Bildungsstätten digitalisieren: Schule & Uni zukunftsfähig gestalten
Die Digitalisierung ist nicht nur ein fester Bestandteil der Geschäftswelt, die auf dem internationalen Markt mithalten will. Auch in der Bildung verändert sie die Lehre und das Lernen auf nachwirkende Weise. Um sich also im Zuge der Globalisierung im Wettbewerb zu behaupten und zukunftsrelevant auszubilden, kommen Schulen kaum um die Digitalisierung herum. Die Hauptaufgabe liegt dabei nicht nur darin, digitale Maßnahmen zu nutzen, um sich die Arbeit in der Lehre zu erleichtern.
Wichtig ist vor allem die lernenden Personen – egal ob Schulkinder, Studierende oder Erwachsene – auch kritisch und reflektierend an das Thema heranzuführen. Bei der Umsetzung der digitalen Maßnahmen stehen viele Bildungsstätten vor großen Herausforderungen. Um diese zu meistern, gilt es, ein individuelles Konzept auszuarbeiten, das zu den Anforderungen und Möglichkeiten der jeweiligen Einrichtung passt.

Warum Schulen digitalisieren?
Mediale Veränderungen in der Gesellschaft erfordern, dass die Digitalisierung auch in der Bildung einen festen Platz einnimmt. Die Gründe für die Digitalisierung an Schulen sind jedoch weitaus vielfältiger. Denn durch digitale Lernprogramme, Softwares und Tools erreicht Bildung die Zielgruppe schneller als mit bisherigen Methoden. Dabei bietet sie die Chance, jede lernende Person individuell zu fördern. Gleichzeitig kann die Lehre allgemein effizienter und vor allem zukunftsrelevanter gestaltet werden.
Aktuelle Studien zur Digitalisierung an Schulen und Hochschulen
Viele der Studien zur Digitalisierung an Schulen und Hochschulen zeigen, dass in Deutschland noch Nachholbedarf besteht. Der PISA-Studie von 2018 zufolge haben nur 33 Prozent der Schülerinnen und Schüler Zugang zu einer Online-Lernplattform. Damit landet Deutschland bezüglich der Digitalisierung an Schulen im internationalen Vergleich im unteren Durchschnitt. Weitere Statistiken zur Frage „Wie digital sind Schulen“ stellt die Studie der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft von 2021 vor:
An Hochschulen sieht das Thema Digitalisierung nach einer Studie des Instituts für Hochschulentwicklung von 2019 schon besser raus. Dort schätzen fast 80 Prozent der Hochschulen den Stand der Digitalisierung an ihrer Institution als sehr hoch, hoch oder zumindest mittel ein. So wurden zum Beispiel Lernmanagementsysteme wie Moodle oder Illias zu 55 Prozent vollständig und zu 30 Prozent teilweise eingebettet.
Doch auch an Universitäten gibt es verbesserungswürdige Teilbereiche. So bieten Dozentinnen und Dozenten die klassische Präsenzlehre einfach per Webinar an. Dies lässt sich zwar als „digital“ definieren, ist aber noch immer keine richtige Transformation der Lehre. Im schlechtesten Licht steht vor allem der digitale Fortschritt in der Verwaltung vieler Hochschulen. Natürlich existieren etwa Online-Portale, auf denen die Studierenden ihre Noten einsehen oder sich zu Kursen anmelden können. Nichtsdestotrotz dominieren bei organisatorischen Prozessen wie Immatrikulation, Hochschulwechsel oder Exmatrikulation noch immer analoge Workflows mit Papier, Stift und Anwesenheit.
Digitalisierung in der Schule Pro und Contra
Fest steht: Bildungseinrichtungen müssen im Bezug auf die Digitalisierung noch einiges tun. Doch es lohnt sich. Denn digitale Maßnahmen bringen viele Vorteile für Ihre Institution. Um davon zu profitieren, gilt es aber auch, einige Herausforderungen zu bewältigen.
