So digitalisieren Sie die 6 wichtigsten Prozesse in Ihrer Gastronomie
Die Digitalisierung gewinnt im Zuge seit Beginn der Corona-Pandemie immer mehr Auftrieb. Dabei betrifft das Thema nicht nur Betriebe, die branchenspezifisch bereits digital unterwegs sind. Mittlerweile erkennen auch viele Gastronomien und Hotels die Vorteile der Digitalisierung. Sie wirkt sich – betriebsgerecht umgesetzt – positiv auf Arbeitsprozesse, Belegschaft und Gäste aus. Im Großen und Ganzen können Sie mit dem Einsatz von digitalen Prozessen Ihren Umsatz nicht nur stabilisieren, sondern auch weiter ausbauen. Doch in die Maßnahmen fließen auch Ressourcen. Deswegen ist es wichtig, die Digitalisierung individuell für Ihren Betrieb anzupassen.
Förderung vom Staat für die Digitalisierung in der Gastronomie
Verschiedene Bundesländer fördern digitale Maßnahmen in der Gastro-Branche. So unterstützen zum Beispiel Landesregierungen Ihre Tourismus- und Gastrobranche mit diversen Zuschüssen und Sonderprogrammen. In der Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz finden Sie alle Projekte. Diese lassen sich speziell nach Branche, Förderart und Fördergebiet filtern. Übrigens: Der Digitalzuschuss der Landesregierung NRW ist mit der letzten Förderrunde am 30. Juni 2022 beendet worden. Hier sind keine weiteren Anmeldungen über das Portal Tour-Hotel-Gastro mehr möglich. Wir informieren Sie, falls die Regierung weitere außerordentliche Förderrunden plant.

Digitalisierung der Gastronomie: Das sind Ihre Vorteile
Besonders in Zeiten von Corona birgt die Digitalisierung echte Chancen. Laut einer Erhebung des Digitalisierungsindex im Auftrag der Telekom haben 32 Prozent der Gastro-Betriebe ihre Prozesse aufgrund der Pandemie digitalisiert. Doch es gibt noch Luft nach oben. So arbeiten zum Beispiel nur 46 Prozent aller Betriebe mit digitalen Kassensystemen. Lediglich 33 Prozent arbeiten mit einer digitalen Speisekarte. Dabei können Sie von den Maßnahmen der Digitalisierung profitieren:
- Prozesse optimieren und vereinfachen
- Belegschaft entlasten
- Zeit und Kosten sparen
- Umsatzwachstum fördern
- Servicequalität verbessern
- Gästezufriedenheit erhöhen
- Kundenbindung aufbauen
- Marke und Wettbewerbsfähigkeit stärken
Bei der Grundlage für die Umsetzung der Maßnahmen geht es vor allem um das eigene Interesse und den eigenen Bedarf im Betrieb. Denn ohne Interesse an den Technologien ist es schwieriger, sich diese anzueignen und umzusetzen. Doch was genau können Sie in Ihrer Gastronomie eigentlich digitalisieren? Die folgende Grafik zeigt Ihnen, welche Bereiche dabei eine wichtige Rolle spielen.
Bevor Sie nun damit starten, Ihre Prozesse zu digitalisieren oder digitale Erlebnisse für Ihre Gäste zu schaffen, gilt es, den Status quo zu analysieren. Wichtig ist auch, Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den gesamten Prozess mit einzubinden. Denn nur wenn Ihre Belegschaft auch offen für die Veränderungen ist, setzen Sie diese auch erfolgreich um.
Diese Fragen können Sie sich vor der Digitalisierung in Ihrer Gastronomie stellen:
- Was fordert Ihren Betrieb im Alltag heraus? Der Dienstplan? Die Bestellprozesse?
- Welche Prozesse nerven Sie? Die Buchhaltung oder der Monatsabschluss?
- Was sind Ihre Ziele? Wollen Sie den Umsatz erhöhen, Zeit sparen, die Marke stärken oder das Team entlasten?
