Aktivkohle, Osmose- oder UV-Filter für den Wasserspender?
Sicher fragen Sie sich, warum es sich lohnen sollte, in einen Wasserspender zu investieren. Denn Trinkwasser ist dank der Trinkwasserverordnung das am strengsten geprüfte Gut in Deutschland. Dennoch ist unser Leitungswasser nicht ganz frei von Schadstoffen und übermäßigen Schwebstoffen. Zum einen gelangen durch die großflächige Landwirtschaft immer mehr Nitrat ins Grundwasser. Zum anderen können alte Bleirohre die Qualität des Wassers beeinträchtigen. Auch übermäßig viel enthaltener Kalk wirkt sich auf den Geschmack des Wassers sowie auf die Funktionalität der Geräte aus. Daher lohnt sich unter Umständen ein Wasserspender mit Filter. Wir verraten Ihnen, welche Typen es gibt und für welche Zwecke sie sich eignen.
Was regelt die Trinkwasserverordnung?
Die Trinkwasserverordnung (kurz TrinkwV) schützt die Qualität des Wassers in Deutschland. Dafür überwachen Gesundheitsämter Wassergewinnungs- und Wasserversorgungsanlagen regelmäßig nach Normen zur fachgerechten Gewinnung, Aufbereitung und Verteilung von Trinkwasser.

Welche Schadstoffe können ins Wasser gelangen?
Je nach Region schwankt die Qualität des Grundwassers, woraus unser Trinkwasser gewonnen wird. Laut einer Untersuchung des Bundesamtes für Umwelt von 2022 weisen 32,7 Prozent der deutschen Grundwasserkörper keinen guten chemischen Zustand auf. Das betrifft vor allem Regionen rund um Bremen, Hannover und Hamburg. Die Hauptursache dafür liegt darin, dass Nitrat unser Wasser belastet.
Generell kommt Nitrat auch natürlich im Boden vor und dient Pflanzen als Nährstoff. Doch die Landwirtschaft nutzt Nitrat auch als Bestandteil von Düngemitteln. Davon gelangt eine zu hohe Menge der Stickstoffverbindung in den Boden und damit auch ins Grundwasser. An sich macht es eine erwachsene Person nicht direkt krank, doch die Langzeitfolgen des Stoffes sind hier noch nicht ausreichend erforscht. Vor allem ist Nitrat gefährlich für Babys, da es die Sauerstoffaufnahme im Blut hemmt.
In einigen Regionen ist außerdem ein hoher Kalkgehalt im Leitungswasser zu verzeichnen. Kalk an sich ist zwar nicht gefährlich, wirkt sich aber auf den Geschmack aus und führt dazu, dass Leitungen von Geräten wie Kaffeevollautomaten und Wasserspendern durch Ablagerungen verstopfen. Dadurch beeinträchtigt der Kalk die Funktionalität der Geräte.
Weitere mögliche Schadstoffe im Wasser
In alten Immobilien (vor 1973) verstecken sich zum Teil noch Bleirohre. Überschreitet das Wasser den dadurch entstanden Bleiwert von 0,010 Milligramm pro Liter, kann es zu chronischen Vergiftungen führen. Die jeweiligen Besitzerinnen oder Besitzer des Gebäudes stehen in der Pflicht, solche Leitungen zu sanieren. Darüber hinaus lesen Sie im Netz vermehrt zu Legionellen im Wasser. Diese Bakterien kommen jedoch in jedem Trinkwasser in sehr geringer Konzentration vor und übertragen sich nur per Wassertröpfen – etwa in zerstäubtem Zustand unter der Dusche oder beim Luftbefeuchter. Gefährdet sind bei einer erhöhten Menge Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, ältere Personen und Babys. Es ist ratsam, alle drei Jahre einen Test auf Legionellen im Wasser vorzunehmen. In den meisten vermieteten und öffentlichen Gebäuden, ist ein solcher Test nach TVO verpflichtend.
Sie können das Leitungswasser an Ihrem Standort entweder selbstständig testen oder durch externe Labore testen lassen. Welche Option Ihnen da zur Verfügung stehen, stellen wir im entsprechenden Kapitel vor.