Herausforderungen der Digitalisierung
Die sinnvolle Integration digitaler Maßnahmen in den Alltag der Lehre erfordert ein ausgearbeitetes Konzept. Diese Tatsache stellt viele Leit- und Führungskräfte vor ein großes Rätsel. Vor allem Personen ohne Erfahrung fehlt das Wissen darüber, was die Schule oder Uni eigentlich braucht, um professionell und nachhaltig zu arbeiten. Weitere Hürden könnten wie folgt aussehen:
- Langwierige Prozesse
In einigen Fällen dauert es lange, bis die Techniken und Tool nutzbar sind. Dabei verzögern vor allem Baumaßnahmen oder Wartezeiten für Fördermittel die Prozesse.
- Mangelende Zeit
Um sich in die digitalen Medien, Tools und Geräte einzuarbeiten, brauchen Lehrkräfte Zeit. Diese fehlt an einigen Schulen, da auch der übliche Lehrplan und Unterricht stetig weiterläuft.
- Rechtssicherheit und Haftungsfragen
Für den Umgang mit Internet, digitalen Lernmaterialien und Geräten benötigen Bildungseinrichtungen Rechtssicherheit. Dafür gilt es, Haftungsfragen zu klären und das Urheberrecht zu modernisieren.
- Datenschutz
Die DSGVO spielt für die Digitalisierung in der Bildung eine große Rolle. Vor allem wenn es darum geht, durch Softwares Daten auszutauschen oder Verantwortlichkeiten zu verteilen.
Vorteile der digitalen Maßnahmen für Schulen
Wie bereits erwähnt, können Schulen und Universitäten auf vielfältige Weise von den digitalen Maßnahmen profitieren. Sie verbessern dabei nicht nur Ihre Arbeitsweise im Alltag. Der Wandel wirkt sich auch positiv auf den gesamten Lernprozess nach innen und außen aus.
- Medienkompetenz fördern
Mit der Digitalisierung an Schulen und Universitäten fördern Sie die Medienkompetenz. Die Kinder lernen, verantwortungsbewusst mit den Medien umzugehen. Auch Studierende eignen sich Methoden an, diese kritisch zu hinterfragen. Das ermöglicht ihnen die Analyse und Reflexion der digitalen Welt.
- Fähigkeiten für die Zukunft ausbauen
In vielen der heutigen Berufe ist es wichtig, dass Arbeitskräfte kompetent mit Medien umgehen können. Mit Lerneinheiten zu Themen wie Programmierung oder Mediengestaltung schaffen Sie eine gute Basis für die zukünftige Jobwahl.
- Individuelle Förderung
Die digitalen Tools differenzieren qualitativ und quantitativ nach den unterschiedlichen Lehrständen der Nutzerinnen und Nutzer. So reagieren Lehrkräfte optimal mit individueller Beratung und Förderung auf die Lernenden. Zudem erhalten zurückhaltende Schulkinder eine Möglichkeit, sich mehr am Unterricht zu beteiligen.
- Höhere Flexiblität und Mobilität
Durch die Verlagerung von Lerninhalten und Organisation in die digitalen Medien können alle beteiligten Personen zeitlich und räumlich unabhängig darauf zugreifen. Dies ist ein großer Vorteil für den Alltag, aber auch für Krisensituationen wie etwa durch Homeschooling bei Corona.
- Lerninhalte schneller aktualisieren
Im Vergleich zu analogen Büchern oder Arbeitsblättern können Sie digitale Inhalte schneller abändern und auf den aktuellen Stand bringen.
- Erleichterte Organisation
Viele digitale Tools ermöglichen eine einfachere Organisation und Kommunikation zwischen Schulleitung, Lehrkräften beziehungsweise Dozenten und der Schüler- beziehungsweise Studentenschaft. Sie treten einfacher miteinander in Kontakt und kommunizieren über verschiedene Kanäle.
- Nachhaltigkeit und Image fördern
Durch digitale Techniken und smarte Geräte fördern Sie die Nachhaltigkeit Ihrer Schule. So verbessern Sie unter anderem Ihr Image und locken qualifizierte Fachkräfte an Ihre Bildungsstätte.
Digitalisierung und Bildung: Zum erfolgreichen Konzept in fünf Schritten
Um digitale Maßnahmen erfolgreich umzusetzen, brauchen Bildungsstätten ein ausgearbeitetes Konzept. Dieses besteht im Idealfall aus Strategien, die sich an den Zielen und Zielgruppen der Schulen und Universitäten orientieren. Aus diesem Grund gibt es keinen einheitlichen Weg für alle Bildungseinrichtungen. Wir stellen Ihnen daher fünf Schritte vor, die Ihnen dabei helfen sollen, ein individuelles Konzept für die Digitalisierung an Ihrer Schule oder Hochschule auszuarbeiten.