- Wo wiederholen sich in Ihrem Betrieb Prozesse, die Sie automatisieren könnten?
- Gibt es Prozesse, die nicht optimal laufen oder sich sogar negativ auf bestimmte Bereiche auswirken?
Digitale Maßnahmen fürs Management
Für den Anstoß und die Planung der Digitalisierung ist meist die Führungsebene in einem Betrieb verantwortlich. Das bedeutet jedoch nicht, dass Sie als Führungskraft Ihres Restaurants alle Maßnahmen alleine stemmen müssen. Sie können zum Beispiel jemanden aus Ihrem Team als Digitalisierungsbeauftragten auswählen. Im Idealfall handelt es sich dabei um ein technikaffines oder wenigstens technikinteressiertes Teammitglied. Dieses ist dann für die Planung und Steuerung verantwortlich.
Für das Restaurantmanagement an sich gibt es jedoch auch digitale Maßnahmen. Genaue Prognosen zum Beispiel für künftige Kennzahlen und Planungen liefern sogenannte Cockpits.
Was ist ein Management Cockpit?
Dabei handelt es sich allgemein um ein Dashboard, dass Ihnen die relevanten Kennzahlen für Ihren Betrieb aufzeigt. Das Tool stellt die Daten übersichtlich dar, aktualisiert Sie regelmäßig, archiviert sie und bietet die Option, diese zu vergleichen. Außerdem können Sie die Daten an relevante Empfängerinnen oder Empfänger versenden. Insgesamt können Sie mit einem Cockpit Ihre Waren, Ihr Personal und Budget besser planen. Für die Software gibt es hier unterschiedliche Anbieter.
Buchhaltung in der Gastronomie digitalisieren
Mit der Buchhaltung / Buchführung dokumentieren und analysieren Sie alle im Betrieb anfallenden Geschäftsvorfälle. Je nach Unternehmensgröße sind Sie entweder zu einer einfachen oder doppelten Buchführung verpflichtet. Viele kleinere Gastro-Betriebe unterschreiten die festgesetzten Schwellenwerte. In diesem Fall sind Sie nicht buchführungspflichtig und es reicht eine einfache Gewinn-und-Verlust-Rechnung (EÜR).
Wer ist von der doppelten Buchführung befreit?
Wenn Sie in zwei aufeinander folgenden Jahren als Einzelunternehmen bestimmte Umsatzwerte nicht überschreiten, reicht eine einfache Buchführung. Auf der Gründerplattform finden Sie weitere Informationen, wie Sie die Einnahmen-Überschuss-Rechnung anwenden.
- Jahresumsatz nicht mehr als 600.000 Euro
- Jahresgewinn nicht mehr als 60.000 Euro
Für Ihre Gastronomie bestehen für die Buchführung zwei Optionen: Buchhaltung outsourcen oder selber machen. Wie Sie es handhaben, hängt von Ihren Ressourcen ab. Eine Steuerkanzlei oder externer Service gilt oft als kostenintensiverer Weg. Dafür sparen Sie Zeit und profitieren vom Expertenwissen.
Etwas kostengünstiger ist es, die Buchhaltung selbst zu erledigen. Dies stellt sich jedoch oft als fehleranfällig und zeitintensiv dar. Wenn Sie Ihre Buchführung digitalisieren, bringen Sie mehr Ordnung in den Prozess. Dies gelingt Ihnen vor allem mit einer effizienten Buchhaltungssoftware inklusive folgender Funktionen:
- Rechnungen, Belege und Co. abspeichern und automatisch sortieren
- Bankkonten verknüpfen
- Daten auswerten oder an einen Steuerberater weiterleiten
- Automatische Speicherung von Steuersätzen (z.B. die Umsatzsteuer für die Gastronomie)

Buchhaltungssoftware mieten
Personalplanung digitalisieren

Auch im Bereich der Belegschaft gilt die Digitalisierung als wichtiges Thema. Was wichtig ist: Bei den Maßnahmen rund um das Personal geht es nicht darum, dieses zu ersetzen oder zu reduzieren. Die Tools sollen das Team bei zeitaufwendigen und mühsamen Aufgaben unterstützen. Wie eingangs erwähnt, ist für die erfolgreiche Umsetzung wichtig, die digitalen Maßnahmen vorher im Team zu diskutieren. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht zum digitalen Personalmanagement im Gastrobereich. Weitere Informationen zum Thema allgemein erhalten Sie in unserem Artikel im B2B-Magazin.
