Infos zum Plotter für das Gewerbe im Überblick
Mit einem Plotter oder Großformatdrucker bearbeiten Sie große Formate, bei denen kleine Multifunktionsgeräte schnell an ihre Grenzen stoßen. Im gewerblichen Rahmen kommen Plotter vor allem in Handwerksbranchen, Architekturbüros oder in der Werbetechnik zum Einsatz. Ob Schneideplotter, einen einfachen Großformatdrucker oder direkt einen Plotter mit Scanner – Welche Modelle Sie für Ihre Zwecke brauchen, hängt vor allem von Ihren Ansprüchen ab. In diesem Artikel verschaffen wir Ihnen einen umfassenden Überblick zu verschiedenen Plotter-Arten und geben Empfehlungen, für welche diese sich Zwecke eignen. Außerdem geben wir Tipps zum passenden Zubehör, zu nötigen Verbrauchsmaterialien sowie zu Anschaffungskosten und Finanzierungsoptionen der Geräte.

Was ist ein Plotter und wie funktioniert er?
Meist finden Sie unter dem Begriff Plotter gleichzeitig auch Großformatdrucker im Internet. Grundsätzlich handelt es sich bei beiden Modellen erstmal um Ausgabegeräte, um große Formate außerhalb von DIN A4 oder DIN A3 zu bearbeiten. Sie können damit also Graphen, technische Zeichnungen, Vektorgrafiken und viele weitere Designs auf verschiedenen Materialien abgesehen von Papier darstellen. So können Sie etwa auch Textilien, Holzteile oder Metalle bedrucken oder zuschneiden. Alle modernen Geräte für den gewerblichen Bedarf verfügen über Standard-Schnittstellen für USB und WLAN.
Großformatdrucker oder Plotter sind in der Lage Formate wie DIN A0, A1 oder A2 zu bearbeiten. Welches Format das entsprechende Modell abdeckt, ist abhängig von der Breite des Gerätes. Bei Papier arbeiten viele Geräte mit Trommeln, auf denen sich Papierrollen befinden, die endlos bedruckt werden können.
Unterschied zwischen Großformatdrucker und Plotter
Der Großformatdrucker unterscheidet sich zum Plotter vor allem in der Funktionsweise beziehungsweise im Druckverfahren. Daher eignen sich die jeweiligen Modelle, die unter diese Überbegriffe fallen, für verschiedene Anwendungsbereiche. Oft bieten herstellende Firmen aber auch eine Kombination aus beiden Geräten an.
Plotter
Der Plotter arbeitet mit sogenannten Vektorgrafiken. Dabei handelt es sich um Designs, die sich durch ihre Punkt-zu-Punkt-Verbindung ohne Qualitätsverluste einfacher skalieren lassen. Ein Plotter eignet sich vor allem für Arbeiten im Architektur-, Technik- oder Kartografie-Bereich.
Großformatdrucker
Beim Großformatdrucker nutzt das System Rastergrafiken beziehungsweise einen pixelbasierten Druck. Das heißt: Statt einzelner Linien druckt das Gerät Pixel für Pixel. Solche Modelle kommen vor allem in Architekturbüros oder in Betrieben für Bauplanung zum Einsatz.
Welche Plotter und Großformatdrucker gibt es?
Es gibt verschiedene Plotter-Arten, die die herstellenden Firmen aufgrund der unterschiedlichen Nachfrage stetig weiterentwickeln. Speziell Plotter-Geräte – egal ob für das Auftragen von Designs auf Material oder das Ausschneiden von Designs – eignen sich, um präzise Grafiken oder Diagramme zu erstellen. Vor allem in der Werbetechnik kommen Plotter oftmals noch zum Einsatz.
Architekturbüros oder Bauplanungsbetriebe nutzen hingegen vermehrt einen Druckerplotter oder Großformatdrucker. Denn diese erzeugen ein präzises, aber trotzdem schnell hergestelltes Druckprodukt.
Flachbett- oder Rollenplotter
Bei Plottern unterscheidet die Branche zunächst zwischen Flachbett- und Rollenplottern. Beim Flachbettplotter liegt das zu bearbeitende Medium bereits in voller Größe aus und das Schreib- oder Schneidewerkzeug bewegt sich über die Fläche. Deswegen werden damit Bauzeichnungen hergestellt oder Klebefolien für große Werbeflächen ausgeschnitten.
