines Online-Shops
Neben den grundlegenden Funktionen kurbeln zusätzliche Features Ihren Online-Shop weiter an. Dazu zählen zum Beispiel implementierte Gutschein-Codes, personalisierte Newsletter oder positive Rezensionen und Kundenstimmen. Mittlerweile lohnen sich vor allem Anbieter, die den Online-Shop auch mobil darstellen – etwa als mobile-optimierte Seite oder sogar App. Denn viele Kundinnen und Kunden shoppen heutzutage von unterwegs auf ihren mobilen Endgeräten.
Mit diesen Tipps finden Sie den für Ihren Bedarf und Ihre Produkte passenden Online-Shop-Anbieter. Im Folgenden stellen wir Ihnen zusätzlich drei Anbieter für jeweils kleine, mittelständische und große Projekte vor:
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Strato
Der Online-Shop von Strato eignet sich vor allem für Anfänger. Die Seite bietet vier Tarife, der mittlere Preis liegt zum Beispiel bei 25 Euro im Monat. Im Webshop können Sie verschiedene Versandoptionen einstellen und Schnittstellen nutzen. Allerdings ist der Verkauf von digitalen Gütern hier nicht möglich. Darüber hinaus gibt es keine Bewertungsfunktion und kein Kunden-Log-in.
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Jimdo
Jimdo richtet sich an mittelständische Unternehmen. Hier gibt es ebenfalls verschiedene Tarife, der teuerste liegt bei 35 Euro. Sie können mehrere Zahlungsoptionen einstellen, brauchen keine Transaktionsgebühren beim Verkauf zu zahlen. Der Shop ist durch eine App erweiterbar und verfügt über einige SEO-Tools. Allerdings gibt es keine Funktion zum Produktimport oder -export, keine Designvorlagen und keine WaWi-Anbindungen oder ein Kunden-Log-in.
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Shopify
Shopfiy eignet sich für kleine bis große Projekte und sogar für komplexe Online-Shops. Die Tarife staffeln sich nach Funktionen und Nutzerzugänge. Je mehr Tools und Zugänge Sie nutzen, desto teurer ist der Shop. Die Basisversion erhalten Sie für 20 USD und die Proversion für 299 USD im Monat. Dafür gibt es hier zahlreiche Schnittstellen zu anderen Online-Shop-Plattformen wie etwa Amazon. Allerdings sind die Produkt-URLs teilweise statisch, das Backend ist nur auf Englisch verfügbar und die Rechnungen ausschließlich in US-Dollar.
Achtung: Das Online-Shop-System verfügt über eine Vorlage für die Datenschutzerklärung? Lassen Sie diese dennoch von einer Anwältin oder einem Anwalt gegenprüfen. So sind Sie auf der sicheren Seite, dass die Erklärung alle rechtlich notwendigen Aspekte einschließt.
Website erstellen
Eine Homepage bietet für Kundinnen und Kunden eine gute Option, sich über die Produkte und die Firma zu informieren. Heutzutage stellt es meist kein Problem dar, eine Website mithilfe eines Baukastensystems zu erstellen und sogar einen Online-Shop einzubinden. Wichtig ist es jedoch, die Seite stetig zu aktualisieren. Falls Ihnen hier die Ressourcen fehlen, verzichten Sie lieber zuerst auf die Homepage und arbeiten Sie mit dem lokalen Brancheneintrag, einer Facebook-Seite oder einem Online-Shop.
Beispiel für eine gute Homepage: TeeGeschwendner
Die Seite von TeeGeschwendner bietet direkt visuelle und nutzerfreundliche Signale. Sie ist übersichtlich strukturiert und lockt mit attraktiven Produktbildern von frisch aufgebrühtem Tee. Außerdem befindet sich auf der Seite ein Online-Shop, aber auch ein Register mit allen Standorten. So holt das Unternehmen die Kundinnen und Kunden stationär und digital ab.
Online-Werbung als Zusatz für den stationären Handel
Im Gegensatz zur Werbung per Flyer oder Zeitung bringt die Online-Werbung viele Vorteile mit sich:
- Schnellere Zugänglichkeit von Informationen: Die Kundschaft springt weniger schnell ab, da sie die benötigten Informationen direkt online einsehen können.
- Gezieltes Targeting mit geringen Streuverlusten: Mit Online-Werbung sprechen Sie die gewünschte Zielgruppe exakter an. Außerdem erschließen Sie neue Kundenkreise und nutzen Ihre Werberessourcen nur für Userinnen und User, die sich auch für das Produkt interessieren.
- Bessere Messbarkeit der Werbung und stetige Optimierung: Die Online-Werbung liefert konkrete Kennzahlen zu einzelnen Maßnahmen. Damit können Sie die Erfolge schneller bewerten als bei Flyern oder Zeitungsanzeigen. Außerdem lassen sich die Online-Anzeigen besser nachträglich optimieren.
