Tipps fürs Konzept der gesunden Ernährung in Schulen und Kindergärten
Gerade Kinder und Jugendliche benötigen ein ausgewogenes Maß an Vitaminen, Mineralien und anderen Inhaltsstoffen in ihrer Ernährung. Zu viele zuckerhaltige und wenig reichhaltige Lebensmittel führen in Verbindung mit zu wenig Bewegung zu einem ungesunden Körper und Nährstoffmangel. Eine gesunde Ernährung wirkt sich hingegen positiv auf die körperliche und geistige Entwicklung aus. Die Kinder können sich besser auf ihre täglichen Aufgaben konzentrieren und ihre Leistungsfähigkeit steigern.
Da die Kinder einen großen Teil ihres Tages in der Kita und Schule verbringen, beeinflussen diese bereits in der frühen Entwicklungsphase ihre Einstellung zur Ernährung. Der erste Schritt liegt daher in einem ganzheitlich formulierten Konzept, um die gesunde Ernährung in Ihrer Einrichtung zu etablieren. Nach einem kurzen Umriss zur aktuellen Ernährungssituation in deutschen Erziehung- und Bildungseinrichtungen erhalten Sie im folgenden Artikel Tipps zu den verschiedenen Aspekten des Themas.

Ernährung an deutschen Schulen und Kindergärten
Nach Angaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (kurz BMEL) betreuten 2019 knapp drei Millionen Kitas in Deutschland Kinder zwischen null und sechs Jahren. Viele der Kinder nehmen neben dem Frühstück auch das Mittagessen dort zu sich. Ähnlich verhält es sich in Schulen: Laut der Ernährungsstudie EsKiMo II von 2017 können 86,6 Prozent der Schülerinnen und Schüler zwischen 6 und 17 Jahren in der Schule zu Mittag essen. 74,2 Prozent der Schulen bieten eine Zwischenverpflegung durch einen Kiosk, eine Cafeteria oder einen Snackautomaten an.
Der Bedarf ist an gesunder Verpflegung in Bildungseinrichtungen ist also groß und die Schulen und Kitas nehmen eine besondere Stellung in der Ernährung der Kinder ein. Einige ältere Studien ließen jedoch verlauten, dass etwa nur die Hälfte der Speisepläne den Anforderungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (kurz DGE) entspricht. So erfüllen laut der 2014 durchgeführten Studie der Bertelsmann Stiftung nur 19 Prozent der Kitas die DGE-Standards, in 20 Verpflegungstagen mindestens achtmal Salat oder Rohkost anzubieten. Das Unternehmen iconkids & youth gab 2010 sogar an, dass 25 Prozent der befragten Schülerinnen und Schüler sich nach dem Essen in der Mensa müde fühlen.
Aktuelle Lösungen der Bundesländer
Die oben genannten Studien ergeben ein ernüchterndes Bild: Obwohl viele der Kinder über die Hälfte ihrer Speisen in der Schule oder Kita einnehmen, scheint das Angebot nicht dem Konzept einer gesunden Ernährung zu entsprechen. Um dem entgegenzuwirken, führte die Europäische Union 2017 und 2018 das EU-Schulobstprogramm ein. Dabei versorgten die Länder fast 25.000 Bildungseinrichtungen in Deutschland mit sechseinhalbtausend Tonnen Obst und Gemüse.
Um an dem Programm teilzunehmen, reichten die Bundeslänger regionale Strategien zur Umsetzung ein. Dabei ging es vor allem darum, die Budgets, Zielgruppen, Zeiträume sowie begleitende pädagogische Maßnahmen zu planen. Nach einer ersten Auswertung gaben die Kinder in bestimmten Bundesländern an, jetzt viel mehr über Obst und Gemüse zu wissen als vorher. Jedes zweite Kind aß dadurch sogar viel mehr Obst und Gemüse. Darüber hinaus nahm auch die Aktivität rund um die gesunde Ernährung in den Einrichtungen zu: Einige der Bildungs- und Erziehungseinrichtungen führen spezielle Projekttage zum Thema durch.
