Kaffeevollautomat oder Siebträger? Ihre Entscheidungshilfe nach 4 Kriterien!
Für einen echten Espresso bevorzugen viele Barista eine professionelle Siebträgermaschine. Aber auch moderne Kaffeevollautomaten brühen nach der Espresso-Methode. Welches Gerät lohnt sich also für welche Einsatzzwecke? Vergleichen Sie mithilfe unserer Übersicht die Eigenschaften sowie Vor- und Nachteile der Geräte, um das passende Modell für Ihren Bedarf zu finden!

Der Funktionsvergleich von Kaffeevollautomat und Siebträger
Der Kaffeevollautomat unterscheidet sich vom Siebträger vor allem durch seine Funktionsweise. Diese entscheiden letztendlich auch darüber, welche Kaffeemaschine sich für Ihren Einsatzort eignet.
Kaffeevollautomaten: Umfangreiche Funktionen als Standardausstattung
Zügig gebrühter Kaffee bei gleichbleibender Qualität: Das sind die herausragenden Vorteile eines Kaffeevollautomaten. Wie bei der Siebträgermaschine mahlt das Gerät die Bohnen frisch bei Bedarf und bereitet den Kaffee nach der Espresso-Methode zu. Im Gegensatz zum Siebträger führt der Vollautomat jedoch alle Funktionen intern und automatisch aus. Daher dauert es nur wenige Sekunden bis zur perfekten Tasse Kaffee. Per Knopfdruck erhalten Sie auf diese Weise Cappuccino, Latte Macchiato und weitere Spezialitäten. Dies spart Zeit und Aufwand, weswegen sich Kaffeeautomaten insbesondere dafür eignen, die Belegschaft in Büros und Betrieben mit Kaffee zu versorgen. Aber auch Bäckereien, Hotels oder Restaurants mit viel Laufkundschaft profitieren von diesem Modell.
Siebträger: Perfekt für individuelle Kaffee-Kreationen
Die Kaffeezubereitung mit einer Espressomaschine ist anspruchsvoller als mit einem Vollautomaten. Für den Prozess benötigen Sie einiges an Zubehör für die Siebträgermaschine: Zunächst mahlen Sie mit einer separaten Espressomühle die Kaffeebohnen vor, bevor Sie das Pulver im Siebträger per Tamper festdrücken. Anschließend befestigen Sie den Siebträger mittels Bajonettverschluss an der eigentlichen Maschine. Nach dem Brühen klopfen Sie den Kaffee aus dem Siebträger – im Idealfall in einen Abklopfkasten.
Eine Siebträgermaschine erfordert also mehr manuelle Handgriffe, um einen Kaffee zuzubereiten. Dafür können Sie aber auch alle Funktionen selbstständig einstellen und so einen ganz individuellen Kaffee kreieren. Das kommt vor allem bei anspruchsvollen Kundinnen und Kunden in Cafés und Kaffeebars sehr gut an.

Modelle und Typen bei Siebträgermaschinen
Eine Siebträgermaschine mit Dualboiler ist die beste Lösung für große Gastronomien. Dieses Gerät enthält zwei oder nach Bedarf mehrere voneinander unabhängige Boiler. Mit einem solchen Zweikreiser brühen Sie zeitgleich Kaffee und schäumen die Milch auf. So bereiten Sie Ihre Spezialität schneller und effizienter zu und können problemlos an mehreren Kaffeeauslässen zur selben Zeit arbeiten. Dies erleichtert die Abarbeitung von Bestellungen bei einem großen Gästeaufkommen.
Bei Espressomaschinen mit einem Einkreissystem dagegen dauert es länger, den Kaffee zu brühen und Dampf zu produzieren. Denn für beide Vorgänge erhitzt und befördert die Maschine das Wasser über denselben Weg. Dieses Modell eignet sich daher eher für kleinere Cafés. Über unser Formular können Sie sich Angebote zu allen hier aufgeführten Varianten der Espressomaschine kostenlos und unverbindlich einholen:
Milchgetränke – Vielfalt und Varianz
Cappuccino, Latte Macchiato und Co. können Sie sowohl mit einem Kaffeevollautomat als auch mit der Siebträgermaschine zubereiten. Beim Siebträger schäumen Sie die Milch mittels Dampfdüse auf. Eine Espressomaschine als Zweikreiser bringt hier den zeitlichen Vorteil, denn hier entfällt die Aufheizphase zwischen Brüh- und Dampfvorgang. Kaffeevollautomaten haben in der Regel einen eigenen Dampfkreislauf. So schäumt die Maschine die Milch mittels Cappuccinatore automatisch auf und gießt sie zum Kaffee in die Tasse.
Qualität des Kaffees
Sowohl die Siebträgermaschine als auch der Kaffeevollautomat brühen Kaffee nach der Espresso-Methode. Dabei presst die Maschine das heiße Wasser mittels Druck durch das Kaffeepulver. Die kurze Kontaktzeit des Wassers mit dem Pulver sorgt für ein volles Aroma der Bohne ohne Bitterstoffe.