Schritt 1: Status Quo ermitteln und Ziele festlegen
Egal ob Sie Ihr Konzept für eine Hochschule oder Schule anfertigen: Zuvorderst geht es darum, eine Grundlage mit einem Selbstbericht zu schaffen. Nur so können Sie relevante Themenschwerpunkt nach Ihren Zielen definieren. Folgende Schwerpunkt helfen Ihnen dabei, diese auszuformulieren:
- Wie sieht der Unterricht der Zukunft aus?
- Auf welche Weise ändert sich die Rolle Ihrer Lehrkräfte?
- Welche Kompetenzen möchten Sie vermitteln und in welcher Form?
- Wie funktioniert die Kommunikation? Gibt es Schwierigkeiten?
- Planen Sie eine Lern- und / oder Kommunikationsplattform einzusetzen?
- Welche Endgeräte besitzen Sie? Welche fehlen und würden zu Ihrer Einrichtung passen?
- Wie sieht das zukunftsgerichtete Schulprofil aus?
Auch wenn Sie Ihr Konzept zum Beispiel für ein Förderprojekt ausformulieren, planen Sie dennoch die nötige Investition ein. So prüfen Sie, wo Kapazitäten fehlen beziehungsweise wofür Sie Fördergelder brauchen. Außerdem entstehen auch Folgekosten, die Sie hier bereits mitdenken.
Schritt 2: Verantwortlichkeiten zuteilen & Lehrpersonal weiterbilden
Um digitale Maßnahmen zu planen und umzusetzen, brauchen Sie ein kompetentes Team. So arbeitet zum Beispiel in einer Universität nicht allein die Verwaltung an der Digitalisierung der Hochschule. Ein Team besteht im Idealfall aus Lehrkräften mit Fachkompetenz, der Schul- beziehungsweise Univerwaltung oder auch aus fachkompetenten Eltern aus dem Elternbeirat. Binden Sie auch Ihre Schulträger ein. Dieser beantragt die Bundesgelder nicht nur, sondern hilft auch dabei, Technik und Support zu beschaffen.
Um die Schülerinnen und Schüler sowie Studierende kompetent in die digitale Welt einzuführen, braucht es ebenso Lehrkräfte sowie Dozenten, die bereit sind, sich weiterzubilden. Dies beginnt zum Beispiel schon in den Universitäten, wo „Digitales Lernen“ eher ein Wahlfach ist als ein fester Bestandteil des „Master of Education“ Lehrplans.
Doch um dies umzusetzen, braucht es Fortbildungskonzepte für Dozenten sowie für fertig ausgebildetes Lehrpersonal. Vielleicht ist diesbezüglich auch eine Zusammenarbeit mit anderen Schulen möglich, die bereits mit digitalen Maßnahmen arbeiten. Auf dem Portal netzwerk-digitale-bildung finden Sie außerdem einen Überblick zu verschiedenen Fortbildungsmöglichkeiten für Lehrkräfte.
Schritt 3: Technische Grundlagen sicherstellen
Um digitale Medien in der Schule zu nutzen, brauchen Sie eine geeignete technische Infrastruktur. Dazu gehört zum einen ein Internetanschluss mit einer genügend großen Bandbreite. Nur so gewährleisten Sie WLAN im gesamten Gebäude. Damit ersparen Sie sich einige Endgeräte, indem Sie den Schülerinnen und Schülern die Option bieten, eigene Smartphones oder Tablets mitzubringen.
Doch nicht jedes Kind besitzt von zu Hause aus ein geeignetes Gerät. Um allen die gleichen Chancen zu bieten, benötigen Sie zum anderen genügend schuleigene Tablets oder Computer. Diese vergeben Sie dann zum Beispiel über ein Ausleihsystem an die Kinder. Für bestimmte digitale Maßnahmen sind weitere Peripheriegeräte notwendig. Dazu zählen etwa Drucker, E-Boards, Scanner oder Kameras.