Was können die Schulen und Kitas selber tun? Zertifizierung der DGE als Option
Im Rahmen der „IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung“ gibt es für Schulen und Kitas zwei Projekte, die die DGE fördert. Die Ziele liegen vor allem darin, die Verpflegung und alle damit einhergehenden Aspekte in Kitas und Schulen zu verbessern.
Kindertagesstätten können also mit einem bestimmten Konzept, das den Standards des der DGE entspricht, eine FIT-KID-Zertifizierung für ihre Einrichtung erhalten. Damit leisten sie einen großen Beitrag zur optimalen Verpflegung der Kinder. Dafür überprüfen die Einrichtungen mithilfe der DGE-Qualitätsstandards über mehrere Wochen hinweg die Ernährung in ihrer Einrichtung. Anschließend führen externe Prüferinnen und Prüfer ein Audit durch, bei dem sie die Tagesstätte kontrollieren. Besteht die Kita den Audit, erhält sie die Zertifizierung und darf mit dieser auch werben. Außerdem führen die Verantwortlichen der FIT-KID-Aktion regelmäßige Re-Audits durch, um das Zertifikat zu verlängern.
Als Beispielkriterien für die Qualitätsprüfung gilt etwa eine optimale Lebensmittelauswahl, hochwertige Speiseplanung und -herstellung sowie angepasste Rahmenbedingungen (Essenszeiten und Speiseraumatmosphäre). Wenn Sie als Kita zusätzlich alle wichtigen Nährstoffe der DGE-Norm einfließen lassen, erhalten Sie ein Premium-Zertifikat.
Auch für Schulen gilt dasselbe Angebot des Projektes: Anhand der DGE-Qualitätsstandards für die Schulverpflegung können Sie das Ernährungsangebot Ihrer Schule prüfen und ebenfalls ein Zertifikat erhalten. Ebenso wie bei FIT-KID gelten auch beim Projekt „Schule + Essen = Note 1“ die oben genannten Kriterien. Wenn Sie diese erfüllen, erhalten Sie die Note-1-Zertifizierung und bei zusätzlich optimierten Nährstoffen ein Premium-Zertifikat. Mit dieser Zertifizierung zeigen Sie als Einrichtung, dass Ihnen die gesunde Ernährung Ihrer Schülerinnen und Schüler am Herzen liegt. Ganz nebenbei verschaffen Sie sich außerdem einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Schulen.
Catering für Schulen und Kitas
Während kleinere Schulen und Kitas vor Ort mit eigenem Personal kochen, lassen sich die meisten größeren Einrichtungen die Mahlzeiten liefern. Entweder Sie erhalten dabei Komponenten, die Sie nur noch aufwärmen müssen oder die Firma stellt sogar das Personal, das vor Ort kocht. Deswegen tragen Catering-Firmen einen wichtigen Teil zur gesunden Ernährung in Schulen und Kitas bei. Viele dieser Betriebe werben mit unterschiedlichsten Siegeln und Zertifikaten.
Achtung beim europäischen Bio-Siegel
Das europäische Bio-Siegel erfüllt zwar bestimmte Voraussetzungen: keine chemisch-synthetischen Mittel, höchstzulässige Anzahl von Tieren pro Hektar, artgerechte Haltungsformen, biologische Futtermittel, Verbot von präventiven Antibiotika und Gentechnik und Zulassung von höchsten 53 Zusatzstoffen bei der Verarbeitung. Allerdings tragen Lebensmittel dieses Siegel bereits dann, wenn die Zutaten den Anforderungen zu mindestens 95 Prozent entsprechen. Wegen der ungenauen Formulierungen steht das Siegel jedoch oft in Kritik, da für die Bauern keine Pflicht besteht, seinen Betrieb komplett ökologisch zu führen.
