Spülmaschine vs. Handspülen: Wann lohnt sich eine Gewerbespülmaschine?
Es lässt sich nicht bestreiten, dass die Spülmaschine im Vergleich zur Handwäsche von Geschirr den Arbeitsalltag erleichtert. Doch wie steht es mit den anderen Punkten bezüglich Wasser- und Energieverbrauch sowie Hygiene? Wiegt die Zeit-Einsparung den Aspekt der Kosten für den Verbrauch tatsächlich auf? Außerdem gehen wir in diesem Artikel auch auf die Vorteile der Industriespülmaschine ein. Denn vor allem im Gewerbe sollten Sie auf das händische Abspülen – mit Ausnahme des Vorspülens – verzichten.

Spülmaschine oder Handwäsche? Was verbraucht mehr Wasser und Energie?
Eine ältere Studie der Uni Bonn von 2010 stellte heraus, dass eine Spülmaschine 50 Prozent weniger Wasser und 28 Prozent weniger Energie verbraucht als die Handwäsche von Geschirr. Im Anschluss daran übten einige Internetbeiträge Kritik an eben diesen Zahlen. Dabei ging es zum Beispiel darum, dass die Aussagen nicht deutlich genug wären oder dass Aspekte außer Acht gelassen wurden. Wir werfen nochmal einen genaueren Blick auf den Sachverhalt und auf die aktuellen technischen Fortschritte.
Wasserverbrauch der Spülmaschine vs. Handspülen
Was bereits seit Jahren fest steht: Wie viel Wasser das Handspülen verbraucht, hängt vor allem von der Technik ab. Spülen Sie etwa einzelne Geschirrteile unter stetig laufendem Wasser, dann liegt der Verbrauch höher. Daher empfiehlt es sich für das Handspülen eher, eine ausreichende Menge Wasser ins Waschbecken zu geben. Darin reinigen Sie dann mehrere Mengen an Spülgut auf einmal. So soll der Verbrauch pro Teil dem der Spülmaschine ähneln.
Der Verbrauch beim Handspülen liegt grundsätzlich bei durchschnittlich 15 Liter Wasser für die gleiche Menge Geschirr, die in eine Spülmaschine passt.
Die kritischen Beiträge zum Sachverhalt gingen von einem Wasserverbrauch von 14 Liter bei einer Standardspülmaschine aus. Doch mittlerweile spülen die neusten Geräte pro Spülgang mit nur 9 Liter Wasser. Der Wasserverbrauch einer Industriespülmaschine ist sogar geringer, denn sie nutzt nicht für jeden Spülgang komplett frisches Wasser. Stattdessen filtert die Gewerbespülmaschine das Wasser und nutzt lediglich zum Nachspülen neues Wasser. Somit beträgt der Wasserverbrauch je nach Modell lediglich zwischen 2 und 3 Liter Wasser. Mit Ausnahme der Gastronomie brauchen Sie zum Beispiel in der Kita oder im Büro mit dem richtigen Spülmaschinen-Modell das Geschirr nicht mehr vorzuspülen. Dadurch sparen Sie noch mehr Wasser ein.
Auf das Vorspülen von Geschirrteilen können Sie in der Gastronomie kaum verzichten. Denn hier ist es besonders wichtig, die Zeitspanne möglichst gering zu halten, in der Speisereste auf dem Geschirr antrocknen. Falls sich also in Ihrer Gastro-Küche Geschirr ansammelt, empfiehlt es sich, dieses manuell vorzuspülen. Dazu eignet sich zum Beispiel ein flexibles Vorspülbecken als Zubehör für Ihre Industriespülmaschine. Da die Brause mit starkem Druck reinigt, reicht hier kaltes Wasser aus, wodurch Sie Energie einsparen.
Neben dem Wasserverbrauch spielt auch die Verschmutzung des Wassers durch Reinigungsmittel eine große Rolle. Denn viele Spülmaschinen-Tabs enthalten schädigende Phosphate. Achten Sie daher bei der Auswahl des jeweiligen Spülmittels auf die Inhaltsstoffe und deren Umweltverträglichkeit. Auch für Gewerbespülmaschinen gibt es mittlerweile zertifizierte Reinigungsgele und -pulver.
Stromverbrauch der Spülmaschine vs. Handspülen
Laut der genannten Studie der Bonner Universität verbrauchen Spülmaschinen bis zu 28 Prozent weniger Energie als das Handspülen. Doch dabei lässt die Statistik außer achten, dass bereits zur Herstellung des Geräts viel Strom nötig ist. Dadurch entstehend nämlich Umwandlungsverluste und der elektrische Strom setzt schädliches CO2 frei. Diese Art des Stromverbrauchs wird auch als graue Energie bezeichnet.