Tools zur Personalplanung
In der Gastronomie funktioniert die Vergabe von Schichten heutzutage oft immer noch mehr „Wunschzettel“ oder Telefon. Dieser Prozess ist für das schichtleitende Personal aufwendig und fehleranfällig. Mit Lösungen für digitale Dienstpläne erledigen Sie diese sowie weitere Aufgaben schnell und einfach. Für die Personalplanung in der Gastronomie gibt es diverse Softwares. Diese erstellen nach den individuellen Angaben von Wünschen, Abwesenheiten und Stundensaldos automatische Schichtpläne.
Grundlegend können Sie alle möglichen Aufgabenbereiche rund um das Personal digitalisieren. Dazu zählt zum Beispiel auch die Zeiterfassung oder Lohnabrechnung. Die Tools dienen aber nicht nur dazu, die Verwaltung zu vereinfachen. Unter anderem führen die Softwares eine zusätzliche App für die Personalplanung in der Gastronomie. Diese App können sich theoretisch alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter herunterladen. So sehen sie Änderungen im Schichtplan sogar in Echtzeit und können Schichten untereinander schneller tauschen.
Die wichtigsten Funktionen eines Tools zur Personalplanung:
- Mitarbeiterstammdaten verwalten
- Arbeitsverträge hinterlegen
- Dienstplan schreiben und Abwesenheiten managen
- Zeiterfassung inkl. Dokumentation
- Arbeitszeit- und Urlaubskonten berechnen
- Zuschläge berechnen
- Hinweise zum Arbeitszeitgesetz
- Schnittstelle zur Lohnabrechnung
- Bedarf ermittelt für optimalen Einsatz des Personals
- Interaktion mit dem Personal
Arbeitsprozesse mit der Digitalisierung optimieren
Im Zuge der Digitalisierung in der Gastronomie zählt vor allem das Ziel, Arbeitsprozesse effizient und nachhaltig zu optimieren. Dazu gibt es hier eine große Auswahl an Gastro-Tools für verschiedene Bereiche. Im Idealfall sind jedoch sämtliche Bereiche in einem System digital miteinander verknüpft – egal ob Rezept-, Produkt- oder Lagermanagement.
Digitales Bestellsystem
Mit einem digitalen Bestellsystem ordern Sie Ihre Produkte direkt und zentral bei allen für Sie wichtigen Händlern. Verknüpfen Sie außerdem das Lagermanagement mit dem Bestellsystem, wissen Sie immer, wo Bestellbedarf besteht. Einige Großhändler wie zum Beispiel die Metro, bietet Ihrer Kundschaft mittlerweile sogar eine Online-Bestellplattform. Damit sparen Sie viel Zeit und behalten immer den Überblick über Ihre Waren.
Digitale Speisen- und Menüplanung
Statt einer unübersichtlichen Zettelwirtschaft bieten Ihnen digitale Tools ein übersichtliches Rezeptmanagement. Hier speichern Sie Ihre Rezepte und Menüs verschlüsselt ab und verteilen je nach Bedarf individuelle Zugriffsrechte. Zusätzlich bieten Ihnen die Softwares die Funktion, den Wareneinsatz für bestimmte Gerichte zu errechnen. Sie erhalten sogar Tipps, wie Sie den Wareneinsatz für Ihre Speisen optimieren.