Im Idealfall führen die Catering-Firmen, die Ihre Schule oder Kita beliefern, ein DGE-Zertifikat. Damit erfüllen die Unternehmen alle Qualitätsstandards des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. So stellen Sie sicher, dass die Menüs und Produkte den aktuellen Erkenntnissen der Ernährungswissenschaften entsprechen und regelmäßig überprüft werden.
Konzept zur Verpflegung im Kindergarten und in der Schule
Die Ziele einer gesunden Ernährung in der Kita und Schule erreichen Eltern und Mitarbeitende am effektivsten in Zusammenarbeit. Dazu bietet es sich an, gemeinsam Ernährungsstandards als Konzept für die eigene Einrichtung zu definieren. Nur dieses Vorgehen gewährleistet, dass jeder informiert ist und die Vorgaben akzeptiert. Definieren Sie daher die zentralen Punkte zum Verpflegungsleitbild Ihrer Einrichtung, das als Orientierung dient. Veröffentlichen Sie anschließend das Leitbild etwa auf der Website oder stellen Sie es bei Elterngesprächen vor.
Unterschiede Ernährungskonzept Kita und Schule
Generell bleibt die Herangehensweise an das Ernährungskonzept für die Kita oder Schule gleich. Im Gegensatz zur Kita besteht allerdings bei den Schulkindern der Wunsch nach mehr Freiraum. Denn vor allem Jugendliche entwickeln ihren persönlichen Lebens- und Ernährungsstil. Achten Sie daher beim Konzept für Ihre Schule auf ein breiteres Angebot mit großer Geschmackspalette. Lassen Sie die Kinder den Speiseplan ein Stück weit mitgestalten: Verteilen Sie dazu zum Beispiel Fragebögen oder eine Wochenauswahl. Dadurch identifizieren sich die Schülerinnen und Schüler auch besser mit den Speisen.
Bei der Umsetzung des Konzeptes sowie zur Orientierung dienen Ihnen die oben erwähnten Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung vom BMEL. Das Projekt IN-FORM stellt Ihnen sogar einen umfangreichen Handlungsleitfaden für ein gesundes Verpflegungskonzept zur Verfügung. Im Folgenden geben wir Ratschläge zu den wichtigsten Hauptpunkten, die Sie in Ihrem Konzept für gesunde Ernährung in der Schule und Kita aufnehmen sollten. Dazu zählt etwa das Frühstückangebot, Zwischenmahlzeiten, die Mittagsverpflegung sowie das Getränkeangebot.
Frühstück in der Kita

In den meisten Kitas bringen die Kinder ihr Frühstück immer noch selbst von zu Hause mit. Doch auch hier empfiehlt es sich schon, gemeinsam mit den Eltern bestimmte Richtlinien auszuarbeiten. Dabei geht es vor allem darum, das Frühstück möglichst nahrhaft und vitaminreich zu gestalten. Entwerfen Sie außerdem einen Elternbrief zum Thema gesundes Frühstück in der Kita und erinnern Sie die Eltern auch regelmäßig in Gesprächen und mit weiterem Infomaterial daran.
Kitas können jedoch auch ein von der Einrichtung bereitgestelltes Frühstück anbieten, was sie ebenfalls zertifizieren lassen können. Als optimale Lebensmittel gelten hier:
- Müsli ohne Zuckerzusatz
- Vollkornprodukte
- Gemüse und Obst
- Milch (als Trinkmilch, nicht Schokomilch oder ähnliches)
- Milcherzeugnisse (Naturjoghurt, Käse, Speisquark)
- Fleisch und Wurstwaren als Belag (nicht mehr als 20 Prozent Fett)
Vor allem in der Kita sind Süßigkeiten ein besonderes Highlight. Auch wenn gegen eine kleine Nascherei nichts einzuwenden ist, sollten Sie mit den Eltern verabreden, wie oft und in welchen Mengen Süßes mitgegeben werden sollte. Alternativ können Sie als Kita auch kontrolliert Süßigkeiten ausgeben und den Kindern dadurch einen maßvollen Konsum dieser Lebensmittel beibringen.