Filter-Arten für Ihren Wasserspender
Eine Garantie für sauberes Trinkwasser besteht mit einem eigenen Wasserspender samt Filter. Im Gegensatz zum Wasserspender mit Gallone enthält der Spender mit Festwasseranschluss bereits einen integrierten Filter. Bei der Gallone brauchen Sie dafür keinen Filter, da das Wasser bereits der Verordnung über natürliches Mineralwasser entspricht. Bleibt die Frage: Wasserfilter mit Aktivkohle oder Osmose?
Für die Trinkwasserversorgung ist auch das Wasser aus der PET-Flasche keine wirkliche Alternative. Zum einen belastet sie die Umwelt durch das Plastik und die langen Transportwege. Zum anderen schneiden die Wassermarken – was die Qualität angeht – häufig eher schlecht ab.
Wasser im Spender filtern mit Aktivkohle
Die Aktivkohle filtert effektiv Chlor und Keime aus dem Wasser. Außerdem ist die Aktivkohle ein günstiger Rohstoff, der auch in Luftfiltern zu finden ist. Sie zieht die Keime quasi magisch an und bindet sie. Davon sind wertvolle Mineralien nicht betroffen. Aufgrund dieser Funktionsweise geriet die Aktivkohle bereits in Verruf, denn irgendwann ist die Kapazität des Aktivkohlefilters erschöpft. Oder bildlicher gesprochen: Irgendwann ist auf der Oberfläche kein Platz mehr, um weitere Keime zu binden.
In diesem Fall brauchen Sie schnell einen neuen Aktivkohlefilter. Wann es so weit ist, hängt von zwei Faktoren ab: Zum einen vom Verbrauch und zum anderen von der Qualität des lokalen Trinkwassers. Je nach Einsatzort verlieren Sie als Verbraucherin oder Verbraucher schnell den Überblick. Dann benötigen Sie einen zuverlässigen Anbieter, der den Wasserfilter regelmäßig wechselt.
Kurz gesagt: Der Aktivkohlefilter
Der Rohstoff für diesen Filter ist im Vergleich zu anderen Varianten günstig. Allerdings braucht der Wasserfilter die Kohle schnell auf und filtert die Keime nicht mehr aus dem Wasser. Daher ist es vor allem im Büro oder in der Praxis wichtig, einen kompetenten Anbieter zu wählen, der den Filterwechsel als Service übernimmt.
Osmoseanlage als biologischer Filter
Eine Alternative ist der Wasserspender mit Osmosefilter. Diese Anlage ist teurer als der Aktivkohlefilter, hält aber länger. Viele Verbraucher ziehen den Osmosefilter vor, da er biologischer Art ist. Tatsächlich funktioniert die Anlage genauso wie die Zellen in unserem Körper: Durch eine Membran filtert sie alle Stoffe, die kein H2O sind. Oder anders gesagt: Sie lässt nur das reine H2O durch. Aus diesem Grund fehlen dem Wasser am Ende leider aber auch alle wertvollen Mineralien. Häufiger ergänzt ein Aktivkohlefilter die Osmose und vernichtet vorab den gröberen Schmutz.
Kurz gesagt: Die Osmoseanlage
Der Osmosefilter ist sehr gründlich. Zudem hält sie lange und ist ökologisch. Der Preis für den Wasserfilter ist aber höher als beim Aktivkohlefilter. Der Nachteil an dem Osmosefilter? Er entfernt neben den Schadstoffen auch wertvolle Spurenelemente aus dem Wasser.
Wasserspender mit Filter aus UV-Licht
Die dritte Option neben Aktivkohlefilter und Osmoseanlage ist der UV-Filter. Er bestrahlt die Bakterien mit intensivem UV-Licht und tötet sie so ab. Zurück bleibt das von Keimen gesäuberte Trinkwasser. Dabei ist es hygienisch rein und immer noch reich an Mineralien. Im Durchschnitt hält die UV-Lampe sechs Monate. Sensible Sensoren erfassen den Zeitpunkt, an dem die Lampe den Geist aufgibt. Das System alarmiert Sie umgehend. Ein klarer Vorteil gegenüber dem Aktivkohlefilter.
