Wie funktioniert ein Kaffeevollautomat? Komponenten & Co. im Überblick
Sie wollen Ihrem Personal und Ihrer Kundschaft frischen Kaffee anbieten oder trinken selbst gerne Cappuccino oder Espresso? Für die verschiedensten Anforderungen eignet sich ein professioneller Kaffeevollautomat. Allerdings stehen Sie bei den Modellen vor einer großen Auswahl. Um diese einzugrenzen, empfehlen wir, sich an Ihrem Bedarf zu orientieren. Wählen Sie vorab aus, welche Bestandteile und Funktionen Ihr Kaffeevollautomat braucht. So vermeiden Sie versteckte Kosten und zahlen nur für dasjenige Zubehör, das Sie auch brauchen.

So funktioniert ein Kaffeevollautomat
Um eine Tasse frischen Kaffee zuzubereiten, zieht die Maschine zunächst das Wasser aus dem Tank in den Durchlauferhitzer. Dort erwärmt das System das Wasser auf die entsprechende Temperatur. Zeitgleich fallen die Bohnen aus dem Bohnenbehälter in die Mahleinheit. Diese mahlt mithilfe eines Mahlkegels und Mahlrings die Bohnen zu Kaffeepulver. Von dort gelangt das Pulver in die Brühkammer, wo es Brühkammer und Druckkolben zusammenpressen. Nun läuft die gewünschte Wassermenge durch das gepresste Kaffeepulver und fließt als fertiger Kaffee aus der Brüheinheit in den Kaffeeauslauf. Anschließend gibt die Brühgruppe den Kaffeesatz frei, der in den Tresterbehälter fällt und das restliche Wasser aus der Brüheinheit fließt in die Auffangschale.
Die Bestandteile des Kaffeevollautomaten
Eine Kaffeemaschine besteht aus mehreren Komponenten, die für den perfekten Kaffeegenuss sorgen. Das Verständnis vom Aufbau eines Kaffeevollautomat dient Ihnen vor allem als Entscheidungshilfe bei der Auswahl des passenden Modells für Ihren Bedarf. Außerdem fällt es Ihnen so einfacher, das Gerät instand zu halten.

Bedienkonzept
Um den Kaffeevollautomaten zu bedienen, stehen Drehregler, Menü-Tasten oder Touch-Displays zur Verfügung. Letztere sind aufgrund ihrer edlen Optik und intuitiven Nutzung besonders beliebt. Wählen Sie ein lesbares Display aus, das Ihrem Bedarf entspricht. Meist sind TFT-Farbdisplays verbaut. Sie zeigen die Getränkeauswahl übersichtlich auf einer mittelgroßen bis großen Oberfläche an. Für ein kleineres Budget gibt es das Klartext-Display ohne Bildanzeige. Sie haben täglich einen hohen Tassenverbrauch? Dann eignet sich das nutzerfreundliche Farbdisplay.

Münzeinwurf
Der Münzeinwurf eignet sich für öffentliche Standorte. Dort gibt es kein Personal für den Service und die Kunden bedienen sich eigenständig am Automaten. Neben dem Münzgeld gibt es alternative Bezahlsysteme für den Kaffeevollautomaten, wie zum Beispiel Jetons, Kartenzahlung oder Mobile Payment. Dadurch bieten Sie Kundinnen und Kunden flexiblere Zahlungsmöglichkeiten an und erhöhen somit die Attraktivität Ihres Vollautomaten. Die Jetons eignen sich vor allem für die Belegschaft, um etwa Coins oder Karten an einem externen Gerät mit einem Wert aufzuladen.

Bohnenbehälter
Ein Kaffeevollautomat hat einen oder zwei Bohnenbehälter (außen) oder Bohnenkammern (innenliegend). Mit einem zweiten Bohnenbehälter als zusätzliches Zubehör für den Kaffeevollautomaten können Sie auch koffeinfreien Kaffee oder eine andere Bohnensorte anbieten. Indem Sie den Behälter regelmäßig reinigen, vermeiden Sie, dass sich Öl-Rückstände absetzen und der Kaffee abgestanden schmeckt. Für das Aroma stellen Sie sicher, dass Ihr Behälter luftdicht ist.