Zwischenverpflegung aus dem Schulkiosk
Jeder kennt den Schulkiosk mit all seinen Süßigkeiten und Naschereien. Besonders beliebt sind Snacks nämlich in der Mittelstufe: 20 Prozent der 14- bis 15-jährigen Kinder ersetzen ihre Hauptmahlzeit durch einen Snack. Denn dabei lässt sich am besten Zeit mit den Freunden verbringen. Um die gesunde Ernährung auch in Ihrem Schulkiosk zu etablieren, bieten Sie vermehrt gesunde und gleichzeitig leckere Snacks sowie eine Auswahl an veganen und vegetarischen Lebensmitteln an. Vor allem durch die sozialen Medien ist die fleischfreie Lebensweise mittlerweile auch bei den Jugendlichen angekommen. Um die bewusste Nahrungsaufnahme attraktiver zu gestalten, schaffen Sie außerdem gemütliche Bereiche und Mensaräume.
Zu den Anforderungen an das Snack-Angebot zählen:
- abwechslungsreiche Lebensmittel
- saisonales Angebote
- frisches Obst und Gemüse
- fettarme Milchprodukte
- halbes Angebot besteht aus vegetarischen Produkten
- Getreideprodukte zur Hälfte aus Vollkorn
Viele Schulkioske öffnen nur zu eingeschränkten Uhrzeiten oder in den kurzen Pausen bleibt oft kaum Zeit sich in die Schlange einzureihen. Als zusätzliches Angebot für gesunde Zwischenmahlzeiten empfiehlt es sich, einen Snackautomaten für die Schule anzuschaffen. Diese lassen sich nicht nur mit gesunden Snacks wie Müsliriegel oder Studentenfutter, sondern auch mit Frischwaren wie Brötchen, Wraps oder Sandwiches befüllen. Übrigens: Ein Verpflegungsautomat kann ebenso den Bedarf der Lehrkräfte als Personalverpflegung decken.

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Mittagsverpflegung in der Schule und Kita
Für einen aktiven Tag ist ein vollwertiges Mittagessen bei der Ganztagsbetreuung in der Kita und Schule sehr wichtig. Denn die Kinder benötigen genügend Kraft und die richtigen Nährstoffe, um auch am Nachmittag noch fit und konzentriert zu sein. Allerdings ist es schwierig, ein Mittagessen für die Kita auszuwählen, das jedem Kind schmeckt und gleichzeitig gesund ist. Bieten Sie daher vor allem Komponenten an: Stellen Sie zum Beispiel zwei Gerichte zur Auswahl, die sich jeweils durch einzelne Produkte zusammenstellen lassen. So können die Kinder die Bestandteile selbst auswählen und diejenigen Lebensmittel, die sie nicht mögen, weglassen.
Die FITKID Aktion des Bundesministeriums bietet eine Datenbank an, von der Sie sich für die gesunde Ernährung in Ihrer Kita mit Ideen inspirieren lassen können. Achten Sie bei der Mittagsverpflegung vor allem auf ein saisonales Angebot, kulturspezifische und regionale Essgewohnheiten sowie religiöse Aspekte. Gestalten Sie das Speiseangebot außerdem aus abwechslungsreichen Produkten, damit sich die Kinder auf die Mahlzeiten freuen.