Intelligente Arbeitsgeräte
Das Smart-Home-Prinzip konzentriert sich mittlerweile nicht nur auf eigenen vier Wände. Auch die Gastronomie nutzt immer mehr Technologien, um alle Gerätschaften zentral zu verbinden und zu steuern. Dadurch erleichtern Sie sich und Ihrer Belegschaft die Arbeitsprozesse:
- Alle Arbeitsschritte und Geräteeinstellungen in einer App
- Küchengeräte mit modernster Sensor- und Kameratechnik (übermitteln Daten zum Warenbestand, Temperatur oder Haltbarkeit)
- Telemetrie für Kaffeemaschinen oder Verpflegungsautomaten
Im Zuge der Corona-Situation gewinnen Automaten auch für die Gastronomie immer mehr an Beliebtheit. Denn Betriebe sehen darin die Chance, zusätzliche Einnahmen auch außerhalb der Öffnungszeiten zu generieren.
Modernes Warenwirtschaftssystem
Eine funktionale und effiziente Warenwirtschaft ist für viele Unternehmen das A und O. Sie bildet den Einkauf, Verkauf und Lagerbestand ab. Hier bietet die Digitalisierung enorme Vorteile für Gastronomie-Betriebe. Denn das digitale Warenwirtschaftssystem führt alle Aufzeichnungen, Buchungen und Abrechnungen automatisch durch. Somit gehört die Zettelwirtschaft der Vergangenheit an. Das fördert nicht nur die Organisation, sondern auch die Nachhaltigkeit in Ihrem Gastronomie-Betrieb. Bei einer Warenwirtschaft aus der Cloud nutzen Sie sogar zusätzlich eine App, mit der Sie Ihre Bestände zu jeder Zeit einsehen können.
Ein modernes Warenwirtschaftssystem erfasst also effizient und lückenlos alle relevanten Informationen. Darunter auch Kennzahlen zum Qualitätsmanagement, Produktion, Verwaltung oder auch Beschaffung. So erhalten Sie zum Beispiel Angaben, die Sie für die Renner-Penner-Analyse nutzen können.
Was ist die Renner-Penner-Analyse?
Mit dieser Analyse erleichtern Sie sich die Entscheidungen, welche Gerichte welche Gerichte im Menü bleiben und welche rausfliegen. Dazu errechnen Sie den Beliebtheitswert bestimmter Speisen, indem Sie Kassenberichte auswerten. Für die Berechnung brauchen Sie die Verkaufsmengen und den jeweiligen Deckungsbeitrag. Wie genau Sie Letzteren errechnen, erfahren Sie hier.
Am Ende sortieren Sie die Speisen nach „Penner“ (Produkte mit hohen Deckungsbeitrag aber geringen Absatzmengen), „Verlierer“ (Produkte mit geringem Deckungsbeitrag und niedrigen Verkaufszahlen), „Renner“ (Produkte mit hohen Verkaufsmengen und niedrigen Deckungsbeiträgen) und „Gewinner“ (Produkte mit hohen Verkaufsmengen und hohen Deckungsbeiträgen).
Idealerweise arbeiten Sie mit einem Kassensystem inklusive Warenwirtschaft. Dies ist durch eine Schnittstelle am Kassensystem ganz einfach möglich. So organisieren und verwalten Sie alle Prozesse rund um die Warenwirtschaft von einem zentralen System aus.
Geldprozesse in Gastronomie digitalisieren
Das zentrale Instrument für Geldprozesse in der Gastronomie ist die Kasse. Hier nehmen Sie Bestellungen auf, führen Abrechnungen durch und speichern alle Transaktionen im Alltag. Daher ist es wichtig, die Vorgänge finanzamtkonform durchzuführen und zu archivieren. Ein digitales Kassensystem erleichtert Ihnen die tägliche Arbeit und verarbeitet darüber hinaus alle Daten entsprechend der aktuellen Rechtslage.
