Welche Bohnen für Kaffeevollautomaten und Siebträger?
Die Zubereitung eines guten Kaffees folgt bestimmten Regeln. Auch wenn moderne Kaffeevollautomaten Ihnen viel Arbeit abnehmen, gibt es Dinge, auf die Sie achten sollten. Dazu gehört neben der Auswahl des passenden Geräts auch die der richtigen Kaffeebohnen. Diese ist nämlich nicht nur eine Frage des Geschmacks, sondern hängt auch davon ab, welche Kaffeespezialitäten Sie zubereiten möchten.
Übrigens: Nicht nur die richtige Bohnensorte, auch das Wasser spielt eine entscheidende Rolle für das Ergebnis. Lesen Sie mehr dazu in unserem Artikel „Welches Wasser ist am besten für Kaffee?“
Die richtigen Bohnen für Kaffeevollautomaten und Siebträger
Guter Kaffee muss nicht gleich teuer sein. Auch Stiftung Warentest hat 2021 bestätigt, dass der Preis in vielen Fällen kein Indikator für die Qualität ist. Generell eignen sich für den Vollautomaten besonders kaffeeöl-arme Sorten. Denn Bohnen mit einem hohen Ölgehalt verstopfen das feine Mahlwerk des Gerätes. Verzichten Sie daher auf künstlich aromatisierte, sehr ölige oder karamellisierte Bohnen im Kaffeevollautomat.
Arabica oder Robusta?
Wenn es um Kaffeebohnen geht, dominieren zwei Sorten den Weltmarkt: Rund 60 Prozent des weltweiten Handels entfallen auf die Coffea Arabica und etwa 30 Prozent auf die Coffea Canephora Robusta. Sie sind daher auch die bekanntesten Kaffeebohnen-Sorten überhaupt. Unterscheiden kann man sie sowohl geschmacklich als auch optisch. Während die Robusta-Bohne klein und rundlich, mit einer geraden Kerbe in der Mitte ist, ist die Arabica-Bohne größer, eher oval geformt und mit einer geschwungenen Kerbe versehen.
Arabica oder Robusta: Welche Bohnen für Kaffeevollautomaten?
Beide Sorten eignen gleich gut für die Zubereitung an der Maschine. Wenn Ihre Favoriten also zwischen Latte Macchiato, Espresso, Cappuccino und normalen Kaffee schwanken, empfiehlt sich ein Vollautomat mit doppeltem Bohnenbehälter. Finden Sie Gefallen an den beiden Kaffeesorten, können Sie sich so jeden Morgen zwischen der fruchtigen Arabica- und der holzigen Robusta-Kaffeebohne entscheiden.
Coffea Arabica
Die Arabica-Kaffeebohne stammt aus Anbaugebieten auf 600 bis 1.800 Metern Höhe über dem Meeresspiegel in Uganda, Kenia und Sambia. Sie ist bei uns Deutschen besonders beliebt. Aufgrund ihrer weichen und wenig bitteren Note beschreiben viele Kaffeeliebhaber den Geschmack als harmonisch und vielfältig. Der Anteil an Kaffeeölen von etwa 15 bis 17 Prozent verleiht der Bohne oft einen fruchtigen und beerigen Unterton. Im Vergleich zur Robusta schmeckt sie zudem süßer und ist mit einem geringeren Koffeingehalt von etwa 1,1 bis 1,7 Prozent auch bekömmlicher. Die Arabica enthält weniger Chlorogensäure, welche für den harntreibenden Effekt von Kaffee verantwortlich ist.
Coffea Canephora Robusta
Die Robusta-Bohne fühlt sich bei 200 bis 300 Metern Höhe in Indonesien, Vietnam, Uganda oder Brasilien heimisch. Ihr Koffeingehalt ist mit 2 bis 4,5 Prozent wesentlich höher als bei der Arabica. Die Bohnen der Robusta-Pflanze sind in ihrem Geschmack erdiger und holziger. Im Zusammenspiel mit dem Zucker im Getränk ergibt sich eine feine Karamellnote. Da die Robusta-Bohnen stärker geröstet werden können und sich diese Sorte besonders gut für Kaffeespezialitäten mit Crema eignet, wird sie oft für die Zubereitung von Espresso in der Siebträgermaschine genutzt. Mit ihrem geringen Ölgehalt bietet sie sich aber auch als ideale Sorte für den Kaffeevollautomaten an.
Welcher Röstungsgrad eignet sich?
Nicht nur die verschiedenen Sorten spielen eine Rolle bei Geschmack und Einsatzbereich, sondern auch die vielfältigen Röstungsgrade. Hier unterscheidet man zwischen fünf unterschiedlichen Stärken:
- Die hellste Röstung nennt sich „blasse“ oder „Zimt-Röstung“.
- Darauf folgt die etwas dunklere „Frühstücksröstung“.
- Die starken Röstungen werden als „französische“ oder „Wiener Röstung“ bezeichnet.
- Die sehr dunklen Röstungen sind zum einen die „doppelte Röstung“
- und zum anderen die „italienische“ oder „Espresso-Röstung“.
Letztere eignet sich besonders gut für Kaffeespezialitäten wie Espresso, Cappuccino oder Latte Macchiato. Aufgrund des kurzen Kontaktes mit Wasser eignen sich mittlere bis dunklere Röstungen am besten für Ihren Kaffeevollautomaten. Diese Röstungsgrade können ihre Aromavielfalt besonders gut freisetzen. Die Röstung der Bohnen hat außerdem Einfluss auf die Intensität des Aromas. Je stärker die Kaffeebohnen geröstet werden, desto mehr nimmt die Intensität ab und das Getränk gewinnt an Bitterkeit.
Für einen „normalen Kaffee“ sind die mittleren Röstungen am besten geeignet. Im Experteninterview mit Rösterei-Inhaber Gerhard Maier erfahren Sie außerdem, wie der perfekte Kaffee gelingt.
Fazit: Welche Sorte ist besonders vorteilhaft?
Fakt ist: Sowohl Arabica- als auch Robusta-Kaffeebohnen eignen sich für den Kaffeevollautomaten. Die Bohnen der Arabica-Kaffeepflanze werden oft für „normalen Kaffee“ genutzt. Außerdem machen ihn seine fruchtige, süße Note und der geringe Koffeinanteil bei Kaffeetrinkern mit empfindlichem Magen beliebt. Die Robusta Kaffeebohnen eignen sich gut für Kaffeespezialitäten wie Espressi, Cappuccinos oder Latte Macchiatos. Auch die intensiven Röstungsgrade der Robusta sind für den Gebrauch in einem Kaffeevollautomaten vorteilhaft.
Welche Sorte sich jedoch am besten geschmacklich für Ihre Lieblingskaffeespezialität eignet, entscheiden Sie individuell. Bei der Bohnenauswahl ist es wichtig, dass Sie Bohnen mit einem hohen Ölgehalt vermeiden. Ebenso entfaltet sich der Geschmack der Kaffeebohnen im Vollautomaten am besten bei einer mittleren bis dunklen Röstung.