Herstellende Betriebe verbrauchen etwa 1.000 Kilowattstunden der grauen Energie, um eine Spülmaschine fertigzustellen.
Doch moderne Industriespülmaschinen haben einen deutlich geringeren Stromverbrauch aus noch vor zehn Jahren. So verfügen Sie zum Beispiel über stromsparende Programme, die Ihr Geschirr dennoch schnell und sauber reinigen. Außerdem können Betriebe mit einer Gasheizung oder Wärmepumpe sowie einem entsprechenden Warmwasseranschluss den ökologischen Fußabdruck minimieren.
Tipp: Verzichten Sie auf den Standby-Modus
Wenn Ihre Gewerbe- oder Gastrospülmaschine nicht im Dauerbetrieb läuft, verzichten Sie auf den Standby-Modus. Denn durch diesen verbrauchen Sie unnötig Energie. Nutzen Sie die Spülmaschine in Ihrer Kleinküche oder Kita unregelmäßig, schalten Sie diese auch erst zum Spülbeginn ein.
Beim Handspülen verbrauchen Sie vor allem Energie, um das benötigte Warmwasser zu erzeugen. Tatsächlich verbrauchen Sie durch das Abspülen per Hand trotzdem bis zu 70 Prozent weniger Energie. Dies gilt allerdings nur für Privathaushalte. Denn bei größeren Mengen wie etwa in der Gastronomie oder in Kliniken ist das Handspülen nicht mehr energiesparend.
Was spart mehr Zeit und was ist hygienischer?
Womöglich spülen Sie Ihr Geschirr mit der Hand schneller als der Spülgang einer haushaltsübliche Spülmaschine. Generell gilt die Spülmaschine jedoch als praktisch, da Sie in der gleichen Zeit andere Aufgaben erledigen können. Vor allem im Gewerbe fehlt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einfach die Zeit, das Geschirr von Hand zu spülen. Darüber hinaus spült vor allem die Gastrospülmaschine durch die passenden Programme eine größere Menge an Geschirr innerhalb von zwei bis fünf Minuten. Außerdem empfiehlt sich das Handspülen aus hygienischen Gründen nicht für Gastronomien, Gesundheitseinrichtungen und Kitas.
Hygienisches Geschirrspülen
Vor allem in Betrieben ist das hygienische Spülen der Besteckteile wichtig, um die Nutzerinnen und Nutzer zu schützen. Da das Standardprogramm einer Gewerbespülmaschine das Wasser auf 60 Grad erhitzt, entfernt sie Keime und Bakterien gründlicher und zuverlässiger. Vor allem bei der Industriespülmaschine im Gesundheitswesen oder in Bildungsstätten spielt dies eine große Rolle.
In einigen Bars und Kneipen spülen die Servicekräfte Gläser immer noch über eine fest montierte Bürste im Reinigungswasser eines Spülbeckens. Anschließend schwenken sie das Glas maximal noch durch klares Wasser. Dabei besteht die Gefahr, dass die Rückstände bei unpassender Wassertemperatur haften bleiben. Auch ohne Corona steht fest, dass diese Art des Spülens nicht den Hygieneansprüchen einer Gastronomie entspricht. Somit erfüllt das Handspülen auch kaum dem HACCP-Konzept in lebensmittelverarbeitenden Betrieben.
Gewerbespülmaschinen überwachen hingegen die Temperaturen und spülen das Geschirr somit hygienisch rein. Außerdem verfügen sie über eine ausgeklügelte Trocknung, sodass Ihr Team das Geschirr anschließend nicht manuell nachtrocknen oder polieren muss. Denn auch durch ein Trockentuch übertragen sich Keime. Deswegen empfiehlt eine Industriespülmaschine nicht nur für die Gastro, sondern auch, um die Hygiene in Kitas und anderen Einrichtungen des Bildungs- oder Gesundheitswesens zu erhalten.
Übersicht: Vergleich zwischen Spülmaschine und Handwäsche
In der folgenden Übersicht erhalten Sie einen direkten Vergleich zwischen Spülmaschine und Handwäsche. Der Wasserverbrauch etwa ist bei der Spülmaschine je nach Modell mittelhoch und beim Handspülen mittelhoch bis hoch je nach Spültechnik. Die Umweltfreundlichkeit hängt hingegen stark von den genutzten Mitteln ab. Um gute Reinigungsergebnisse zu erreichen, nutzen viele Betriebe immer noch Mittel mit schädlichen Stoffen für die Spülmaschine. Beim Handspülen gibt es hier hingegen eine größere Auswahl. Doch immer mehr Hersteller entwickeln ebenfalls umweltfreundlichere Spülmittel zur gewerblichen Nutzung.