Beim Rollenplotter befindet sich das entsprechende Medium aufgerollt auf einer Trommel und das Schreibgerät bewegt sich nur an der Längsachse. Dadurch bearbeitet dieses Modell eine größere Menge an Material in kürzerer Zeit. Aus diesem Grund finden Sie dieses Modell vermehrt eingesetzt für Foliendesigns in mehrfacher Ausführung.
Flachbett- oder Rollenplotter gibt es auch als Fotoplotter mit einer Lichtzeichenanlage. Hierbei zeichnet ein Lichtkopf die entsprechende Grafik auf einen Film, der im Anschluss entwickelt wird und als Basis dafür gilt, um Leiterplatten herzustellen. Diese Art des Plotters kommt daher ausschließlich im industriellen Kontext zum Einsatz. So nutzen das Modell solche Produktionsstätten, die entsprechende Platinen für elektronische Geräte und Co. herstellen.
Stift- oder Schneideplotter
Die nächste Stufe der Unterscheidung zwischen verschiedenen Plotter-Arten liegt darin, ob das zu bearbeitende Material bedruckt oder zugeschnitten wird. Viele Anbieter kombinieren jedoch bereits beide Funktionen, wodurch Sie den Plotter etwa mit Schneidemessern oder auch mit Stiften ausstatten können.
- Stiftplotter
Der Stiftplotter bearbeitet das zu bedruckende Medium Linie für Linie mit einem bestimmten Zeichenwerkzeug. Meist können Sie zwischen selbst gewählten Stiften je nach Bedarf wechseln. Daher nutzen Architekten und Ingenieure diese Plotter, um Skizzen in hoher Qualität abzubilden.
- Schneideplotter
Beim Schneideplotter handelt es sich um keine Drucktechnik im eigentlichen Sinne. Stattdessen gleiten mehrere Messer über die Konturen der Grafiken und schneiden das entsprechende Design präzise aus. Die ausgeschnittene Folie kleben Werbefirmen etwa auf verschiedene Produkte ihrer Wahl.
Den Schneideplotter erhalten Sie auch als Laser-Version. Statt mit Messern lenkt der Laserplotter konzentriertes Laser auf das zu bearbeitende Material. Dadurch schneidet das Modell Papier präziser und ist sogar in der Lager Holz, Leser oder Aluminium zu bearbeiten. Vor allem zur Gravur verschiedener Materialien können Sie den Laserplotter nutzen.
Großformatdrucker als Tintenstrahl oder mit Laserdruck
Da der Großformatdrucker zuverlässig verschiedene Medien schnell bedruckt, eignet er sich besonders im bautechnischen Bereich. Die Geräte sind meist zwischen einem und fünf Meter breit, je nach Bedarf können Sie jedoch auch länger ausfallen. Für verschiedene Ansprüche gibt es den Großformatdrucker mit Tintenstrahl- oder Lasertechnik.
Im Folgenden stellen wir Ihnen einige speziell auf den Großformatdrucker ausgerichteten Eigenschaften der Tinten- oder Lasertechnik vor. Wenn Sie nach weiteren Details sowie Vor- und Nachteilen der einzelnen Drucksysteme suchen, informieren Sie sich gerne in unserem Artikel zum direkten Vergleich zwischen Tintenstrahl- und Laserdrucker.
- Großformatdrucker mit Tinte
Üblicherweise druckt ein Großformatgerät mit der Tintenstrahltechnik. Deswegen handelt es sich bei diesem Modell meist einfach um einen handelsüblichen Tintenstrahldrucker mit sehr breitem Druckbereich für große Formate. Die Ausnahme bestehlt allerdings darin, dass der Großformatdrucker mit Tinte neben Papier auch Textilien, Plakatpapier oder Plexiglas bedrucken kann. Achten Sie hier lediglich darauf, dass das Medium eine für die Tinte geeignete Oberflächenstruktur aufweist. Besonders für den Grafikbereich liefert der Tintenstrahldrucker besonders detaillierte Farbdarstellungen und beste Druckergebnisse für Post und Plakate.
- Großformatdrucker mit Laser
Im Gegensatz zur Tinte druckt der Laserstrahldrucker für großformatige Druckprodukte mit Tonerpulver. Dieses trocknet nicht ein und eignet sich daher für jedes Druckvolumen. Das Gerät nutzt Laserstrahlen, welche das Druckbild auf eine Bildtrommel übertragen. Dabei bleibt das Tonerpulver an den elektrisch geladenen Stellen hängen und wird anschließend auf das Papier gepresst. Aufgrund der hohen Druckgeschwindigkeit lohnt sich dieses Modell besonders dann, wenn Sie viele Dokumente gleichzeitig bedrucken wollen.