Zu den technischen Grundlagen gehören außerdem eine sichere und stabile Serverstruktur, geeignete Software (administrativer und pädagogischer Art) sowie Sicherheitsprogramme, um den Datenschutz zu gewährleisten.
Zusammenfassung benötigte Technik
- Internetanschluss mit großer Bandbreite (WLAN)
- Endgeräte (Tablets, Computer und Zubehör)
- Peripheriegeräte (Drucker, Scanner, E-Boards, Kameras)
- Stabile Serverstruktur
- Softwareprogramme (für Verwaltung und Lehre)
- Sicherheitsvorrichtungen
Schritt 4: Nicht nur Technik, sondern auch Didaktik einbringen
Besonders in Schulen spielt ein didaktisch und pädagogisch überzeugendes Konzept eine große Rolle. Denn die Schülerinnen und Schüler sollten mit der Flut an Informationen nicht allein gelassen werden. Stattdessen fördern Sie die Medienkompetenz, indem Sie Filterprozesse vornehmen. Dabei kommt es nicht nur darauf an, dass Sie die Informationen vorfiltern. Die Lernenden sollten die digitalen Medien ebenso kritisch betrachten und über die Folgen und Auswirkungen reflektieren. Indem Sie zusätzlich die gezielte und sinnvolle Verwendung der Geräte und Tools vermitteln, verbinden Sie Pädagogik und Technik zu einer Einheit.
Am effizientesten gestaltet sich das didaktische Konzept, indem Sie verschiedene Methoden sammeln und im Team besprechen. Das Portal Netzwerk-Digitale-Bildung bietet einen weitreichenden Methodenpool für unterschiedliche digitale Lehrmethoden. Diese Sammlung umfasst das Erstellen simpler Grafiken am Computer bis hin zu ersten Programmieraufgaben für den Informatikunterricht.
Schritt 5: Kommunikation & Beraten lassen
Bei der Umsetzung der digitalen Maßnahmen stehen viele Bildungsinstitute vor großen Herausforderungen. Doch damit sind sie nicht allein. Viele Unternehmen und Verbände bieten Portale, wo Sie sich zum einen mit anderen Schulen austauschen können. Außerdem erhalten Sie dort auch fachorientierte Beratung von Fachleuten der Projekte.
Beratungsstellen für die Digitalisierung in der Bildung
Das Hochschulforum Digitalisierung (kurz HFD) gilt als wichtigster Kontakt für Universitäten, Fachhochschulen und Co. Das Portal führt seit 2014 eine breite Community rund um die Digitalisierung im Studium, erprobt Lösungsansätze und berät Hochschulen bei der Umsetzung. Es bietet zum Beispiel die bewährte Peer-to-Peer-Strategieberatung, die strategische Prozesse in der Hochschulleitung anstößt. Nach ähnlichem Prinzip agiert auch das Portal e-teching.org. Auch für Schulen gibt es diverse Beratungsangebote und Kommunikationskanäle. Hier bieten auch unterschiedliche Unternehmensberater Ihre Hilfe an. Dazu zählt zum Beispiel die Unternehmensberatung Leimpek oder auch Firmen wie die HiSolutions AG.
Förderung für Bildungsstätten
Für Schulen und Hochschulen stellt das Ministerium für Bildung und Forschung aber auch einzelne Bundesländer und Kommunen diverse Förderprojekte und -programme. Daher gibt für Sie viele Optionen, Digitalisierung und Bildung auch finanziell miteinander zu vereinen. Hierbei ist es wichtig, immer auf dem aktuellen Stand zu bleiben. Informieren Sie sich daher regelmäßig auf der Seite des BMBF über laufende Projekte oder Förderrunden.
Übrigens: Auch Volkshochschulen werden gefördert
Einige deutsche Bundesländer unterstützen mit verschiedenen Projekten gezielt die Erwachsenenbildung in Volkshochschulen oder Bildungswerken. So fördert zum Beispiel das Projekt „Digital Campus Niedersachsen“ die Digitalisierung im Zeitraum vom 1.10.2020 bis zum 31.12.2022. Das Ziel liegt vor allem darin, die digitalen Kompetenzen der Bürgerinnen und Bürger zu stärken. Ob Institute in Ihrem Bundesland spezielle Förderprogramme für die Digitalisierung anbieten, erfahren Sie meist über die Homepages der Kommunen und des zuständigen Bildungsministeriums.