Der Stromverbrauch ist bei der Spülmaschine zwar im Vergleich zum Handspülen höher, doch durch Eco-Programme und energiesparende Spülvorgänge reduzierbar. Des Weiteren liegt die Spülmaschine beim Zeitmanagement eindeutig vorn – vor allem, wenn Sie Geschirr im Betrieb spülen wollen. Das Handspülen ist hier einfach zu aufwendig. Auch bei der Hygiene bringt die Spülmaschine mehr Vorteile mit sich: Sie hält die Temperatur konstant und regeneriert das Spülwasser permanent. Dadurch ergibt sich eine viel geringere Keimbelastung als beim Handspülen.
Unterschied Haushaltspülmaschine & Industriespülmaschine
Das Handspülen eignet sich also nicht für Spülgut in Betrieben wie Büros, Kitas, Kliniken oder in der Gastronomie. Je nach Branche brauchen Sie hier ein passende Industriespülmaschine. Diese haben auch in der Standardausführung andere Funktionsweisen als herkömmliche Hausgeräte.
- Schnelligkeit
Der größte Vorteil einer Industriespülmaschine liegt in der Schnelligkeit: Hier steht das Wasser heiß in der Wanne bereit und, sodass kein Vorwaschgang nötig ist. Außerdem wird das Wasser durch den Überlauf ergänzt und nicht bei jedem Spülgang gewechselt. Aus diesem Grund brauchen Spülmaschinen für Privathaushalte je nach Programm bis zu drei Stunden pro Spülgang. Eine Gewerbespülmaschine reinigt Ihr Spülgut hingegen innerhalb von drei Minuten.
- Vielfältige Modellauswahl
Im Gegensatz zur Haushaltsspülmaschine stehen Ihnen bei der Gewerbespülmaschine mehr Modelle zur Auswahl, die Ihrem Bedarf entsprechen. So finden Sie hier Geräte unterschiedlichster Größen, Leistungsspektren und für verschiedenste Spülutensilien.
- Rentabilität
Die Anschaffung einer Industriespülmaschine lohnt sich für Ihr Gewerbe vor allem aus wirtschaftlichen Gründen. Sie sparen nicht nur Wasser und Strom trotz großer Spülmengen, sondern auch Lohnkosten für Extra-Spülkräfte.
- Hygiene & Sicherheit
Die Gewerbespülmaschine hilft Ihnen dabei, die HACCP-Richtlinien einzuhalten. Dadurch gewährleisten Sie nicht nur glänzende, sondern auch hygienisch einwandfreie Geschirr- und Kochutensilien. Übrigens: Wenn Sie in Ihrer Gastronomie eine nicht-gewerbliche Spülmaschine nutzen, verlieren Sie im Schadenfall jeden Versicherungsschutz.
Nutzungsdauer einer Industriespülmaschine
Für die Umweltbilanz spielt die Lebensdauer der Industriespülmaschine eine wichtige Rolle: Je länger Sie das Gerät nutzen können, desto besser für die Umwelt. Laut der AfA-Tabelle gelten Geschirr- und Gläserspülmaschinen als Anlagegüter mit einer Abschreibe- bzw. Nutzungsdauer von sieben Jahren.
Übrigens: Sie können die Lebensdauer Ihrer Industriespülmaschine positiv beeinflussen, indem Sie das Gerät regelmäßig reinigen und entkalken. Unser Artikel zum Thema „So einfach reinigen und entkalken Sie Ihre Industriespülmaschine“ zeigt Ihnen wie.
Generell sollten Sie eine hochwertige Geschirrspülmaschine 10 bis 12 Jahre nutzen können. Geben Sie das Gerät außerdem bei kleineren Defekten in die Reparatur, statt sich direkt eine neue Spülmaschine anzuschaffen.

Industriespülmaschine mieten
Unser Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen: Für Privathaushalte kann es sich durchaus lohnen, Geschirr auch per Hand zu spülen. Das gilt allerdings nur für wassersparende Spülprozesse mit einem aufgefüllten Waschbecken. Für das Gewerbe empfiehlt sich das Handspülen allerdings nicht: Zum einen sind die Geschirrmengen vor allem in Gastronomien zu hoch und auch in Büros fehlt Zeit und Personal, um alle Geschirrteile gesammelt zu spülen. Spült jedes Teammitglied zum anderen seine Tasse und sein Teller einzeln, verbraucht Ihr Betrieb zu viel Wasser. Auch hier bietet sich eher eine Bürospülmaschine an, in der Sie alle Geschirrteile des Tages sammeln und diese am Ende einschalten.
Die Handwäsche ist außerdem keine Alternative für sensible Bereiche wie Pflegeheime oder Kitas. Denn hier sollten Sie die Geschirrteile in einer sehr hohen Temperatur spülen, um die hygienische Sauberkeit zu garantieren. Die Industriespülmaschine hingegen hält eine konstante Wassertemperatur.