Vorschriften zu den Lebensmitteln für ein vollwertiges Mittagessen im Kindergarten:
- Vollkornprodukte
- Gemüse und Obst
- mageres Muskelfleisch (z.B. Geschnetzeltes)
- Seefisch (Seelachs oder Kabeljau)
- vollwertige Öle (Wallnuss-, Raps- oder Olivenöl)
- höchstens 3 Mal im Monat frittierte oder panierte Lebensmittel
Bei der Mittagsverpflegung in der Schule geht es vor allem um eine große Auswahl: im Idealfall kombinieren Sie verschiedene Lebensmittelgruppen miteinander. Setzen Sie innerhalb einer Schulwoche Getreideprodukte (mindestens einmal aus Vollkorn), Kartoffelerzeugnisse, täglich Gemüse, mindestens zweimal Obst und Milch oder Milchprodukte, maximal zweimal Fleisch und Wurst sowie mindestens einmal Seefisch ein. Über die Produktauswahl hinaus spielt auch die Speiseausgabe in der Schulkantine eine Rolle: Das Küchenpersonal fungiert als Informationsquelle und sollte freundlich auftreten und alle Fragen der Kinder zu den Speisen beantworten können. Auch für die Schule bietet die Aktion des Bundesministeriums eine Datenbank mit vielen gesunden Rezepten für Schulessen.
Getränkeversorgung in Bildungseinrichtungen
Eine ausreichende Trinkversorgung ist ebenso wichtig wie vollwertige Lebensmittel. In einer Tageseinrichtung – egal ob Schule oder Kita – brauchen die Kinder uneingeschränkten Zugang zu Trinkwasser. Denn eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr beeinträchtigt die Lernfähigkeit, fördert Müdigkeit und Reizbarkeit, bedingt Kopfschmerzen sowie trockene Haut. Welche Menge an Wasser Kinder zu sich nehmen sollten, hängt vom Alter ab: Bis zur Pubertät empfehlen sich 1,2 bis 1,3 Liter am Tag. Dabei eignen sich gesüßte Getränke wie Limo, Fruchtsäfte oder Eistees nicht als Durstlöscher bei der gesunden Ernährung.
Um die Trinkversorgung in Ihrer Bildungseinrichtung zu gewährleisten, empfehlen wir einen zuverlässigen Wasserspender. Dafür gibt es viele gute Gründe:
- Sie fördern die Gesundheit der Kinder, indem Sie schon früh schlechtes Trinkverhalten vorbeugen (Kinder greifen weniger oft zu zuckerhaltigen Getränken).
- Der Spender übt eine Erinnerungsfunktion aus, wodurch die Kinder ihr tägliches Trinkpensum leichter erreichen.
- Sie verkleinern den ökologischen Fußabdruck Ihrer Schule oder Kita und vermitteln dadurch den Aspekt der Nachhaltigkeit an die nächste Generation.
- Ihre Einrichtung spart dadurch Platz, verhindert Müll (Trinkflaschen statt Trinkpäckchen und Co.) und Kosten.
Laut der eingangs erwähnten EsKiMo-Studie befanden sich 2017 bereits in 23,2 Prozent der Schulen ein Wasserspender – es ist also noch Luft nach oben. Im Zuge dessen lohnt es sich außerdem, Projektwochen zum Thema Wasser in den Schul- oder Kitaalltag einzubauen. Dadurch fördern Sie das Bewusstsein für die wertvolle Ressource bei den Kindern.

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Aspekte der Nachhaltigkeit bei der gesunden Ernährung
Im Zuge der gesunden Ernährung bietet es sich ebenfalls an, die Nachhaltigkeit in Ihrer Schule und Kita zu thematisieren. Denn die Schulverpflegung an sich birgt hohes Potenzial, um mehr zum Umweltschutz beizutragen. Als Schule oder Kita steht Ihnen die Option frei, bestimmte ausgewählte Nachhaltigkeitsaspekte in ihren Verpflegungsleistungen zu verankern. Dadurch erhöhen sich die Kosten nicht unbedingt um ein Vielfaches: Laut einer Studie der Deutschen Gesellschaft zur Kosten- und Preisstruktur in der Schulverpflegung erhöhen sich die Wareneinstandskosten nur geringfügig, wenn die Produkte zu 20 Prozent aus Bio-Lebensmittel bestehen.