Förderung für die Digitalisierung an Schulen
Für alle Schularten (Grund-, Weiterführende- oder Berufsschulen) steht vor allem der beschlossene DigitalPakt als Förderung zur Verfügung. Damit unterstützt das BMBF Länder und Gemeinden dabei, die digitale Bildungsinfrastruktur auszubauen. Um die Mittel aus diesem Pakt zu erhalten, brauchen Sie ein umfassendes und klar dargestelltes Konzept. Dieses richten Sie am besten nach den Zielen Ihrer Schule aus. Das BMBF sieht folgende drei Hauptsäulen als Basis des Konzeptes vor:
- Pädagogische Strategie
- Technische Anforderungen
- Fortbildung für Lehrkräfte
Wie gelangen Sie an die Förderungsmittel aus dem DigitalPakt?
Sobald Ihr Konzept vorliegt, geben Sie dieses an den Schulträger Ihres Landkreises. Dieser sammelt alle Konzepte und leitet sie an das jeweilige Bundesland weiter. Daraufhin prüft das Bundesland die Unterlagen und berät die Schulen und Schulträger bei der Umsetzung. In einem Erklärvideo des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finden Sie eine detaillierte Beschreibung, wie Sie die Mittel beantragen. Außerdem steht Ihnen eine interaktive Karte von Deutschland zur Verfügung. Darin erhalten Sie alle Informationen zu landesspezifischen Fördermöglichkeiten, zuständigen Stellen und Beratungsangeboten.
Neben dem DigitalPakt gibt es noch weiter Förderprogramme von Bund und Ländern für Schulen. Auf dem Portal netzwerk-digitale-bildung finden Sie eine Übersicht über alle Optionen für Schulen und Schulträger.
Förderung der Digitalisierung an Hochschulen
Auf für die Digitalisierung in der Universität stellt das BMBF finanzielle Mittel über verschiedene Projekte. Eine Übersicht über alle Programme für Hochschulförderung bietet Ihnen der Gemeinsame Wirtschaftskonzern GWK. Im Folgenden stellen wir Ihnen eine kleine Auswahl der laufenden Förderprojekte vor.
- Hochschulforum Digitalisierung
Für Hochschulen bietet vor allem das Projekt „Hochschulforum Digitalisierung“ eine umfassende Beratung. Um dies zu unterstützen, stellt das BMBF für das Projekt 15 Millionen Euro zur Verfügung. Damit sollen die leitenden Personen deutsche Hochschulen weiter miteinander vernetzen und die Digitalisierung der akademischen Lehre bis mindestens 2025 weiter vorantreiben.
- Förderung von KI an Hochschulen
Durch die Bund-Länder-Vereinigung „Künstliche Intelligenz in der Hochschulbildung“ soll die Hochschullehre KI noch besser nutzen. Seit Ende 2021 fördert das Projekt Maßnahmen, um Studiengänge und Module im KI-Bereich weiterzuentwickeln. Außerdem unterstützen die Mittel den Aufbau KI-gestützter Systeme.
- Toepfer Stiftung
Die Vereinbarung „Innovation in der Hochschullehre“ von Bund und Ländern führt den „Qualitätspakt Lehre“ weiter und fördert damit Hochschulen. Die Hauptziele liegen darin, das Studium und die Lehre zu stärken, die Studienbedingungen zu verbessern und konzeptionell und strukturell weiterzuentwickeln. Die Toepfer Stiftung gGmbH gilt dabei als Trägerinstitution und wählt die Projekte aus. Aktuell läuft hier die Ausschreibung „Freiraum 2022”, wobei der Stiftung alle 600 möglichen Anträge bereits vorliegen. Wenn Sie über weitere Förderrunden und Ausschreibung informiert werden möchten, können Sie den Newsletter der Stiftung beantragen.
