5 Tipps um den Wasserverbrauch in der Gastronomie zu senken
Laut dem Statistischen Bundesamt steigen die Wasserpreise stetig an: Der durchschnittliche Preis lag 2022 bei 1,83 Euro je Kubikmeter – 10 Cent mehr als im Jahr 2018. Ein kurzer Zeitraum für einen solchen Preisanstieg: Davor brauchte der Wasserpreis zuletzt neun Jahre für ein ähnliches Anstiegsniveau. Neben erhöhten Strom- und Personalkosten ist auch der Klimawandel mit ein Grund dafür, dass der Wasserpreis weiter steigt. Daher sehen sich mittlerweile auch Gastronomien in der Position, Maßnahmen zu ergreifen, um Wasser einzusparen. Die Vorteile, den Wasserverbrauch in der Gastronomie zu senken, bestehen aber nicht nur darin, die Umwelt zu schonen: Auch die Betriebskosten lassen sich so langfristig reduzieren.
In unserem Artikel zum „nachhaltigeren Arbeiten in der Gastronomie“ erhalten Sie viele weitere Tipps, wie Sie in Ihrem Lokal umweltfreundliche Prozesse umsetzen können.
Aktueller Stand zum Wasserverbrauch in der Gastronomie
In der Broschüre des DEHOGA Bundesverbandes finden Betreibende des Gastgewerbes nicht nur Tipps und Handlungsempfehlungen für ihre Branche. Der Verband zeigt dort ebenfalls, den Energie- und Wasserverbrauch der letzten Jahre auf. Demnach verbrauchen Restaurants im Schnitt 55 Liter Wasser pro Gedeck (Stand 2014). Im direkten Vergleich zu anderen Industrien und Branchen landen Hotels und Gastronomien beim Wasserverbrauch aber auf den hinteren Plätzen. Dennoch lohnt es sich, den Wasserverbrauch anzugehen und auch auf lange Sicht zu reduzieren – vor allem wegen der steigenden Wasserpreise durch die Knappheit der Ressource. Da auch das Abwasser heutzutage kostenintensiver gereinigt und aufbereitet werden muss, empfiehlt sich auch für Gastronomien ein umweltverträglicherer Umgang mit Wasser.
Tipps um Wasser in der Gastronomie zu sparen
Was sich vielleicht nach komplexer Umgestaltung anhört, lässt sich mit 5 grundlegenden Maßnahmen gut umsetzen. So senken Sie mit nur wenigen Änderungen bereits einen gewichtigen Teil des Wasserverbrauchs in der Gastronomie und sparen Betriebskosten ein.
Tipp 1: Wasserverbrauch in der Gastronomie berechnen
Um Bedingungen rund um das Wasser in Ihrem Betrieb zu verbessern, braucht Sie zunächst zuverlässige Vergleichswerte. Ermitteln Sie daher zunächst dem bisherigen Wasserverbrauch Ihrer Gastronomie. So gehen Sie dabei besonders effizient vor:
- Der erste und einfachste Schritt liegt etwa darin, die monatlichen Wasserzählerstände zu notieren und über einen Zeitraum hinweg zu vergleichen. Gibt es hier Phasen, in denen Sie besonders hohe Zahlen aufzeichnen? Sticht eine Zeitspanne mit hohen Werten hervor? Die Vergleichswerte dienen schlussendlich auch dazu, die späteren Sparmaßnahmen auf ihre Wirksamkeit hin zu überprüfen.
- In einem zweiten Schritt lohnt es sich, den Wasserverbrauch einzelner Geräte zu prüfen. So finden Sie zum Beispiel heraus, ob sich bei der ein oder anderen Technik eine Umrüstung auf aktuellere Modelle lohnt.
- Führen Sie mit allen vorliegenden Daten dann die entsprechenden Änderungen durch und analysieren Sie Ihre Zahlen nach einem gewissen Zeitraum erneut. Dadurch können Sie die Maßnahmen überprüfen und gegebenenfalls erneut anpassen.
Tipp 2: Mitarbeiter schulen und Gäste sensibilisieren
Besonders wirksam sind wassersparende Maßnahmen, wenn Sie diese gemeinschaftlich angehen. Daher lohnt es sich, das eigene Personal einzubeziehen und für das Thema zu sensibilisieren. Im Idealfall führen Sie eine kleine interne Schulung durch. Die Inhalte können Sie dann gemeinsam im Team erarbeiten, wie etwa den Abwasch einzelner Lebensmittel oder die sparende Nutzung der Spültechnik. Mit der richtigen Motivation verringern Sie die Kosten effizienter, als die Maßnahmen als Alleingang der Geschäftsführung durchzubringen.