Des Weiteren senken Sie durch eine größtenteils pflanzenbasierte Verpflegung den ökologischen Fußabdruck Ihrer Einrichtung und fördern gleichzeitig die Gesundheit der Kinder. Außerdem können Sie durch einen nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln in Ihrer Kita oder Schule die Kinder und Jugendlichen ebenfalls zum nachhaltigen Handeln inspirieren.
Beispiele für nachhaltige Maßnahmen bei der gesunden Ernährung in Schule und Kita
- Produkte aus ökologischer Landwirtschaft einkaufen
- überwiegend pflanzliche Lebensmittel nutzen
- Fische aus bestanderhaltender Fischerei einkaufen
- Fleisch aus artgerechter Tierhaltung einkaufen
- Utensilien aus recyclebarem Material nutzen
- Mehrwegverpackungen oder wieder-verwertbare Verpackungsmaterialien einsetzen
- übermäßige Speisereste vermeiden
- Produkte aus fairem Handel oder anliegenden Anbaugebieten nutzen
- saisonales und regionales Angebot wahrnehmen
Ernährungsbildung in Kitas und Schulen
In der Kita und Schule ist es wichtig, das Thema gesunde Ernährung mit den Kindern gemeinsam zu erarbeiten. Dabei sollen sie zuvorderst vor allem lernen, auf die Hunger- und Sättigungs-Signale ihres Körpers zu hören. Außerdem können Sie die Kinder bei der pädagogischen Ernährungsbildung über Esskulturen, Sicherheit und Hygiene sowie Umweltbewusstsein beim Essen aufklären.
Beispiele für die praktische Ernährungsbildung in der Kita:
- Gemeinsame Mahlzeiten durchführen
- Aufklärende Gespräche zu neuen Lebensmitteln, Vorlieben und Abneigungen
- Sinnliches Geschmackserleben durch Probieren fördern
- Umgang mit Essbesteck und Tischsitten
- Spielregeln rund um den Tisch definieren
- Gemeinsames Zubereiten von Speisen und Umgang mit Lebensmittelresten
- Hygienischer Umgebung mit Lebensmitteln (siehe auch: Hygiene in der Kita)
- Ausflug zum Supermarkt, Bauernhof und Frischemarkt
- Eigener Garten mit Gemüse und Kräutern
- Spiele zum Thema Essen
Natürlich sind die Ansprüche an die Ernährungsbildung im Kindergarten sowie in der Schule verschieden: Während Sie den Kindern in der Kita die Grundlagen sowie sinnliche Erfahrungen vermitteln, geht es für die Schulkinder eher um globale, kulturelle und ökologische Aspekte der Ernährung. Das BMEL bietet Ihnen in Zusammenarbeit mit dem Bundeszentrum für Ernährung ein Konzept, das sowohl Materialien als auch Unterrichtsmethoden für Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte enthält. Damit können Sie etwa sogar ein Projekt für ihre Schule zur gesunden Ernährung gestalten und umsetzen. Wichtig ist auch, die Eltern in die Ernährungsbildung mit einzubeziehen und die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu diesem Thema fortzubilden.
Unser Fazit
Es zeigt sich also, dass Sie die gesunde Ernährung in der Schule und Kita vor allem mit einem guten Konzept umsetzen lässt. Holen Sie sich möglichst viele Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Positionen sowie Eltern mit ins Boot und erarbeiten Sie gemeinsam einen strukturieren Leitfaden. Vor allem die DGE-Qualitätsstandards helfen Ihnen bei der Umsetzung und im Idealfall erhalten Sie sogar eine Zertifizierung für Einrichtung. Vor allem schaffen mit der gesunden Ernährung Sie aber eine langfristig erfolgreiche und nachhaltige Lern- und Spielatmosphäre für die Kinder.