Einige Großformatdrucker sind mit einem UV-Direktdruck ausgestattet. Damit bedrucken sie auch Holz oder Metalle. Dabei dringt keine Tinte in das Material ein, sondern diese liegt nur auf und wird mit ultraviolettem Licht gehärtet. Der Nachteil: Bei Sonneneinstrahlung kann der UV-Druck nach einiger Zeit verblassen und eignet sich daher nicht für Außenwerbung.
Plotter mit Scanner & Co. als Multifunktionsplotter
Da besonders Betriebe in der Werbetechnik oder Produktion schneiden und drucken wollen, gibt es Multifunktionsplotter, die verschiedene Funktionen in einem Gerät abdecken. So können Sie zum Beispiel beim Modell mit Schneideplotter und Injektdrucker Ihr Material bedrucken, aber auch ausschneiden.
In Architektur- oder Ingenieurbüros sind außerdem Plotter mit Scanner beliebt, die Papier im Großformat nicht nur bedrucken, sondern auch einscannen können. Dazu führen Sie das entsprechende Papier meist in einen dafür vorgesehen Schlitz ein und das Gerät erstellt eine digitale Kopie. Diese können Sie dann auf Ihrem Computer oder sogar einem anderen Endgerät Ihrer Wahl abspeichern. Vor allem um die Digitalisierung in Ihrem Unternehmen voranzubringen, lohnt sich die Anschaffung eins solchen Multifunktionsgerätes für große Formate. So digitalisieren zum Beispiel mittlerweile viele Behörden und Kommunen Landkarten und Baupläne für ihr elektronisches Archiv.
Welches Zubehör brauchen Sie für den Plotter?
Beim Zubehör für den Plotter oder Großformatdrucker gibt es zum einen Verbrauchsmaterialien, die Sie in jedem Fall benötigen, um das Gerät zu nutzen. Zum anderen bieten herstellende Firmen Zubehörteile an, mit denen Sie die Modelle zusätzlich ausstatten können. Welche Komponenten Sie brauchen, hängt vor allem von Ihrem Bedarf ab.
Software für den Plotter
Wenn Sie sich einen Plotter oder Großformatdrucker anschaffen, erhalten Sie meist auch direkt eine entsprechend passende Software für das Gerät. In der Regel stellen die anbietenden Firmen diese kostenlos zur Verfügung. Dabei handelt es sich jedoch nicht wie bei üblichen Druckergeräten um eine einfache Treibersoftware, sondern vielmehr kreative Programme mit vielfältigen Funktionen und Vorlagen sowie freier Fläche für eigene Vektor-Designs. Der größte Vorteil an den Softwares der Hersteller liegt darin, dass diese das Programm genau auf das Produkt abstimmen. Sie erhalten außerdem schnellen technischen Support, bei Bedarf eine umfassende Schulung und eine Gewährleistung für die korrekte Datenübertragung zum Plotter. Je nach Ansprüchen können Sie manche Softwares sogar mit Add-ons erweitern, um weitere Funktionen freizuschalten. Die Kosten dafür liegen meist bei etwa 50 bis 100 Euro.
Eine Alternative bieten externe Softwares: Diese bieten sich besonders an, wenn Sie bereits ein eigenes Grafikprogramm besitzen, einen größeren Funktionsumfang oder andere Schnittstellenmöglichkeiten wünschen. Allerdings entstehen dabei zusätzliche Kosten und Sie sollten vorher in jedem Fall recherchieren, ob sich die Software auch mit dem Plotter verbinden lässt.
Verbrauchsmaterialien
Um einen Plotter zu nutzen, brauchen Sie in erster Linie passende Materialien – meist in Form von Folien. Hier gibt es unterschiedliche Optionen:
- Vinylfolie
Die Vinylfolie ist sehr flexibel einsetzbar und eignet sich daher für alle Plots, die Sie aufkleben wollen. Sie ist selbstklebend und wird mithilfe einer Transferfolie auf den alle nicht-textilen Oberflächen Ihrer Wahl übertragen.
- Transferfolie
Bei der Transferfolie handelt es sich um ein Hilfsmittel. Mit dieser kleben Sie das Design auf den Rohling, um es ordentlich auszurichten. Dadurch ersparen Sie es sich, zum Beispiel Bestandteile wie einzelne Buchstaben von der Klebematte zu pulen.