Digitale Tools für Bildungsstätten
Bei den digitalen Tools für den Unterricht oder die Verwaltung gilt: lieber einheitliche und einfach umsetzbare Tools wählen als vielfältige und komplexe Softwares. Vielleicht arbeiten benachbarte Schulen oder Hochschulen bereits mit bestimmten Systemen oder Programmen zusammen, die sich dort bewährt haben. Informieren Sie sich bei Ihren Kolleginnen und Kollegen über deren Funktionen und Angebote. Wichtig ist hierbei auch, dass Sie bei den Tools auch auf den Datenschutz achten. Holen Sie sich Fachleute an die Seite, die sich in dem Thema auskennen und prüfen, inwiefern sich das Tool an die Sicherheitsbestimmungen hält.
Im Folgenden stellen wir Ihnen eine Auswahl an digitalen Tools vor, die für die Organisation und den Unterricht an Schulen und Universitäten infrage kommen. Darüber hinaus zeigen wir Ihnen einige digitale Feedback-Tools. Diese sind nicht nur für Lehrende und Lernende wichtig. Denn eine konstruktive Rückmeldung in alle Richtungen hilft bei weiteren Entscheidungen für Ihre Bildungseinrichtung.
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Team Shake
Eine App zur zufälligen Einteilung von Gruppen im Unterricht.
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Writer.Zoho
Hierbei handelt es sich um ein Tool für Brainstorming durch kooperatives Schreiben. Die Nutzerinnen und Nutzer arbeiten an einem Dokument, das Sie dann zum Beispiel an einem Smartboard vorstellen.
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Arbeitsblätter per QR-Code
Mit verschiedenen Apps erstellen Sie einen QR-Code für Ihre Schüler- und Studentenschaft. Darin verlinken Sie zum Beispiel digitale Inhalte, die Lernenden über ihr Handy abrufen können.
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Digitale Arbeitsblätter mit Hyperlinks
Dabei versehen Sie digitale Arbeitsblätter mit Links, die die Lernenden zu einer Internetseite weiterleiten. Es stellt eine sinnvolle Methode dar, um Informationen übersichtlicher zu strukturieren und Quellen bereitzustellen.
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Explain Everything
Mit diesem Tool stellen die Nutzerinnen und Nutzer selbstständig Erklärvideos her. Die Whiteboard-App ermöglicht sogar interaktive und animierte Aufnahmen.
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Oncoo
Nach einer kostenlosen Registrierung wählen Sie bei Oncoo zwischen verschiedenen Feedback-Formaten. Darunter zum Beispiel kurze Textantworten oder sogar Multiple-Choice-Fragen. Zusätzlich gibt es Organisationstools für Gruppenarbeiten und eine QR-Code- oder Linkfunktion.
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Flinga
Bei Flinga registrieren Sie sich kostenlos und generieren dort entweder über einen Link oder QR-Code eine Abfrage Ihrer Wahl. Die Nutzerinnen und Nutzer können sogar kurze Textmeldungen oder Bilder beitragen.
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AnswerGarden
Die Abfragen sind bei diesem Tool kostenlos und sogar ohne Registrierung möglich. Die Lehrkräfte können hier die Länge der Antworten oder Zeitbegrenzungen festlegen. Sobald die Nutzerinnen und Nutzer die Abfrage aufrufen, entsteht eine gemeinsam wachsende Wortwolke. Das Tool eignet sich auch für offene Fragestellungen im Unterricht.
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Plickers
Hierbei handelt es sich um ein kostenloses Quiztool. Die Lernenden brauchen sogar keine Endgeräte, um teilzunehmen. Stattdessen teilt die zuständige Lehrkraft gedruckte Antwortkarten mit einem QR-Code aus. Die Ergebnisse der Antworten sehen Sie dann auf dem Gerät der Lehrperson.
Tools speziell für Schulen
Bestimmte Apps und Softwares eignen sich ausschließlich für den Gebrauch an Schulen. In Ihren Funktionen richten sie sich viel eher an ein pädagogisches Ziel als die Anwendungen für Universitäten. Weitere Tipps für Tools und Softwares für den Schulunterricht finden Sie in einer Sammlung des Magazins Sofatutor.
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Lehrerapp.de
Mit diesem Tool planen Sie Ihren Unterricht, Anwesenheiten, Fehlzeiten und Schülerprofile. Außerdem steht Ihnen ein Kalender mit einer Tages-, Wochen- oder Monatsansicht zur Verfügung.
