Motivation + Produktivität steigern dank gesunder Kaffeepause in Büro und Betrieb
Sowohl regelmäßige Arbeitspausen als auch Kaffee, der Deutschen liebstes Heißgetränk, haben einen positiven Einfluss auf die Gesundheit. Sie erhöhen die Aufmerksamkeit sowie die Leistungsfähigkeit und verbessern die Motivation. Was liegt also näher, als Pausen und Kaffee- oder auch Teegenuss bei der Arbeit miteinander zu verknüpfen? Im Folgenden erläutern wir, wann und warum Tee- und Kaffeepausen im Büro und Betrieb gesund sind und was Sie dabei beachten sollten. Außerdem zeigen wir, wie Ihr Team auch im Home-Office nicht auf die Vorteile einer gemeinsamen Kaffeepause verzichten muss.

Kurzzeitpausen erhöhen die Leistungsfähigkeit
Dass längere Unterbrechungen sowohl bei körperlicher als auch bei geistiger Arbeit wichtig sind, weiß die Forschung schon lange. Nicht umsonst schreibt § 4 des Arbeitszeitgesetzes (ArbZG) daher Ruhepausen von 30 Minuten ab einer Arbeitszeit von sechs Stunden zwingend vor. Wie bedeutend das Thema ist, zeigt auch die Übersichtsarbeit zu den Effekten von Pausen, erstellt 2016 von einer Arbeitsgruppe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA).
Doch auch kurze Auszeiten bei der Arbeit können einen enormen Effekt auf die Effektivität und Produktivität haben. Das zeigte eine weitere Metaanalyse von Dr. Johannes Wendsche, Dipl.-Psych. beim BAuA. Der Autor definiert in der Einleitung das Ziel seiner Studie, festzustellen, „ob fremdorganisierte, regelmäßige Kurzpausen, deren Pausenzeit nicht nach-gearbeitet werden muss, mit einem Leistungsgewinn (quantitativ, qualitativ) in Verbindung stehen.“ Kurzpausen sind dabei solche bis maximal 15 Minuten Länge. Das Ergebnis: Wer sich während der Arbeit gezielt erholt, kann seine Leistungsfähigkeit steigern und die Arbeitsqualität verbessern. Das kann sogar die zusätzliche Zeit für die Pausen wieder ausgleichen.
Tee- und Kaffeepause: Produktiver dank Koffein-Kick
Was die Pause an sich schon bewirkt, kann durch eine Tasse Kaffee noch verstärkt werden. Denn Kaffee ist ein Wachmacher – das ist für die meisten Liebhaber des Heißgetränks ein selbstverständlicher Fakt. Doch warum ist das so? Das Herz-Kreislauf-System insgesamt wird angeregt, ebenso das zentrale Nervensystem. Der entscheidende Inhaltsstoff ist hier natürlich das Koffein. Dieses ist übrigens auch in Schwarztee enthalten. Allerdings ist die Konzentration hier geringer als in Kaffee. In Grüntee, dunkler Schokolade und Cola-haltigen Getränken sind ebenfalls geringe Mengen an Koffein zu finden. Streng genommen spricht man bei Tee von Teein – chemisch gesehen sind beide Stoffe jedoch identisch.
Bitte beachten Sie: Zu viel Koffein kann unerwünschte Folgen haben, beispielsweise Herzrasen, Nervosität oder Schlafstörungen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfielt für gesunde Erwachsene eine durchschnittliche Höchstmenge von 400 Milligramm über den Tag verteilt. Das entspricht etwa vier Tassen Kaffee am Tag. Für Schwangere wird die halbe Dosis empfohlen.
Etwa 15 bis 45 Minuten dauert es, bis das Koffein aus dem Magen und Darm in die Blutbahn und von dort aus unter anderem in unser Gehirn gelangt. Hier entfaltet es seine hochgeschätzte Wirkung. Das Koffein-Molekül ähnelt dem Botenstoff Adenosin, welches im Körper ein Müdigkeitsgefühl hervorruft. Das Koffein dockt anstelle des Adenosin an den entsprechenden Rezeptoren im Gehirn an und blockiert ihm so quasi den Weg. Auf diese Weise wird die Aussendung von Müdigkeitssignalen verhindert – und das bis zu zwei Stunden lang.
Parallel dazu regt Koffein die Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin und Cortisol an. Diese verengen die Blutgefäße und lassen dadurch den Blutdruck steigen. So fühlen wir uns wacher und aufmerksamer.
Darum sind Tee- und Kaffeepausen gesund
Ob während der Arbeit oder in der Pause: Es ist wichtig, ausreichend zu trinken. Da unser Körper zu fast zwei Dritteln aus Wasser besteht, spielt es für viele Körperfunktionen eine entscheidende Rolle: Es kühlt, transportiert Nährstoffe und hilft beim Abtransport von Stoffwechselendprodukten. Zwar ist sich die Forschung nicht einig darüber, wie viel Flüssigkeit wir täglich zu uns nehmen sollten, da dies von vielen Faktoren wie Körpergröße und -gewicht, Alter, Gesundheitszustand etc. abhängt. Empfohlen wird aber eine Menge von 1,5 bis 2 Litern.