Kurz gesagt: Der UV-Filter
Ein Wasserspender mit UV-Licht vereint die Vorteile der Aktivkohle und Osmose.
Notwendigkeit eines Filters: Kann man Trinkwasser selbst testen?
Wenn Sie bei Ihrem Leitungswasser auf nochmal sicher gehen wollen, lässt sich die Qualität mit einfachen Tests schnell feststellen. Besonders wenn Sie an Ihrem Einsatzort Auffälligkeiten am Wasser feststellen, Menschen mit einem schwachen Immunsystem versorgen oder es sich um ein altes Gebäude handelt, besteht Handlungsbedarf. Auf diesen Wegen können Sie Ihr Leitungswasser selbst testen oder testen lassen:

Leitungswasser selbst testen
Es gibt viele handelsübliche Wassertests, die Sie im Handel kaufen oder im Internet bestehen können. Besonders in der Apotheke können Sie Wassertests in Form von einfachen Teststreifen erwerben. Meist liegt eine Bedingungsanleitung bei, mit der Sie das Trinkwasser ganz einfach selbst testen können. Aber Achtung: Ausschließlich professionelle Ergebnisse können Sie als Vorlage vor Gericht oder beim Amt nutzen. Ein Wassertest kostet im Online-Shop oder der Apotheke zwischen 20 und 30 Euro.
Watersafe Trinkwasser Wassertest
- Test auf zehn häufigsten Verunreinigungen
- Schnelle Lieferung und leichte Bedienung
- Genaue Ergebnisse in 15-30 Minuten
Trinkwassertest AquaNatura
- Untersuchung auf 13 Kriterien
- Einfache Methode mit Teststreifen
- Werte auf den beiliegenden Unterlagen
Wassertest für Blei
- Selbsttest und Auswertung vom Profi
- Genaues Ergebnis aus dem Fachlabor
- Rücksendung dauert nur wenige Tagen
Teststreifen aus der Apotheke
- Untersuchung nur weniger Kriterien
- Ungeeignet für spezifischere Untersuchungen
- Vergleichsweise höhere Kosten
Leitungswasser vom Experten testen lassen
Ein geschulter Experte entnimmt eine fachgerechte und unabhängige Trinkwasserprobe. Nach gesetzlichen Vorgaben sind Hausverwaltung, Gewerbetreibende und Vermieter dazu verpflichtet, regelmäßig Wasserproben durchzuführen. Im Vergleich zu einem einfachen Selbsttest liegt der Test beim Profi zwischen 50 und 150 Euro.
Test-Wasser
- Verschiedene Wassertests möglich
- Decken viele Kriterien ab (Legionelle oder Verträglichkeiten für Babys)
Gesundheitsamt-Test
- Entnahme der Wasserproben durch Fachpersonal
- Prüfung direkt vor Ort oder im externen Labor
Wasserschnelltest
- Gute und professionelle Prüfung der Wasserqualität
- Wahl zwischen Selbstentnahme oder Probe durch einen Fachmann vor Ort
Fazit
Unter dem Strich erfüllen alle Filter Ihren Zweck. Sie reinigen das Wasser von verschiedenen Schadstoffen und Keimen. Welcher Filter zu Ihrem Spender passt, hängt von Ihrem Bedarf und Einsatzort ab. Nutzen viele Personen Ihren Wasserspender, ist die Aktivkohle als einziger Filter keine gute Option. Hier eignet sich der UV-Filter. Dieser ist unabhängig von der verbrauchten Wassermenge. Für den Einsatz in einem sensiblen Bereich wie in einer Praxis oder Klinik lohnt sich sogar eine Filterkombination. Diese vereint mehrere positive Komponenten der verschiedenen Filter zu einem System. Mit einem passenden Filter und regelmäßiger Reinigung Ihres Wasserspenders profitieren Sie und Ihre Nutzer vom frischen Trinkwasser.