All-In-One: Digitalisieren mit modernem Kassensystem für Gastronomien
Das digitale Kassensystem speichert wertvolle Daten zuverlässig und rechtssicher. So sind die Angaben jederzeit für Sie oder das Finanzamt abrufbar. Sie profitieren dabei von einem umfassenden Blick die Historie Ihrer Umsätze. Dies hilft Ihnen dabei, vorausschauend für Ihre Gastronomie zu planen. Dies sind die Vorteile eines modernen Kassensystems:
- Transparenz und Sicherheit
Nach der Kassensichv bieten seriöse Hersteller nur noch manipulationssichere Kassensysteme. Dadurch kann das Finanzamt alle Umsätze nachvollziehbar und vollständig überprüfen. Für Sie als steuerehrlicher Betrieb bringt das den Vorteil, dass nur die Umsätze besteuert werden, die sich auch in der Kasse befinden. Denn das Finanzamt braucht keine Steuerschätzungen mehr vorzunehmen. Idealerweise sichert das TSE-Kassensystem die Daten in einer Cloud. Dort steht unbegrenzter Speicherplatz zur Verfügung und die Unterlagen sind vor Diebstahl und Verlust geschützt.
- Platzsparend und Mobil
Von allen Modellen ist das iPad als Kasse besonders platzsparend und flexibel. Denn hier nutzen Sie alle Funktionen in einem handlichen Format. Außerdem können Sie das Gerät mobil nutzen und Bestellungen und Zahlvorgänge direkt am Gast vornehmen. So sparen Sie Zeit und Laufwege und stellen Ihre Kundschaft schneller zufrieden.
- Vielfältige Funktionen
Das moderne Kassensystem verfügt über viele weitere Funktionen, die Sie im Alltag unterstützen. Dazu zählen zum Beispiel Tischübersichten, Reservierungen, Hinzufügungen von Beilagen und Sonderwünschen sowie die Vergabe von Personalrechten.
Schnittstellen für das Kassensystem
Digitale Maßnahmen sind am erfolgreichsten, wenn Sie alle relevanten Arbeitsprozesse miteinander verknüpfen. Auch dabei unterstützt Sie das moderne Kassensystem mit diversen Schnittstellen. Unter anderem verbinden Sie Ihre Kasse mit der Warenwirtschaft, Ihrem Online-Shop, Lieferdiensten und Buchhaltungssystemen.
Moderne Zahlmöglichkeiten
Zur digitalen Transformation der Gastronomie gehören ebenso moderne Zahlmöglichkeiten. Denn immer mehr Konsumenten zahlen auch im Restaurant mit der Karte oder sogar mobil. Daher ermöglichen zusätzliche Komponenten des Kassensystems bargeldloses Bezahlen. So zahlen Ihre Gäste zum Beispiel an mobilen Geräten per EC- oder Kreditkarte sowie mittels Mobiltelefon. Denn auch das bargeldlose Zahlen mit dem Handy wird besonders bei der jüngeren Generation immer beliebter.

Modernes Kassensystem mieten
Mit der Digitalisierung Gäste gewinnen und begeistern
Die Digitalisierung Ihrer Gastronomie hilft Ihnen nicht nur dabei, veraltete Prozesse zu optimieren. Mit den digitalen Maßnahmen gewinnen Sie sogar zusätzliche Kundinnen und Kunden und steigern Ihre Umsätze.
Die Homepage für das Restaurant

Eine Website für das Restaurant zählt vielleicht zu den „längst bewährten“ Maßnahmen der Digitalisierung. Trotzdem arbeiten viele Gastronomien immer noch mit bedruckten Flyern und unterschätzen die Vorteile einer Homepage. Denn ein Auftritt im Internet gilt selbst für kleine Gastro-Lokale als starkes Marketing-Tool, um Gäste zu gewinnen. Der Online-Auftritt ist nämlich nicht nur Ihre digitale Visitenkarte. Sie fördern auch Ihr Image, informieren Ihre Gäste und profitieren von einem wachsenden Kundenkreis.
Der Aufbau und die Gestaltung einer Restaurant-Website hängen immer von Ihrem Ziel ab. Das wichtigste Ziel einer Homepage für die Gastronomie lautet oft, mehr Kundschaft ins Lokal zu locken. Aber auch Ziele wie „Image aufbauen“, „Neugründung bekannt machen“ oder „Gäste informieren“ sind relevant für das Design.