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TeacherTool
Beim TeacherTool handelt es sich um einen digitalen Lehrerkalender, inklusive Notenbuch und Kursheft. Die Maßstäbe bei der Datensicherheit, Funktionsumfang und Benutzeroberfläche liegen hier sehr hoch. Außerdem erhalten Sie hierbei einen immer erreichbaren Support.
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Learningapps
Mit wenig Aufwand erstellen Sie hier multimediale Lernbausteine für Ihre Kurse und verwalten diese. Das Tool stellt über 20 verschieden Aufgabenformate und individuelle Apps und Vorlagen
Tools speziell für Universitäten
An Hochschulen gehören digitale Lerninhalte oft bereits zum Lernalltag. So rufen die Studierenden ihre Vorlesungen auf dem Tablet ab oder melden sich online für Kurse an. Vor allem Fernhochschulen begründen ihre Effizienz mit digitalen Möglichkeiten. Sie stützen sich fast ausschließlich darauf, Lehrmaterialien und Seminare digital bereitzustellen. Grundlegend spielen für die Unis aber vor allem organisatorische Tools eine größere Rolle. Das Portal Hochschulforum Digitalisierung stellt dafür eine große Sammlung und Bewertung verschiedener Tools vor.
Bieten Sie innerhalb der Lernplattform oder zusätzlich auch Tools für die digitale Studienorganisation an. So erhalten die Studierenden alle wichtigsten Unterlagen direkt nach Hause, sehen ihre Noten ein oder melden sich online zu Kursen an oder ab. Dies erleichtert vor allem Ihrer Verwaltung viele alltägliche Aufgaben. Außerdem können sich die Studentinnen und Studenten sogar über Chat- oder Nachrichtenfunktionen einfach miteinander vernetzen.
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Jitsi
Bei diesem Tool handelt es sich um eine Free Open Source Software. Das heißt: Sie brauchen die Anwendung auf Ihrem Computer nicht zu installieren. Denn die Software läuft über die gängigsten Webbrowser. Außerdem können Sie die Funktionen für Ihre Einrichtung skalieren.
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Blackboard
Dies ist ein Tool für Videokonferenzen in Echtzeit. Die Nutzerinnen und Nutzer können Dateien hinzufügen, Anwendungen gemeinsam nutzen oder an einem virtuellen Whiteboard zusammenarbeiten.
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Vitero
Dabei handelt es sich um ein sehr vertrauenswürdiges Webkonferenz-Tool. Denn der Server befindet sich in Deutschland. Außerdem enthält die Software verschiedene Collaboration Tools.
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Zoom
Zoom ist ein Tool, das viele Dozentinnen und Dozenten für Teambesprechungen nutzen, da es leicht zu bedienen ist. Allerdings beschränkt die Basisversion die Sitzungen auf 100 Personen mit einer maximalen Dauer von 40 Minuten.
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Moodle
Die Plattform Moodle zeichnet sich mit ihren diversen Funktionen als bekannteste Lernplattform aus. Auf diesem Infoblatt erhalten Sie Tipps für den didaktischen Einsatz des Tools.
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OpenOLAT
Das System OpenOLAT ist eine Open Source Lernumgebung. Hier erhalten Sie Tipps für den Einsatz des Lernmanagementsystems.
Diese Geräte unterstützen Sie bei der Digitalisierung
Nicht nur Tools und Softwares bringen Ihre Bildungsstätte voran. Einige digitale Maßnahmen erfordern ebenso den Einsatz intelligenter Geräte. Darüber hinaus gestaltet moderne Technik viele Bereiche nachhaltiger und effizienter. So lehren Sie nicht nur den Umgang mit digitalen Medien und Geräte, sondern leben die Digitalisierung auch im Alltag Ihrer Institution.
Kommunikation & Arbeitsprozesse verbessern
Mit der Digitalisierung verbessern Sie nicht nur den Unterricht in den Bildungsstätten. Sie fördern auch effiziente Organisations- und Arbeitsprozesse. Smarte Geräte wie moderne Multifunktionsdrucker, Aktenvernichter oder Telefonanlagen helfen Ihnen dabei, diese Ziele umzusetzen. Außerdem bleiben Ihre Daten beim Drucken, Vernichten und beim Kommunizieren sicher und geschützt.