Wassertank oder Festwasser
Für Firmen mit geringem Verbrauch eignet ein Wassertank. Dieser umfasst zwischen 0,5 und 3,5 Liter. Doch Vorsicht: In dem Behälter reichern sich Bakterien schnell an, wenn das Wasser zu lange steht. Für große Büros oder Kantinen lohnt sich eher ein Kaffeevollautomat mit Festwasseranschluss als mit Tank. Dieser bezieht das Wasser aus dem örtlichen Trinkwassersystem. Dadurch braucht Ihr Personal nicht ständig Wasser nachzufüllen und den Wassertank zu reinigen.
Achtung: Um den Geschmack und das Aroma zusätzlich zu erhalten, sollten Sie die Bohnen passend lagern. Unser Artikel zum Thema „Kaffeebohnen aufbewahren“ stellt Ihnen die idealen Bedingungen vor.

Wasserfilter
An einigen Standorten weist das Leitungswasser einen besonderen Härtegrad auf. Ein Wasserfilter für den Kaffeevollautomaten reinigt das Wasser vor dem Brühvorgang. Er filtert Schwebstoffe und geschmacksaktive Stoffe wie Chlor heraus. Außerdem mindert er die Rückstände von Kalk. Dadurch bleibt der hochwertige Geschmack des Kaffees und die Langlebigkeit der Maschine erhalten.
Dampflanze
Um Variationen mit Milch herzustellen, brauchen Sie aufgeschäumte Milch. Dafür sorgt zum Beispiel die Dampflanze: Sie taucht in die Milch ein, zieht Luft durch die Milch und schäumt sie so nach Belieben auf. Achten Sie darauf, die Milchkanne schräg zu halten, damit Ihr Milchschaum bestmöglich gelingt. Je nach gewünschter Kaffeespezialität variiert die Dauer des Aufschäumprozesses.

Cappuccinatore
Eine Alternative für die Zubereitung von Milchgetränken ist der Cappuccinatore. Dieser Aufsatz zaubert Ihnen einen cremigen Milchschaum für köstliche Milchgetränke. Durch einen Schlauch fließt die Milch über das Modul in Ihre Tasse. Der Cappuccinatore ist besonders nutzerfreundlich und produziert gleichbleibend guten Schaum. Daher eignet er sich für einen hohen Tassenverbrauch.

Auffangschale
Die Auffangschale fängt die Reste auf, die beim Kaffee kochen, übrig bleiben. Darin befindet sich eine Schale für das Restwasser und ein Behälter für den Kaffeesatz. Achten Sie darauf, die Auffangschale täglich zu reinigen, um Schimmelbildung zu vermeiden. Dafür entnehmen Sie den Behälter mit einem Handgriff und entleeren Sie das Restwasser und den Kaffeesatz getrennt voneinander.

Tassenwärmer
Ein Tassenwärmer wärmt die Tasse für den Kaffee vor. Das geschieht entweder aktiv über eine Heizeinheit oder passiv durch die Restwärme der Maschine. So kühlt Ihr Heißgetränk nicht so schnell ab, wenn es mal zu Wartezeiten kommt. Einige Kaffeevollautomaten haben eingebaute Klappen. Dahinter warten die beheizten Tassen griffbereit auf ihren Einsatz. Dieses Zubehör für den Kaffeevollautomaten eignet sich vor allem für Gastronomien, Hotelbuffets und Kantinen.
Mahlwerke für den Kaffeevollautomaten: Das sind ihre Vor- und Nachteile
Das Mahlwerk mahlt ganze Bohnen zu frischem Pulver. Auf diese Weise gehen die Aromen und Öle der Bohne nicht verloren und der Geschmack bleibt erhalten. In der Regel besteht das Mahlwerk in der Kaffeemaschine aus Stahl oder Keramik. Ein Mahlwerk aus Stahl ist deutlich günstiger, dennoch bevorzugen viele Nutzer die Variante aus Keramik. Denn dieses arbeitet mit geringeren Drehzahlen und ist dadurch sehr viel leiser. Außerdem ist es robuster und hält länger als ein Mahlwerk aus Stahl. Wenn Sie den Kaffeevollautomaten innerhalb einer Produktionsstätte oder in einem Büro aufstellen, achten Sie besonders auf die Geräuschentwicklung beim Mahlvorgang. Hier eignet sich eher ein Automat mit Keramikmahlwerk.
Welches Mahlwerk ist das Richtige?
Es gibt drei Typen von Mahlwerken: Kegel-, Scheiben- und Schlagmahlwerk. Diese unterscheiden sich in Funktionsweise, Qualität und Preis:

Scheibenmahlwerk
Zwei konkave Scheiben rotieren sehr schnell in entgegengesetzter Richtung. Eine der Scheiben ist fest, die andere wird von einem Elektromotor angetrieben.
- Abstand zwischen den Scheiben ist individuell einstellbar
- Scheiben rotieren mit bis zu 1.500 Umdrehungen pro Minute
- sehr häufig in Kaffeevollautomaten eingebaut
- erhitzt sehr leicht; ist dadurch nicht so langlebig

Kegelmahlwerk
Das Kegelmahlwerk ist eine Abwandlung des Scheibenmahlwerks. Die Bohnen fallen im Kegel nach unten. Über ein sogenanntes Negativ wird es in Rotation versetzt.
- durch die Kegelform wird zum Mahlen weniger Energie benötigt
- nur ca. 400 Umdrehungen pro Minute erforderlich
- Abstand zwischen den Mahlwerkzeugen ist regulierbar
- wird weniger stark beansprucht; dadurch robuster aber auch etwas teurer als andere Modelle

Schlagmahlwerk
Bei einem Kaffeeautomaten mit Schlagmahlwerk zerkleinern rotierende Schlagmesser die Kaffeebohnen zu Kaffeepulver.
- Abstand zwischen den Messern ist nicht einstellbar
- ist sehr preiswert
- das Kaffeemehl ist sehr ungleichmäßig – von sehr groben Stücken bis zu feinem Staub
- Schlagmesser erhitzen sich stark und somit auch die im Kaffeepulver enthaltenen Öle; wirkt sich negativ auf das und den Geschmack aus
Das passende Mahlwerk für Ihren Bedarf
Neben der Distanz zwischen den Mahlwerkzeugen gibt es noch weitere Faktoren, die auf den Feinheitsgrad des Kaffeemehls bzw. dessen Beschaffenheit einen Einfluss haben. Dazu gehört die Dauer des Mahlvorgangs, vor allem aber die Richtung, in die sich das Mahlwerk dreht. Das Kaffeepulver wird wesentlich feiner und hochwertiger, wenn sich die Werkzeuge entgegen dem Uhrzeigersinn drehen. Unser Tipp: Nutzen Sie mehr als eine Bohnensorte, lohnt sich ein Vollautomat mit zwei Mahlwerken. So erhalten Sie einen unverfälschten Kaffeemoment.
Heißer Kaffeegenuss und volles Aroma? Dafür sorgt die Brühgruppe!
Die Brühgruppe (oder Brüheinheit) ist das Herzstück der Maschine. Über einen Kolben gelangt das Kaffeepulver in die Brühkammer, die es zusammenpresst. Eine Heizvorrichtung, die nach dem Prinzip eines Durchlauferhitzers funktioniert, sorgt für heißes Wasser. Dieses wird über eine Pumpe in die Brüheinheit transportiert.
In der Regel brüht die Brühgruppe den Kaffee im Vollautomaten in zwei Schritten: Beim Vorbrühen führt die Einheit dem Kaffeepulver zunächst nur eine kleine Menge Wasser zu. So lösen sich schonend die ersten Aromastoffe. Anschließend pumpt das Gerät die benötigte Menge Wasser durch das Pulver, der fertige Kaffee gelangt dann durch das Brühsieb in die Tasse. Dieser Vorgang ist durch das Geräusch der Pumpe akustisch deutlich wahrnehmbar. Einige Vollautomaten arbeiten mit einem Crema-Ventil. Dieses schließt und öffnet sich in kurzen Abständen und schäumt den Kaffee dadurch leicht auf. Nach dem Brühvorgang öffnet sich die Brühkammer und die Reste des Kaffeepulvers, der sogenannte Trester, fallen in den Auffangbehälter.
Die optimale Brühtemperatur
Damit sich die Aromen besonders harmonisch aus dem Kaffeepulver lösen, darf das Wasser in der Brühgruppe nicht zu heiß sein. Welche Temperatur am geeignetsten ist, hängt davon ab, welche BohnensortenSie verwenden. Im Allgemeinen eignet sich aber eine Temperatur zwischen 86 und 96 Grad, unter dem Siedepunkt. Wenn Sie am liebsten Arabica-Bohnen genießen, stellen Sie die Temperatur etwas höher ein. Das gilt auch für sehr hell gerösteten Kaffee oder Espresso. Liegt die Temperatur des Wassers über 96 Grad Celsius, schmeckt der Kaffee bitter und sauer. Bei zu kaltem Brühwasser ist der Kaffee eher flach und lau.
Vorteile der herausnehmbaren Brühgruppe
Wählen Sie beim Kauf einen Kaffeevollautomaten mit einer herausnehmbaren Brühgruppe, denn diese erleichtert die Reinigung. Erstellen Sie am besten einen Reinigungsplan und lassen Sie in regelmäßigen Abständen eine professionelle Reinigung der Maschine vornehmen.