Tipps und Inspirationen für Ihre Restaurant-Website
- Domainname
Der Domainname ist die URL, unter der Nutzer und Nutzerinnen Ihre Website erreichen. Wichtig ist eine einschlägige und kurze Domain. Vermeiden Sie außerdem Bindestriche.
- Startseite
Stellen Sie sich für die Startseite vor allem die Frage: Was macht mein Lokal so besonders? Befindet es sich an einem attraktiven Standort? Bieten Sie außergewöhnliche Spezialitäten? Präsentieren Sie Ihr Alleinstellungsmerkmal direkt auf der Startseite mit hochwertigen Bildern oder Videos. Integrieren Sie außerdem einen Call-To-Action-Button, um die Gäste zu einer Reservierung zu animieren. Mit einem zusätzlichen Buchungstool für Ihre Restaurant-Homepage verwalten Sie alle eingehenden Reservierungen.
- Speisekarte
Gestalten Sie auf Ihrer Website eine übersichtliche, aber auch attraktive Speisekarte. Diese sollte einen möglichst klaren Einblick ins Angebot und Preis-Leistungs-Verhältnis geben. Bestücken Sie die Speisekarte außerdem mit Bildern, um Appetit anzuregen.
- Anfahrt
Machen Sie es den Gästen so einfach wie möglich, Ihr Lokal zu finden. Bauen Sie zum Beispiel eine Google-Map ein, in der Sie Ihren Standort als Ziel markieren. Im Idealfall beschreiben Sie zusätzlich unterschiedliche Anfahrtswege für Auto sowie Bus und Bahn.
- Datenschutz und Impressum
Ohne ein Impressum ist Ihre Website nicht rechtsgültig. Was genau diese Seite enthalten muss, finden Sie im Artikel §5 des Telemediengesetzes zur Impressumspflicht. Eine Datenschutzerklärung dient zu Ihrem eigenen Schutz. Damit machen Sie dem User transparent, was mit seinen Daten passiert, und sichern sich so rechtlich ab.
- Schnittstelle zu Social Media
Die sozialen Medien ermöglichen den direkten Dialog mit Ihrer Kundschaft. Dort können Sie Ihre potenziellen Kundinnen und Kunden sowie Stammgäste nach Vorlieben fragen. So bauen Sie sich eine stabile Fan-Gemeinde auf. Wenn Sie mit Ihrer Gastronomie zusätzlich bei Facebook und Co. unterwegs sind, platzieren Sie die Social-Media-Icons auf Ihrer Website. So leiten Sie die Nutzerinnen und Nutzer zu den Netzwerken weiter.
- Designaspekte für Ihre Website
Mit dem Design Ihrer Homepage wahren Sie im Idealfall die Identität Ihres Unternehmens. So schaffen Sie einen Wiedererkennungswert für Ihr Lokal. Dabei spielen dabei vor allem das Logo, die Farbpalette, Formen und die zielgruppengerechte Ansprache eine wichtige Rolle.
Website selber machen oder in Auftrag geben?
Für die Gastro-Website können Sie entweder einen externen Profi engagieren oder die Restaurant-Homepage selbst erstellen. Bei der zweiten Option bieten viele Baukasten-Anbieter oder Hosting-Services ausführliche Tutorials.
Wenn Sie eine eigene Website bauen, brauchen Sie grundlegende Kenntnisse von Content-Management-Systemen. Darin bauen Sie die Homepage selbstständig auf und nehmen kleine Änderungen selbstständig vor. Für Laien ohne tieferes HTML-Wissen eignet sich WordPress, Joomla oder Typo3.