Multifunktionsdrucker für Schulen
Mit einem Multifunktionsdrucker sparen Sie zum Beispiel durch nachhaltige Technik, Strom- und Druckkosten. Außerdem verfügen die Geräte über diverse Schnittstellen, womit Ihre Lehrkräfte von jedem Endgerät aus auf den Kopierer zugreifen können.
- Persönliche Authentifizierung
- Pull-Printing-Technologie
- Datenschutzkonformes Drucken

Aktenvernichter für Schulen
Auch in Schulen fallen Unterlagen an, die bestimmten Aufbewahrungsfristen unterliegen. So dürfen Sie zum Beispiel Leistungsnachweise von Absolventinnen und Absolventen bereits nach zwei Jahren vernichten. Mit einem Aktenvernichter für Ihre Bildungsstätte schreddern Sie nicht mehr benötigte Dokumente zuverlässig und datenschutzkonform.
- Leistungsstarke Schredder-Prozesse
- Angepasste Schutzklasse für Ihre Bildungsstätte
- Großes Auffangvolumen je nach Bedarf

Telefonanlage für Bildungsstätten
Ein weiteres Produkt mit diversen Funktionen für Bildungsstätten ist die Telefonanlage. Moderne TK-Anlagen bieten heutzutage mehr als „nur“ Gespräche in HD-Telefonie. So treten die Lehrpersonen problemlos auch von zu Hause oder unterwegs miteinander in Kontakt.
- Collaboration Tools
- Mobile Rufnummernweiterleitung
- Privatsphäre für Lehrkräfte
Arbeits- und Lernatmosphäre verbessern
Auch die Verpflegung und Ernährung an Schule spielt bei der Digitalisierung und Modernisierung eine Rolle. Dabei unterstützen Sie verschiedene moderne Geräte wie etwa nachhaltige Wasserspender oder effiziente Kombiautomaten für Snacks und Getränke.

Wasserspender für Schulen
Sie fördern zum Beispiel mit einem Wasserspender für Bildungseinrichtungen die gesunde Ernährung an Ihrer Schule. Übrigens: Einige Kommunen und Unternehmen fördern auch Wasserspender an Schulen, sodass Sie nicht alle Kosten alleine tragen müssen.
- Hohe Hygienestandards
- Not-Touch-Funktion
- Zuverlässige Trinkwasserversorgung

Automaten für Bildungseinrichtungen
Ebenso decken Verpflegungsautomaten den Bedarf in Bildungseinrichtungen intelligent ab. Für die Zahlung eigenen sich vor allem aufladbare Karten zum Beispiel für die Nutzung in der Kantine einer Universität. Neben den üblichen Snacks befüllen Sie den Automaten auf Wunsch auf mit gesünderen Optionen wie Salaten, Sandwiches oder sogar Non-Food-Produkten wie Aufladekabel oder Schulbedarf.
- Verschiedene Bezahlsysteme
- Große Produktvielfalt
- Moderne Telemetrie-Technik

Professionelle Geräte für Bildungseinrichtungen mieten
Unser Fazit: Ja zu digitalen Maßnahmen mit Konzept!
Fest steht: Es gibt diverse Möglichkeiten, um eine Bildungseinrichtung erfolgreich zu digitalisieren. Um jedoch aus den Maßnahmen Vorteile zu ziehe, gilt es auch, die Herausforderungen anzunehmen und anzugehen. Am besten funktioniert dies über ein ausgearbeitetes Konzept, das die Ziele Ihres Instituts in den Fokus nimmt. Daher sollte dieses Konzept alle wichtigen Bereiche mit einbeziehen. Dazu zählt etwa der momentane Stand Ihrer Schule, die technischen Voraussetzungen, didaktische und pädagogische Aspekte sowie Akteure (Lehrkräfte, Schulleitung, Elternbeirat etc.). Nur so klappt es mit der erfolgreichen Digitalisierung an Ihrer Schule oder Universität. Außerdem erhalten Sie in den meisten Fällen ohne Konzept keine Förderungsmittel.
Vielleicht werden auch Sie bald als „Schule mit zeitgemäßer Bildung“ ausgezeichnet, so wie die Freiherr-von-Stein-Schule in Neumünster. Das folgende Video zeigt Ihnen, wie diese Schule digitale Maßnahmen in ihren Alltag integriert: