Jutebeutel und Unverpackt-Läden: 5 Tipps für nachhaltigen Einzelhandel
Jutebeutel und Unverpackt-Läden – Vorübergehender Trend oder ein wichtiger Schritt für das Klima? Umweltschutz ist in den letzten Jahren immer mehr zum Themenpunkt Nummer eins geworden. Doch wieso ist Nachhaltigkeit so wichtig und wie können Sie diese in Ihren Einzelhandel integrieren? Hier sind unsere Tipps rund um das Thema Umweltschutz für Sie.

Warum ist Nachhaltigkeit im Einzelhandel notwendig?
Wenn es um Nachhaltigkeit geht, ist es wichtig, dass alle an einem Strang ziehen. Das gilt nicht nur für Privatpersonen, sondern vor allem auch für Unternehmen. Denn diese haben einen viel größeren ökologischen Fußabdruck und außerdem mehr Reichweite. So können Sie gleichzeitig Aufmerksamkeit auf das Thema Umweltschutz lenken, klimaneutral arbeiten und Ihr Image verbessern. Besonders Letzteres ist profitabel für Sie. Denn seit 2011 wird die Nachhaltigkeit einiger Unternehmen anhand des „deutschen Nachhaltigkeitsindex“ von dritten Parteien geprüft. Dies soll für mehr Transparenz für Kunden und auch Mitarbeiter sorgen.
Bleiben Sie wettbewerbsfähig!
Aber warum ist Nachhaltigkeit gerade im Einzelhandel von so hoher Bedeutung? Zum einen sprießen Unverpackt-Läden und Klimainitiativen verschiedener Einzelhandel nur so aus dem Boden. Möchten Sie weiterhin auf dem Markt bestehen bleiben und konkurrenzfähig bleiben, so kommen Sie nicht daran vorbei, sich über mehr Umweltschutz in Ihrem Einzelhandelsgeschäft Gedanken zu machen. Eine Umfrage der Gfk von Oktober 2020 zeigte, dass 42 Prozent der Haushalte in 10 europäischen Ländern von Umweltproblemen betroffen sind. Dies regt natürlich zum nachhaltigen Konsum an.
Bedienen Sie die Nachfrage!
Zudem zeigt sich, dass vor allem jüngere Generationen einen Einfluss auf nachhaltigen Konsum in ihren Familien haben. So beweist die Gfk-Studie, dass 45 Prozent der Befragten sich von ihren Kindern zu einem umweltbewussteren Konsumverhalten anregen lassen. Dieses Ergebnis ist vor allem langfristig interessant für den Einzelhandel. Denn: Die Zahlen dieser Umfrage steigen seitdem stetig. Nachhaltigkeit ist eben inzwischen mehr als nur ein Trend. Gestalten Sie Ihren Einzelhandel besonders umweltbewusst, vermitteln Sie Ihren Kunden zusätzlich ein Gefühl von Verantwortung. Dies schafft Vertrauen und Treue bei Kunden sowie Personal.
Ein weiteres Argument ist: Bedarf schafft Absatz! Denn der Einzelhandel dient als wichtige Schnittstelle zwischen Produktion und Verbraucher. Der Verbraucher kann also nur so nachhaltig einkaufen, wie Sie als Händler es möglich machen. Das ist ein ganz wichtiger Punkt in Sachen Nachhaltigkeit im Einzelhandel.
Darum ist Nachhaltigkeit im Einzelhandel wichtig:
- Große Reichweite um auf Umweltschutz aufmerksam zu machen
- Gutes Firmenimage
- Konkurrenzfähig bleiben
- Junge Generationen besonders nachhaltig, Langzeiteffekt
- Schnittstelle zwischen Produktion und Verbraucher
Dreieck der Nachhaltigkeit
Grundsätzlich bietet es sich an, sich an dem zu orientieren. Es vereint ökologische-, ökonomische- sowie soziale Nachhaltigkeit.

Ökologie
Der Fokus liegt hier auf der Schonung und intelligenter Nutzung wertvoller Ressourcen. Grundsätzlich gilt die Regel: Nicht mehr Ressourcen verbrauchen als regeneriert werden kann. Es ist wichtig, eine Balance zu finden, die Ihnen und der Umwelt dient.

Ökononomie
Beim nachhaltigen Wirtschaften steht vielmehr das langfristige Bestehen der Firma im Vordergrund. Aber auch der Umsatz eines Unternehmens fällt in diese Kategorie. So soll eine Steigerung des Umsatzes nicht auf Kosten, Umwelt und Mitarbeiter erfolgen.

Soziales
Hierbei geht es vor allem darum, dass es möglichst wenig soziale Spannungen und Konflikte gibt. Für Sie ist aber der Aspekt der Bildungsangebote interessant. So gilt es ausreichend Ausbildungsplätze und faire Arbeitsbedingungen zu schaffen.
5 Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Einzelhandel
Wie können Sie mehr Nachhaltigkeit im Einzelhandel erreichen? Tatsächlich ist das schon mit einige einfachen Maßnahmen machbar. So können Sie sich grundsätzlich auf folgende vier Gebiete konzentrieren:
1. Produktionsverfahren
Achten Sie darauf, welche Ware Sie anbieten und wie diese produziert wird. Es bietet sich an, regionale Ware oder Bio-Produkte in Ihr reguläres Sortiment zu integrieren. Letztere haben oft ein geprüftes Produktionsverfahren nach deutschen Standards durchlaufen. Das erkennen Sie an Siegeln wie dem Fairtrade- oder Bio-Logo. So wird zum Beispiel auch sicher gestellt, dass alle Mitarbeiter Mindestlohn erhalten. Denn neben Nachhaltigkeit im ökonomischen Sinn zählt auch soziale Nachhaltigkeit.
2. Verpackung
Eine nachhaltige Verpackung ist wohl der schnellste Ansatz für mehr Nachhaltigkeit. So empfiehlt es sich, Mehrweg-Netze für Obst und Gemüse anstelle von Plastik anzubieten. Auch Jutebeutel sind eine gute Alternative. Bieten Sie Ihren Kunden verschiedene Mehrwegalternativen an. Obst und Gemüse kann zudem auch verkauft werden, ohne dass es in eine Plastikfolie eingeschweißt ist.
Die Papiertüte ist zwar eine gelungene Alternative zur Plastiktüte, jedoch ebenfalls ein Einwegprodukt. Somit wird auch Müll produziert. Dies können Sie mit Jutebeutel, Stoffsäcken oder Kisten einfach vermeiden.
3. Transport
Auch der Transport lässt sich optimieren. Stellen Sie sicher, dass Sie eine Sammelbestellung anfertigen. So müssen die großen Transportwege nur einmal gefahren werden. Dies verkleinert Ihren ökologischen Fußabdruck um einiges. Zudem spart es Geld. Aber auch Digitalisierung spielt hier eine große Rolle. Denn durch Online-Shops oder Klick-und-Collect Optionen werden größere Transportwege vermieden. Finden Sie mehr zu dem Thema Digitalisierung im Einzelhandel hier.
4. Entsorgung
Mülltrennung ist auch eine simple, aber wichtige Maßnahme für mehr Nachhaltigkeit im Einzelhandel, insbesondere in Lebensmittelgeschäften. Achten zuerst bei der Bestellung neuer Ware darauf, dass Sie ausschließlich die Bedarfsmenge kaufen. Das vermindert das Risiko, dass Ware verfällt. Nutzen Sie zusätzliche Organisationen wie die Tafel, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Verfallene Ware sollte entsprechen entsorgt werden. Achten Sie vor allem auf die Trennung von Papier- und Plastikmüll. Richten Sie außerdem Abgabestationen für alte Leuchtmittel und Batterien an. Dies regt Kunden an, Elektromüll ordnungsgemäß zu entsorgen. Schließlich können sie es ganz einfach beim Einkaufen erledigen.
5. Gebäudeausstattung
Auch die Ausstattung Ihres Geschäfts spielt eine Rolle in Sachen Nachhaltigkeit. So lässt sich vor allem in Sachen Mitarbeiterversorgung einiges optimieren. Beispielsweise empfiehlt es sich unter Umständen, von Flaschenwasser auf einen Wasserspender im Pausenraum umzustellen. Ein leitungsgebundener Spender spart nicht nur Geld, sondern ist auch um einiges umweltfreundlicher. Denn Transport- sowie Verpackungskosten fallen weg. Auch die Umstellung von einer Padmaschine auf einen Kaffeevollautomaten bringt mehr Nachhaltigkeit in Ihren Pausenraum. Beides lässt sich mit dem passenden Angebot zu günstigen Miet- und Leasingpreisen erstehen.

Wasserspender zur Mitarbeitermotivation?
Fazit
Mehr Nachhaltigkeit im Einzelhandel lässt sich durch ein paar einfache Handgriffe in den Alltag integrieren. Ob Sie sich auf alle vier oder lediglich einen Aspekt konzentrieren, bleibt Ihnen überlassen. Denn jeder Schritt in Richtung Nachhaltigkeit ist ein wichtiger.