In einigen Aspekten kann es Sie ebenfalls weiterbringen, Gäste zum Mithelfen anzuregen. Dazu dient zum Beispiel eine Spartaste an der Toilettenspülung mit einem Hinweis diese auch zu verwenden. Außerdem könnten Sie zusätzliche Hinweisschilder beim Handwaschbecken anbringen, damit die Gäste etwa das Wasser ausstellen, während sie sich die Hände einseifen.
Tipp 3: Sparende Wasserressourcen nutzen
Für ein gemütliches Ambiente sorgen in den meisten Gastronomien Grünpflanzen und Blumen. Auch in einem Lokal mit Biergarten finden sich Bäume oder Büsche. Um diese zu wassersparend zu bewässern, nutzen Sie lieber Regenwasser statt der hausinternen Wasserversorgung. Dieses können Sie etwa in Tonnen oder Zisternen sammeln. Auch die Toiletten lassen sich damit spülen: Dies ermöglicht zum Beispiel auch eine Recycling-Anlage für Grauwasser.
Schon gewusst?
Bei Grauwasser handelt es sich um ein wenig belastetes Abwasser. Dieses können Sie dann etwas aufbereitet als Putzwasser, im Garten oder für die Toilettenspülung nutzen.
Tipp 4: Auf moderne Technik setzen
Kaum eine Gastronomie kann ohne moderne Gerätschaften im Wettbewerb mithalten. Um den Wasserverbrauch in der Gastronomie zu senken, setzen Sie hierbei am besten auf gewerbliche Maschinen statt auf Haushaltsgeräte – auch bei kleinen Imbissen oder Cafés. Diese sparen nämlich – egal ob Waschmaschine oder Spültechnik – trotz hoher Nutzfrequenz mehr Wasser. Auch bei der Trinkwasserversorgung der Gäste und vor allem des Personals können Sie mit einem Wasserspender umweltbewusster handeln.
Wassersparende Spültechnik
Moderne Waschtechnik
Effiziente Wasserspender
Um auch den Wasserdurchlauf von Spülbecken oder Handwaschbecken zu reduzieren, eignen sich Sparaufsätze für die Wasserhähne. Diese finden Sie häufig unter Bezeichnungen wie Perlatoren, Strahlregler, Luftsprudler oder Mischdüsen. Die Funktionsweise ist häufig ähnlich: Der Aufsatz mindert die durchlaufende Wassermenge, in dem er Luft in den Strahl mischt. Dieser bleibt dann etwa für die Geschirrvorwäsche trotzdem kraftvoll aber Sie sparen dadurch mehr Wasser ein. Auch elektronische Armaturen oder Fußpedale helfen dabei, weniger Wasser zu verbrauchen.
Tipp 5: Alle Bereich rund ums Wasser regelmäßig überprüfen
Um unnötigen Verbrauch auch über eine längere Laufzeit vorzubeugen, sollten Sie alle Bereiche rund ums Wasser regelmäßig überprüfen. So reduzieren Sie zum Beispiel auch das Risiko, dass Defekte über einen langen Zeitraum unentdeckt bleiben und in Ihrem Betrieb somit unbemerkt Wasser verschwenden. Überprüfen Sie dazu Leitungen, Dichtungen und Armaturen auf ihre Funktionstüchtigkeit.
Schon gewusst?
Ein alle drei Sekunden tropfender Wasserhahn verschwendet bis zu 2.000 Liter Trinkwasser jährlich.
Unser Fazit
Um Wasser in der Gastronomie zu sparen, braucht es keine großen und komplizierten betrieblichen Veränderungen. Häufig reichen schon gezielte Maßnahmen aus, um den Wasserverbrauch in Ihrem Restaurant oder Kantine zu minimieren. So hilft es beispielsweise bereits nur ein Gerät, wie etwa die Spülmaschine auszuwechseln, um Wasser und Betriebskosten einzusparen. Entpuppt sich diese Modernisierung nach einer gewissen Zeit dann als erfolgreich, können Sie den nächsten Punkt angehen. So senken Sie den Wasserverbrauch in Ihrer Gastronomie auf lange Sicht auch nachhaltig und reduzieren gleichzeitig die Betriebskosten.