- Kosteneffizient: Die Online-Werbung ist gegenüber klassischen Medien kostengünstiger. Sie bezahlen grundlegend nur für Werbung, die Ihre Zielgruppe auch sieht.
Neben sozialen Medien wie Facebook oder Instagram ist auch das E-Mail-Marketing eine lukrative Werbeoption. Die dort verschickten Newsletter sind kostengünstig und individuell auf die Zielgruppe auslegbar. Darüber hinaus bietet sich zum Beispiel die Kundenbindung per Kundenkarte oder als Kunden-App an. Dort können Sie relevante Kundendaten erheben und Angebote individuell anpassen.
Beispiel E-Mail-Marketing: Brauerei Gold Ochsen GmbH in Ulm
Die Brauerei verschickt ihre langjährige und bewährte Werbezeitschrift zusätzlich als E-Mail-Newsletter. Neben der Werbung für die eigenen Getränke erhält die Kundschaft auch Informationen zu Festen, Events und lokalen Gastronomieangeboten. So bietet der Newsletter neben dem Werbeaspekt auch einen weiteren Mehrwert für die Kundin oder den Kunden. Damit inszeniert sich die Brauerei als wichtiger Bestandteil des kulturellen Lebens und nicht nur als Betrieb, der auf Umsatz aus ist.
Online-Bewertungen managen
Viele Kundinnen und Kunden bewerten mittlerweile stationäre Geschäfte auch im Internet. Diese Rezensionen nutzen dann Neukunden als Entscheidungshilfe vor dem Kauf. Behalten Sie daher alle relevanten Bewertungsportal im Blick und beantworten Sie Rezensionen professionell. Verschiedene Tools helfen Ihnen dabei, alle Bewertungsportale einzusehen. Wir stellen Ihnen im folgenden zwei Review-Management-Tools vor, die sich für den Einzelhandel eigenen:
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Uberall CoreX
Mit dem Reputation Management Tool der Firma Uberall kontrollieren Sie lokale Bewertungen und soziale Netzwerke. Sie können dort in Echtzeit auf Bewertungen reagieren, Postings veröffentlichen und sogar Veranstaltungen teilen. Auf der Website veröffentlicht der Anbieter zwar keine Preise, wirbt aber mit einer kostenlosen Demoversion, um das Tool zu testen.
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Review Push
Das Tool Review Push scannt Google, Facebook, Gelbe Seiten und viele andere Portale (über 50 Stück) nach Bewertungen Ihrer Marke. Sobald es eine neue Bewertung gibt, erhalten Sie eine automatische Benachrichtigung per Mail. Außerdem können Sie auf die Bewertung direkt antworten und Analysen zur prozentualen Entwicklung der Kommentare durchführen. Das Tool ist für 30 Tage als Testversion verfügbar und kostet danach 49 Dollar im Monat für eine Region.
Geschäftsprozesse digitalisieren
Um ein Unternehmen erfolgreich zu verwalten, brauchen Sie als Handel eine zuverlässige Software. Hier geht es mittlerweile nicht nur um ein fest installiertes Programm auf einem Computer. Mittlerweile arbeiten Sie mit mobilen und cloudbasierten Anwendungen um einiges flexibler. Doch am wichtigsten ist, dass die Software benutzerfreundlich, gesetzeskonform und sicher ist. Außerdem brauchen Sie Schnittstellen, um verschiedene Anwendungen miteinander zu vernetzen. Eine gute Managementsoftware unterstützt Ihre Firma bei der Lagerverwaltung, Personalmanagement, Buchhaltung und Rechnungswesen, Kundenmanagement, Warenwirtschaft und der Analyse von Unternehmensdaten. Eine digitale Warenwirtschaftssoftware erleichtert Ihnen die Prozesse und verknüpft alle Kanäle miteinander.
Flexible Zahlmöglichkeiten einsetzen
Die Digitalisierung im Einzelhandel bietet neue Chancen für die Verkaufsstelle im Geschäft (das Point-of-Sale). So gewährleisten mobile Kassensysteme zum Beispiel, dass sich Ihr Verkaufspersonal frei im Geschäft bewegen und die Kundinnen und Kunden direkt beraten kann.
Selbstbedienungskassen & Self-Checkout
SB-Kassen ermöglichen Ihren Kundinnen und Kunden die Produkte selbst zu scannen und direkt auch zu zahlen. Dementsprechend brauchen Sie weniger Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter an der Kasse. Es reicht lediglich eine Person, die vor Ort Fragen beantwortet oder bei Problem an der Kasse hilft. Damit entlasten Sie Ihr Team und sorgen für kürzere Warteschlangen.
Eine weitere Option bietet der Self-Checkout per Smartphone. Hierbei scannt Ihre Kundschaft ein digitales Preisschild und bezahlt die Waren dann direkt am eigenen Endgerät. Damit entfällt jegliches Warten an der Kasse.