Professionelle Kaffeevollautomaten erreichen hier eine ähnlich gute Qualität hinsichtlich des Geschmacks wie der Siebträger. Oft gilt jedoch die vorherrschende Meinung, dass der Kaffee aus dem Siebträger besser schmeckt als aus dem Vollautomaten. In einem Café sind außerdem besonders eigene Kreationen und Kaffee-Rezepte sehr beliebt. Dafür bietet die Siebträgermaschine mehr Spielraum bei den Geschmacksnuancen als der Kaffeevollautomat.
Wichtig ist aber, dass die Qualität des Kaffees bei der Espressomaschine auch vom Umgang mit dem Gerät abhängt. Hier ist ein gewisses Maß an Übung und Kaffee-Wissen gefragt. Und: Auch die beste Gastromaschine nützt nichts, wenn Sie die falschen Kaffeebohnen ausgewählt haben. Worauf Sie dabei achten sollten, erfahren Sie im Video.
Aufwand für Reinigung und Pflege der Maschinen
Das Innere der Siebträgermaschine kommt ausschließlich mit heißem Wasser in Kontakt. Daher ist es nicht notwendig, die Maschine von innen zu reinigen. Wichtig ist jedoch, das Gerät regelmäßig zu entkalken und die Brühgruppe von Kaffeeresten und -ölen zu befreien. Wenn Sie die Siebträgermaschine außerdem im Allgemeinen reinigen, wischen Sie auch die Dampfdüse mit einem feuchten Lappen aus. So verhindern Sie, dass die Maschine verkeimt.
Beim Kaffeevollautomaten ist die Reinigung grundsätzlich aufwendiger. Denn durch das Mahlen der Bohnen im Inneren der Maschine setzt sich dort Kaffeestaub ab und verschmutzt die Bestandteile. Auch der in die Schale abgeworfene Trester (Kaffeesatz) ist oft ein Nährboden für Schimmel. Achten Sie daher darauf, die Tresterschale regelmäßig zu entleeren und unter frischem Wasser auszuspülen. Bei einem Vollautomaten ohne Wasseranschluss gilt dasselbe für den Wassertank: Kippen Sie unverbrauchtes Wasser aus, statt es über längere Zeit stehenzulassen, denn auch hier vermehren sich schnell Keime. Beim Milchsystem ist es ebenfalls wichtig, dieses nach jeder Nutzung zu spülen und nach Feierabend komplett zu reinigen.

Kosten für Kaffeevollautomaten und Siebträgermaschinen
Einen einfachen Kaffeevollautomaten für ein kleines Büro erhalten Sie bereits ab etwa 600 Euro, ein Gastro-Gerät dagegen liegt bei ca. 2.000 bis 8.000 Euro. Eine Siebträgermaschine ist – abhängig vom Modell – deutlich teurer und startet erst bei einem Anschaffungspreis von 2.000 Euro. Das liegt vor allem daran, dass Sie auch Zubehör wie Kaffeemühle oder Tamper benötigen.
Dagegen sind die laufenden Kosten bei Kaffeevollautomaten und Siebträgern ungefähr gleich hoch. Hierzu gehören zum Beispiel Kaffeebohnen und Reinigungsmittel. Die Siebträgermaschine verbraucht allerdings etwas weniger Kaffeepulver, weshalb die Kosten pro Tasse um einige Cents geringer sind als beim Vollautomaten. Lassen Sie sich von Fachleuten beraten, welches Modell sich für Ihren Betrieb eignet. So investieren Sie von Anfang an in das richtige Gerät!

In unserem Kosten-Check geben wir Ihnen jeweils einen Überblick über die Anschaffungskosten und laufenden Beträge für den Vollautomaten sowie über die Preise für die Siebträgermaschine:
Unser Fazit
Je nach Bedarf und Ansprüchen eignet sich für Sie entweder ein Kaffeevollautomat oder Siebträger. Mit einer Espressomaschine begeistern Sie Ihre Kundschaft zum Beispiel mit einem perfekten Espresso in der Kaffeebar oder im Café. Bei einem Einsatzort mit vielen Kunden in kurzer Zeit kommt eher ein Kaffeevollautomat infrage. Dieser bereitet den Kaffee bei gleichbleibend guter Qualität schnell und einfach zu. Informieren Sie sich auf unseren entsprechenden Produktseiten zu den verschiedenen Modellen.
Glossar
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Bajonettverschluss
Mit einem Bajonettverschluss befestigen Sie den Siebträger an der Espressomaschine. Das funktioniert mittels Verbindung zweier zylindrischer Teile. Diese Teile setzen Sie ineinander und verbinden sie durch entgegengesetztes Drehen.
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Espresso
Als „ Espresso“ bezeichnet man eine italienische Kaffeespezialität, bei der das Wasser mit hohem Druck durch fein gemahlenes Kaffeemehl gepresst wird. Als Resultat erhält man einen sehr starken Kaffee mit einer braunen Schaumschicht (Crema), der in kleinen Tassen serviert wird. In Italien und Spanien ist der Espresso die übliche Kaffee-Zubereitungsart. Das Wort „Espresso“ leitet sich aus dem italienischen Wort „esprimere“ (dt.: ausdrücken) ab und steht dafür, dass die Spezialität ausdrücklich für den jeweiligen Gast zubereitet wird.
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Tamper
Ein Tamper ist der Stempel, mit dem Sie das Kaffeepulver in den Siebträger pressen. Der Griff des Tampers besteht aus Holz oder Metall. Dagegen ist das Material für den eigentlichen Stempel immer metallischer Art – meist Edelstahl oder Aluminium. Wichtig ist, dass der Durchmesser des Tampers auch zu den Maßen des Siebträgers passt.