Eine entspannende Arbeitspause mit gesundheitsfördernder Aufnahme von Flüssigkeit zu verbinden, ist also eine sinnvolle Idee. Die gute Nachricht: Dem aktuellen Forschungsstand nach wirkt Kaffee nicht entwässernd und darf daher zur aufgenommenen Flüssigkeitsmenge gezählt werden. Wer keinen Kaffee mag, kann die Pause natürlich auch für eine Tasse Tee oder aber ein kühles Getränk nutzen.
So wirkt Kaffee auf unsere Gesundheit
Kaffee enthält über 1.000 verschiedene Substanzen. Wie diese im Einzelnen in unserem Körper wirken, ist wissenschaftlich noch nicht geklärt. Doch viele Studien konnten mittlerweile einen deutlichen Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und gesundheitlichen Vor- und Nachteilen nachweisen. Ein moderater Kaffeekonsum von zwei bis maximal vier Tassen über den Tag verteilt senkt demnach unter anderem das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle. Auch verschiedene weitere Krankheitsbilder können durch Kaffee positiv beeinflusst werden. Mitverantwortlich dafür sind sogenannte Antioxidantien. Sie wirken unter anderem entzündungshemmend und können helfen, den Alterungsprozess unserer Zellen zu verlangsamen.
Wie so häufig gilt auch hier: Was in moderaten Mengen förderlich ist, kann sich bei übermäßigem Genuss negativ auswirken. Personen mit einem empfindlichen Magen oder hohem Blutdruck sowie Schwangere sollten beispielsweise darauf achten, nicht zu viel Kaffee zu trinken.
Wie gesund ist Tee?
Grüner Tee enthält sogenannte Polyphenole. Diese sekundären Pflanzenstoffe fangen freie Radikale ab und regen gleichzeitig die Zellteilung in unserem Körper an. So kann auch regelmäßiger, aber moderater Teegenuss dem Alterungsprozess im Körper in Teilen entgegenwirken und das Risiko für die Entstehung von Krebserkrankungen senken. Außerdem haben Polyphenole einen positiven Einfluss auf den Zustand unserer Blutgefäße, was wiederum von Vorteil für das Herz-Kreislauf-System ist.
Weitere Bestandteile in Teegetränken können ebenfalls gesundheitsfördernde Wirkungen haben. So regen beispielsweise Löwenzahn, Anis, Fenchel und Kümmel die Verdauung an; Kamille und Brennnessel wirken entzündungshemmend; Ingwer hilft gegen Übelkeit; Und Lavendel und Baldrian können beruhigen und entspannen. Entscheidend ist dabei unter anderem die richtige Zubereitung: Lassen Sie den Tee zu lange ziehen, werden zu viele unerwünscht Bitterstoffe gelöst. Zu heißes Wasser kann gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe zerstören. Halten Sie sich daher immer an die Packungsangaben zur Wassertemperatur und Ziehzeit.
Schon gewusst?
Nur wenn ein Aufguss mit Teilen der Teepflanze Camellia sinensis zubereitet wird, handelt es sich per Definition tatsächlich um Tee. Aus der Teepflanze können je nach Verarbeitung Grün- und Schwarztee hergestellt werden. Was umgangssprachlich Kräuter- oder Früchtetee genannt wird, ist nach den Leitsätzen des Deutschen Lebensmittelbuchs für Tee lediglich ein „teeähnliches Erzeugnis“.
Wie Tee- und Kaffeepausen zur psychischen Gesundheit beitragen
Der Belegschaft gesundheitsfördernde und motivierende Kaffeepausen zu ermöglichen, lohnt sich für Sie als Arbeitgeber oder Arbeitgeberin doppelt: Denn entspanntere Angestellte sind nicht nur produktiver, sondern auch loyaler dem Arbeitgeber gegenüber. Zufriedene Angestellte sehen sich daher deutlich seltener nach einer neuen Stelle um. Diese Effekte können Unternehmen durch die gezielte Förderung von gemeinsamen Pausen unterstützen.

Teambuilding in der Tee- und Kaffeepause
Auch wenn das gemeinsame Verweilen in der Teeküche oder am Kaffeevollautomaten zeitlich überschaubar ist, kann es einen bedeutsamen Beitrag zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls in Unternehmen leisten. Denn während sich die Gespräche sonst um arbeitsrelevante Themen drehen, ist hier Platz und Zeit für private Plaudereien. So lernen sich Kollegen und Kolleginnen gegenseitig besser kennen und entdecken womöglich sogar Gemeinsamkeiten. Daraus entsteht eine vertrauensvollere Basis für die Zusammenarbeit, was der Produktivität im Team förderlich ist. Gemeinsame Pausen machen demnach aus dem „Ich“ schneller ein „Wir“ und erleichtern unter anderem die Integration neuer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in die Belegschaft.