Die Entscheidung für oder gegen den Kauf eines Produktes hängt oft davon ab, wie komfortabel das Kauferlebnis vor Ort ist. Bieten Sie Ihrer Kundschaft daher verschiedene Zahlungsmöglichkeiten wie EC-Karte oder Mobile-Pay an.

Kassensystem für Ihren Einzelhandel mieten
Weitere Technologien für stationären Handel
Die Maßnahmen der Digitalisierung für den Einzelhandel können durch moderne Technologien Nachteile im stationären Geschäft ausgleichen. So ist es für manche Kundinnen und Kunden schwer, sich in einem großen Geschäft oder Kaufhaus zurechtzufinden. Oder eine Verkäuferin oder ein Verkäufer steht nicht zur Verfügung oder ist nicht in der Lage, etwas zum gewünschten Produkt zu sagen. Die Lösung aus dem KI-Bereich besteht zum Beispiel aus interaktiven Displays etwa als verlängerte Ladentheke und Infoboard zum Sortiment.
Beispiel für interaktive Displays: Textilkaufhaus Schödlbauer in Bad Kötzting
Das Textilkaufhaus Schödlbauer bietet ein erweitertes Sortiments mithilfe von Tablets an. Die Kundinnen und Kunden können sich im Laden entweder die ausgestellten Waren ansehen, aber auch aus dem gesamten Lagerbestand auswählen. Eine angestellte Person bringt dann das gewünschte Produkt aus dem Lager. Der große Vorteil liegt hier darin, das Warenangebot auszubauen, ohne die Ladenfläche erweitern zu müssen.
Interaktive Displays oder QR-Codes zum Scannen können jedoch nicht nur bei der Navigation im Laden helfen oder weitere Produkte anbieten. Sie liefern zum Beispiel auch mehr Informationen zu dem jeweiligen Produkt. Darunter zum Beispiel Inhalte, wo das Produkt herkommt oder etwa wie es hergestellt wird. Dies ist zum Beispiel eine gute Möglichkeit, transparent gegenüber der Kundschaft zu sein – etwa wenn ein Betrieb Nachhaltigkeit in ihrem Einzelhandel in den Vordergrund stellt.
Beispiel für Informationen durch QR-Codes: Intersport Eisert
Das Bekleidungsgeschäft von Intersport arbeitet mit QR-Codes, welche sich direkt an den Produkten befinden. Diese können die Kundinnen und Kunden mit ihren Smartphones scannen. Dadurch erhalten sie dann zusätzliche Informationen zum Produkt, zum Beispiel als Text oder sogar als Erklärvideo.
Manche Konsumentinnen und Konsumenten suchen nicht nur nach einem konkreten Produkt. Gerade im stationären Einzelhandel wollen sie sich oft auch einfach inspirieren oder unterhalten lassen. Hier bieten zum Beispiel VR-Headsets, digitale Spiegel oder Augmented Reality Tools ein einzigartiges Kundenerlebnis.
Beispiel Augmented Reality: Hugo Boss App
In der App der Marke Hugo Boss können die Nutzerinnen und Nutzer die Produkte virtuell ausprobieren. Dafür halten Sie zum Beispiel Ihren Fuß in die Kamera, der dann gescannt und mit dem ausgewählten Schuh bekleidet wird.
Nach demselben Prinzip arbeiten mittlerweile viele Möbelhäuser, um etwa die Planung einer Küche oder extra angefertigte Möbelstücke darzustellen. Dies hilft den Kundinnen und Kunden dabei, sich das Endprodukt vorzustellen und erleichtert ihnen die Kaufentscheidung.
Beispiel für Augmented Reality: Firma Rupprich - Das Wohnwerk in Markt Schwaben
Der Wohnmarkt arbeitet mit moderner Visualisierungstechnik, die ein High-End-Beamer auf eine Leinwand projiziert. Darauf können sich die Kundinnen und Kunden die entsprechenden Objekte mit gewünschten Wänden, Böden, Stoffen und Co. ansehen.
Unser Fazit
Grundsätzlich halten Sie durch die Digitalisierung im Einzelhandel auf in Zukunft dem Wettbewerb auf dem Markt stand. Dabei geht es jedoch nicht darum, den digitalen Handel einem stationären Geschäft vorzuziehen. Viel eher sollten Sie die digitalen Maßnahmen als eine gute Chance und Ergänzung sehen. Denn auch kleinere Geschäfte können schon ohne riesiges Budget mit digitalen Maßnahmen neue Kundschaft gewinnen und Prozesse optimieren. Das wichtigste dabei ist, die Balance zwischen stationärem und digitalen Handel zu finden und an die Zielgruppe zu denken. Versuchen Sie Ihre potenzielle Kundschaft an allen Touchpoints der Customer Journey (Berührungspunkte des potenziellen Kunden mit Ihrer Marke oder dem Produkt) abzuholen.