Egal ob Sie die Seite nun selbst zusammenstellen oder outsourcen, die aufkommenden Kosten können Sie von der Steuer absetzen. Beim externen Dienstleister handelt es sich entweder um einen Werk- oder Dienstvertrag. Mit einem Werkvertrag arbeitet der Anbieter größtenteils selbstständig. Diese Kosten setzen Sie daher regulär als lineare Abschreibung ab. Ein Dienstvertrag gilt als Anweisung des Auftraggebers. Aus diesem Grund sind die Kosten hierfür als Betriebsausgabe abzusetzen.
Übrigens: Die Domain an sich gilt als immaterielles Gut und lässt sich daher nicht steuerlich absetzen
Wenn Sie eine bestehende Website kaufen, fällt diese in die Kategorie der immateriellen Wirtschaftsgüter. Da Sie die Inhalte aber aktualisieren, gilt auch hier eine regulär lineare Abschreibung. Die unten stehende Tabelle bietet Ihnen einen direkten Vergleich zwischen externem Service und einer selbst erstellten Website:
Lokaler Brancheneintrag für Ihre Gastronomie
Um ein Lokal zu finden, nutzen die meisten Nutzerinnen und Nutzer eine Suchmaschine wie Google. Für Restaurant und Cafés spielt vor allem der regionale Bezug eine wichtige Rolle. Denn dieser holt Ihre Gäste dort ab, wo sich deren Suchanfrage auch mit der Dienstleistung deckt.
Damit die potenziellen Gäste Ihre Gastronomie schneller finden, lohnt sich ein Google-Business-Profil. Dort eröffnen Sie zunächst ein Google-Profil für Ihr Lokal und tragen alle relevanten Informationen ein. Dazu zählen zum Beispiel Anschrift, Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Homepage oder Öffnungszeiten. Daraus erstellt Google dann einen lokalen Brancheneintrag zu Ihrer Firma. Das Unternehmensprofil bei Google verfügt sogar über einen Menüeditor. Dort geben Sie auf Wunsch einzelne Speisen und Getränke oder sogar die ganze Speisekarte an. Im Google-Hilfebereich finden Sie eine Anleitung, wie Sie mit dem Menüeditor arbeiten.
SEO für das Restaurant, lohnt sich das?
Mit der Suchmaschinenoptimierung (kurz SEO) verbessern Betriebe anhand von bestimmten Schlüsselbegriffen ihre Sichtbarkeit. Doch vor allem kleinen bis mittelständischen Cafés und Restaurants fehlen da leider oft die Ressourcen. Analysieren Sie daher vorweg, ob es sich lohnt, hier zu investieren. Falls Sie sich jedoch mit dem Thema SEO beschäftigen wollen, bietet Sistrix zum Beispiel einen PDF-Guide mit SEO-Tipps für Einsteiger.
Mobile Anpassung, Verlinkungen und Blog-Content
Viele Kundinnen und Kunden rufen die Informationen zu einem Restaurant unterwegs über ihre mobilen Endgeräte ab. Achten Sie daher darauf, dass Ihre Website über ein sogenanntes Responsive Design verfügt (also in jeder Bildschirmgröße gut aussieht). Besonders attraktiv wird Ihre Seite außerdem mit internen und externen Links. Vor allem Verlinkungen von Foodbloggern oder anderen Empfehlungsseiten auf Ihre Homepage fördern das Vertrauen der Nutzerinnen und Nutzer. Darüber hinaus hilft Ihnen ein Blog, sich im bestmöglichen Licht zu präsentieren. Um hier jedoch guten Content (also Inhalt) zu erstellen, benötigten Sie vor allem Zeit. Falls Ihnen also Ressourcen fehlen, konzentrieren Sie sich stattdessen lieber auf Ihre lokale Sichtbarkeit.
Einrichtung eines Online-Reservierungssystems
Mit dem bereits erwähnten Call-To-Action-Button können sich Ihre Gäste jederzeit einfach und unkompliziert einen Tisch online reservieren. Mit einem Tool, das automatisch auch die Auslastung im Kalender anzeigt, ersparen Sie sich eine Menge Arbeit. So brauchen Sie die Reservierungen zum Beispiel nicht selbstständig bestätigen oder ablehnen.