Kaffeevollautomat inklusive Service
Reinigungsprogramme des Kaffeevollautomaten
Damit der Kaffee aus dem Vollautomaten auch lange gut schmeckt, ist es wichtig, die Kaffeemaschine regelmäßig zu reinigen: Leeren Sie zum Beispiel den Auffangbehälter mindestens ein Mal täglich, spülen Sie ihn mit Wasser aus und trocknen Sie den Behälter gut ab, bevor Sie ihn wieder einsetzen. Auch die Rückstände von Milch begünstigen, dass sich Schimmel bildet. Außerdem mindert Kalk den Genuss des Kaffees und das stehende Wasser zieht schnell Bakterien an.
Moderne Automaten arbeiten mit Programmen, die in dem Modell installiert sind. Diese spülen, reinigen und entkalken den Kaffeevollautomaten automatisch. So erleichtern Ihnen die Programme den Alltag und sorgen dafür, dass alles sauber und hygienisch bleibt. In regelmäßigen Abständen erinnert Sie der Vollautomat an die Reinigung. Wenn es so weit ist, füllen Sie die nötigen Reinigungsmittel ein und starten den Prozess per Knopfdruck oder Touch. Sie brauchen dann nur noch die Behälter zu entleeren und die Oberfläche und das Milchsystem zu reinigen.
Zusatzfunktionen des Kaffeevollautomaten
Buchen Sie nach Wunsch zusätzliche Funktionen zu Ihrem Kaffeevollautomaten hinzu. So verbreitet eine Beleuchtung für die Tasse Flair und erhellt Ihr Getränk in dunklen Räumen. Mit einer Einstellung für die Zeit passen Sie den Vollautomaten Ihrem Arbeitsalltag im Büro an. In Ihrem persönlichen Profil speichern Sie Ihre liebsten Zubereitungen ab. Gadgets wie Pausenbilder und -videos wirken unterhaltend und elegant. Seitliche LEDs runden Ihren Vollautomaten optisch ab und ergänzen Ihr Ambiente. Außerdem können Sie einen Vollautomaten mit Telemetrie-Technik einsetzen, etwa um Füllstände von Kaffee und Milch direkt auf dem Endgerät Ihrer Wahl einzusehen.
Fazit: Welcher Kaffeevollautomat passt zu Ihrem Bedarf?
Achten Sie darauf, dass Bestandteile Ihres Kaffeevollautomaten gut erreichbar sind. Dadurch vermeiden Sie es, sich im laufenden Betrieb unnötig zu verrenken, um Bohnen, Wasser und Milch aufzufüllen. Orientieren Sie sich beim Kauf eines Kaffeevollautomaten stets an Ihrem Verbrauch. Sie versorgen mehr als zwanzig Tassen am Tag? Dann brauchen Sie eine robuste und leistungsstarke Maschine. Wählen Sie zwei Bohnenbehälter aus, um zu jeder Zeit verschiedene Kaffeesorten anzubieten. Für größere Betriebe lohnt sich ein Vollautomat mit Festwasseranschluss. Sie wollen Ihren Mitarbeitern oder Kunden auch Tee anbieten? In diesem Fall braucht Ihr Vollautomat eine Ausgabe für heißes Wasser. Sparen Sie nicht in erster Linie am Preis: Denn ein Gerät nachträglich aufzurüsten ist mit erheblich höheren Kosten verbunden.
Apropos Kosten: Sie können den Kaffee im Büro als Getränk für Ihre Belegschaft von der Steuer absetzen!