In unserem Artikel „Kostenlose Getränke am Arbeitsplatz“ stellen wir Ihnen die Vorteile der Versorgung Ihrer Belegschaft vor. Außerdem erfahren Sie, wie Sie Kaffee und Co. von der Steuer absetzen.
Virtuelle Kaffeepause im Home-Office gestalten
Ihre Angestellten arbeiten teilweise oder vollständig von zu Hause oder unterwegs? Dann müssen Sie dennoch nicht auf den Teambuilding-Effekt von gemeinsamen Pausen verzichten. Seit Beginn der Corona-Pandemie haben sich Videokonferenzen als Alternative zu Präsenzveranstaltungen etabliert – warum die virtuelle Zusammenkunft nicht auch für die Pausengestaltung nutzen?! So fördern Sie den Team-Zusammenhalt und stellen sicher, dass Ihre Angestellten auch in Abwesenheit soziale Kontakte pflegen können. Das ist wichtig, denn Einsamkeit macht nachweislich krank. Organisieren Sie daher entsprechende Termine oder ermutigen Sie Ihre Belegschaft, solche regelmäßig selbst einzurichten. Je nach Unternehmens- oder Abteilungsgröße können hier alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen oder wechselnde Kleingruppen zusammenfinden.
Unser Tipp:
Für ein besonders effektives Teambuilding achten Sie am besten darauf, dass sich dabei nicht immer nur dieselben Personen austauschen. Etablieren Sie ein Rotationsprinzip oder losen Sie die jeweils Teilnehmenden einfach aus. Mehrere Anbieter haben Apps entwickelt, die das Organisieren von virtuellen Blind Coffee Dates erleichtern: Damit werden gezielt Kolleginnen und Kollegen zusammengebracht, die sich bisher nicht oder kaum kennen.
Um insbesondere in diesen zufälligen Kaffee-Treffs das Kennenlernen zu erleichtern, sollten Sie oder die Teilnehmenden selbst Gesprächseinstiege vorbereiten.
- Überlegen Sie sich im Vorfeld mögliche Themen.
- Bitten Sie die Teilnehmenden, ein Foto zu zeigen, zu dem sie eine Geschichte erzählen können.
- Alternativ können diese einen Gegenstand vorstellen, der sie charakterisiert, eine besondere Erfahrung oder ein Hobby symbolisiert.
- Lassen Sie die Teilnehmenden abwechselnd Songs auswählen, welche die Videokonferenz untermalen. Ob Lieblingslied, musikalische Erinnerung an ein bestimmtes Erlebnis oder aber besonders skurrile Funde – Gesprächsstoff ist hiermit garantiert.
- Nutzen Sie die virtuelle Tee- oder Kaffeepause für die Ideensammlung zum nächsten Teamevent.
- Spielen Sie kleine kooperative Online-Spiele.
Wichtig ist nur, dass Sie den Rahmen für die virtuelle Kaffeepause nicht zu streng festlegen. Lassen Sie Ihrem Team Freiraum und ermöglichen Sie auch mal spontane Zusammenkünfte. Im Idealfall gilt nur die Regel, nicht über Arbeitsthemen zu sprechen. Denn das würde den Plauder-Charakter zerstören und den Pauseneffekt vermindern.
Exkurs: Zählt die Kaffeepause zur Arbeitszeit?
Generell zählen Pausen nicht zur Arbeitszeit und müssen entsprechend auch nicht vergütet werden. Abweichende Regelungen im Arbeitsvertrag sind natürlich möglich. Schwierig ist dabei unter Umständen die Definition der Pause an sich: Während der Gang zur Toilette in der Regel nicht als Pause gewertet und damit in die Arbeitszeit eingerechnet wird, kann die Plauderrunde in der Kaffeeküche je nach Dauer durchaus als unentgeltliche Arbeitsunterbrechung gelten. Hier sollten Sie als Unternehmensführung Ihrer Belegschaft eindeutige Richtlinien an die Hand geben, damit es nicht zu Missverständnissen kommt. Bedenken Sie dabei die oben beschriebenen positiven Effekte regelmäßiger Pausen und die Vorteile, die diese Ihrem Betrieb bringen. Eine Steigerung der Mitarbeitermotiviation und der Produktivität im Unternehmen kann sich trotz Arbeitszeitunterbrechung rechnen.
Fazit
Wie bis hierhin gezeigt, haben Pausen allgemein und Tee- oder Kaffeepausen im Besonderen also einen positiven Einfluss auf die Gesundheit sowie auf die Leistungsfähigkeit von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Gleichzeitig wirkt sich dies positiv auf die Motivation im Team aus – Und davon profitieren auch Unternehmen insgesamt. Denn motivierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind produktiver, Unternehmensziele werden so schneller erreicht und die Fluktuation innerhalb des Teams sinkt.