Speisekarte digitalisieren

Wenn Sie als Maßnahme der Digitalisierung in Ihrer Gastronomie eine Website führen, ist idealerweise ebenso Ihre Speisekarte online einsehbar. Dies bringt nicht nur Vorteile für potenzielle Gäste. Auch die Kundschaft vor Ort kann statt einer Papierkarte per QR-Code oder Link die digitale Speisekarte mit dem eigenen Smartphone einsehen. Gerade in der aktuellen Corona-Situation versuchen viele Menschen möglichst wenige Gegenstände zu berühren. Hier macht eine digitale Speisekarte Sinn. Außerdem sparen Sie Kosten ein, da Sie nicht mehr so viele Papierkarten drucken müssen wie bisher.
Einen hohen Komfort bieten außerdem Tablets als Speisekarten. Hier geben die Gäste ihre Bestellung direkt am Tisch auf. Damit spart sich Ihr Personal unnötige Wege zum Gast und die Kundschaft braucht nicht lange auf die Bestellaufnahme zu warten. Ein weiteres Tools bietet sogar die Option, dass Ihre Gäste die Speisen direkt über ihr eigenes Smartphone bestellen. Der Vorteil liegt hier darin, dass Sie keine eigene Hardware benötigen. Ersetzen Sie jedoch nicht alle physischen Karten durch das digitale Menü. Denn damit sprechen Sie nur einen Teil Ihrer Zielgruppe an.
Digitaler Lieferdienst
Ein großer Teil der Kundschaft bestellt Speisen heutzutage öfters auch nach Hause. Hier gibt es diverse Möglichkeiten, den Bestellprozess zu optimieren und die Belegschaft zu entlasten. Sie können zum Beispiel eine eigene Lieferdienstfunktion auf der eigenen Website einrichten. Mit dieser Digitalisierung für Ihre Gastronomie ersparen Sie Ihrem Personal den Arbeitsschritt, Bestellungen am Telefon aufzunehmen. Etwas einfacher und kostengünstiger sind Sammelplattformen für Essenslieferungen wie Lieferando. Sie brauchen kein eigenes Bestellsystem zu implementieren und können gegen eine Portalgebühr direkt loslegen.
Der Trend Ghost Kitchen
Bei der sogenannten „Ghost Kitchen“ handelt es sich um reine Lieferrestaurants. Diese werden nur online betrieben und sind nicht an Kapazitäten wie Sitzplätze gebunden. Hier gibt es nur eine Küche, die die Speisen zubereitet und liefert. Der größte Vorteil: Ein geringer Kostenfaktor als bei traditionellen Restaurants, da Sie sich die Kosten für die Ausstattung und das Servicepersonal sparen. Ein Nachteil liegt jedoch darin, dass Sie hier auf den persönlichen Kundenkontakt verzichten. Ob sich dieser Trend für Ihr Geschäft eignet, hängt von Ihren Zielen und Ihrer Unternehmensidentität ab.
Unser Fazit: Chancen mit der Digitalisierung nutzen
Es hat sich gezeigt: Die Digitalisierung bietet für die Gastronomie viele Vorteile und Optionen sowie Möglichkeiten, digital durchzustarten. Wichtig ist allerdings, dass Sie die Lösungen im Vorhinein gegen die eigenen Ziele abwägen und Ihrem Bedarf anpassen. Denn die willkürliche Umsetzung digitaler Maßnahmen birgt das Risiko, nur Ressourcen zu verschwenden, wenn die Idee schließlich doch nicht zu Ihrem Geschäft passt. Sobald Sie sich für eine Lösung entscheiden, lassen Sie sich ruhig auch vom Service der Tools und Gerätschaften helfen. Nehmen Sie zum Beispiel Angebote zur Schulung für sich und Ihr Team an. Denn nur wenn Sie und Ihre Belegschaft mit der neuen Technik und Arbeitsweise wohlfühlen, erreichen Sie den gewünschten Effekt.