- Flex- oder Flockfolie
Hierbei handelt es sich um Folien in spezieller Optik (Glitzer, Muster) oder mit besonderen Eigenschaften (wetterfest, besonders dick oder dünn).
- Textilfolie
Mit der Textilfolie können Sie Designs auf diverse Textilien Ihrer Wahl aufbringen.
Zusätzlich brauchen Sie je nach Material für den Plotter entsprechende Plotterstifte oder beim Schneideplotter bestimmte Plottermesser. Zwar enthält jeder Schneideplotter bereits standardmäßige Messer, für bestimmte Folien eignen diese sich jedoch nicht immer. Falls Sie sich für einen Großformatdrucker mit Tinten- oder Lasertechnik entscheiden, benötigen Sie hier Tinte oder Toner zum Nachfüllen. Außerdem empfiehlt es sich, eine Reinigungslösung, um den Drucker regelmäßig zu pflegen.
Zusätzliches Zubehör
Vor allem für den Plotter gibt es unterschiedliches Anbauzubehör, um sich die Arbeit am Gerät zu erleichtern. So gibt es etwa Standfüße, auf die Sie den Plotter aufsetzen können. Dadurch sparen Sie Arbeitsfläche in der eigenen Produktionsstätte. Außerdem bieten Hersteller angehängte Körbe, um Materialreste direkt aufzufangen und zusätzliche Rollenhalterungen, um weitere Folien zwischenzulagern. Für Baustellen eignet sich zum Beispiel auch eine stoß- und schmutzschützende Hülle für das Gerät.
Was kostet ein Plotter mit Scanner und ohne?
Vor allem bei Geräten zur gewerblichen Nutzung sind Druckerplotter oder Großformatdrucker in der Anschaffung kostenintensiv. Führen Sie daher vorher eine Bedarfsanalyse durch und fragen Sie sich insbesondere, wie oft Sie entsprechende Großformate bearbeiten müssen. Bei nur gelegentlichen Aufträgen von ein bis zwei Drucken pro Jahr, empfiehlt es sich, diesen Prozess lieber auszulagern statt ein eigenes Gerät dafür anzuschaffen.
Bedrucken Sie jedoch große Formate wöchentlich oder sogar täglich, lohnt es sich, in einen Großformatdrucker oder Plotter mit Scanner zu investieren. Die folgende Tabelle bietet einen ungefähren Überblick zu den Anschaffungskosten verschiedener Plotter-Arten.
Plotter-Modell | Kosten |
---|---|
Schneideplotter / Stiftplotter | 1.500 - 5.000 € |
Gravurplotter | ab 150 € |
Laserplotter | 1.500 - 5.000 € |
Laserplotter für industriellen Bedarf | bis zu 70.000 € |
Großformatdrucker | 700 - 7.000 € |
Multifunktionsplotter | 2.000 - 12.000 € |
Plotter mieten oder leasen: Ihre Vorteile
Aufgrund der hohen Anschaffungskosten lohnt es sich, Plotter oder Großformatdrucker zu mieten oder zu leasen. Bei der Miete legen Sie mit dem Anbieter eine Vertragslaufzeit fest und zahlen die abgesprochene monatliche Mietgebühr. Das Gerät gehört Ihnen dann zwar nicht, dafür kümmert sich der Service um die Wartung und Reparatur. Beim Leasing besteht die Option, das Modell am Ende gegen den Restwert zu übernehmen. Standardmäßig sind Serviceleistungen hierbei nicht inklusive, können aber dazugebucht werden.
Generell bietet es sich an, den Service der herstellenden Firmen wahrzunehmen. Denn Plotter gehören nicht zur Standardausstattung einer Bürolandschaft. Daher sind externe Reparaturfirmen oft schwer zu finden und mit hohen Service- und Ersatzteilkosten verbunden. Zudem können die entsprechenden Firmen Ihr Unternehmen hinsichtlich einer Optimierung Ihrer Druckerumgebung als Managed-Print-Service beraten.

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Unser Fazit
Plotter und Großformatdrucker gibt es vor allem für die gewerbliche Nutzung in unterschiedlichen Ausführungen. Sie sollten daher vor allem auf Ihren Bedarf achten und das Gerät entsprechend Ihrer Ansprüche wählen. Um möglichst viele Funktionen abzudecken, empfehlen wir vor allem Plotter mit Scanner oder Großformatdrucker als Multifunktionsgeräte. Dadurch bringen Sie Ihre Designs und grafischen Zeichnungen nicht nur auf das von Ihnen gewählte Material, sondern können bestehende Produkte auch digitalisieren.