Grüne Schule: Wie Sie Nachhaltigkeit in den Schulalltag integrieren
Kinder sind unsere Zukunft. In unseren Schulen lernen sie, wie sie zukünftig ein funktionierender Teil der Gesellschaft werden. Grundlagen in Mathematik, Geschichte, Sprach- und Naturwissenschaften sind stark im Schulwesen vertreten. Warum aber auch das Thema Nachhaltigkeit im Alltag eines jeden Schülers vorhanden sein sollte und wie Sie Nachhaltigkeit in Ihrer Schule nicht nur lehren, sondern vorleben können, erfahren Sie hier.

Was versteht man unter Nachhaltigkeit?
Nachhaltigkeit und ein Bewusstsein für unsere Umwelt sind hoch aktuelle Themen in der heutigen Zeit. Zunehmend orientieren sich Firmen an nachhaltigen Konzepten. Doch was genau bedeutet Nachhaltigkeit? Die geläufigste Definition lautet wie folgt: „Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die gewährt, dass künftige Generationen nicht schlechter gestellt sind, ihre Bedürfnisse zu befriedigen, als gegenwärtig lebende.“ (Hauff 1987, S. 46). Das bedeutet, das lebenswichtige Ressourcen geschützt und bewahrt werden müssen. Aufgrund des akuten Klimawandels ist es also umso wichtiger, nicht nur privat sondern auch auf gewerblichen Grund nachhaltig und umweltbewusst zu handeln.
Warum ist Nachhaltigkeit in der Schule wichtig?
Die Schule bereitet unsere jüngsten Generationen auf das Leben nach einem Schulabschluss vor. Da Nachhaltigkeit, das Sichern von Ressourcen und umweltschonende Maßnahmen immer wichtiger werden, ist es notwendig, schon jungen Schülerinnen und Schülern das Thema näher zu bringen. Vor allem, da es für Kinder einfacher ist, das Thema in ihre alltäglichen Gedankengänge mit aufzunehmen, als Erwachsenen. Denn dank ihres jungen Alters fallen Vergleiche zu „früheren Zeiten“ weg. Kinder sind buchstäblich unsere Zukunft. Aus diesem Grund sollte Nachhaltigkeit in der Schule thematisiert und sich auch hier für einen gesunden und grünen Planeten eingesetzt werden.
Wie kann Nachhaltigkeit in den Schulalltag integriert werden?
Entscheiden Sie sich dafür, Nachhaltigkeit in den Alltag Ihrer Schule zu integrieren, ist es wichtig, so viele Menschen wie möglich mit einzubeziehen: die Lehrerschaft, Schülerinnen und Schüler, Reinigungskräfte und sonstiges Personal Nachhaltige Schulprodukte, Themenwochen für Schüler und Bewusstseinsentwicklung im Kollegium sind nur drei Ideen für ein nachhaltiges Schulwesen.
Nachhaltigkeit als Teil des Lehrplans
Viele Schulfächer bieten die Möglichkeit, Umweltthemen zu vermitteln: Lehren Sie nicht nur, wie das Klimasystem auf der Erde funktioniert, sondern sprechen Sie auch über dessen Gefährdung und notwendigen Schutz. Arbeiten Sie im Geschichtsunterricht heraus, wie und warum einzelne Epochen oder Ereignisse nicht nur die Entwicklung der Menschheit vorangetrieben, sondern auch die Entwicklung der Erde entscheidend beeinflusst haben. Oder wählen Sie für Literaturbesprechungen auch einmal Werke aus, die einen entsprechenden Themenbezug haben – das funktioniert schon bei den Kleinsten.
Besonders bei jungen Schülern sollten Sie zusätzlich eine explizitere Einleitung in das Thema Nachhaltigkeit geben. Dafür bieten sich Themenwochen, Projektwochen und auch Ausflüge an.
Mögliche Themen für eine Projektwoche:
- Wasser – Was hat es mit der wertvollen Ressource auf sich?
- Vegan, vegetarisch, pesketarisch – Wie wirkt sich Fleischkonsum auf unseren Planeten aus?
- Der Einfluss von Co2 – Was ist der Treibhauseffekt?
- Plastikmeer – Was richtet der Kunststoff mit unseren Meeren an?
- Erneuerbare Energien
Hier ist es auch spannend, Schülern verschiedene Referatsthemen zuzuteilen. Oft entstehen so die interessantesten Diskussionen und Ideen. Sobald sich Ihre Schülerinnen und Schüler eigenständig mit dem Thema auseinandersetzen, lösen Sie unter Umständen weitere Denkanstöße zu dem Thema aus.
Schulgarten
Der Schulgarten bietet sich hervorragend an, um Schülerinnen und Schülern Ökosysteme näherzubringen. Zudem vermitteln Sie durch das Vorstellen verschiedenster Nutzpflanzen den Schülern auch, wo denn das Essen auf ihren Tellern überhaupt herkommt. So bringen Sie den Schülerinnen und Schülern spielend einfach die Nachhaltigkeit von saisonalen, regionalen und Bio-Produkten näher.
Eine weitere Idee wäre es auch am Ende eines Nutzgartenprojektes gemeinsam mit den Kindern eine Mahlzeit in der Schulküche zu kochen. Das ist nicht nur gesund, sondern schafft auch ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit in der Küche.
Es rentiert sich insgesamt, Ihren Schulhof in eine grüne Lunge zu verwandeln. Das sieht nicht nur ansprechend aus, sondern leistet auch einen großen Beitrag für die Umwelt, denn es schafft Platz für alles, was kreucht und fleucht, und Raum für Fotosynthese. Eine Win-Win-Situation für Sie und die Umwelt. Es bietet sich hier auch eine AG an. So lernen Kinder noch mehr über die Umwelt, während Sie sich praktisch beteiligen.
Nachhaltigkeit und gesunde Ernährung verbinden
So lohnt es sich auch, das Thema Nachhaltigkeit in die Schulkantine einzubinden. Vegetarische oder auch vegane Angebote mit Produkten aus der Region bilden eine gelungene Brücke zwischen Bewusstseinsentwicklung und gesunder Ernährung an Schulen. Hier lässt sich bei der Einführung der neuen Schulmensaverpflegung auch ein Bogen zum Unterricht spannen. Ausflüge zu einem Bio-Bauernhof und Projektwochen zu regionalem, saisonalem und biologischen Anbau sorgen auch dafür, dass Ihre Schüler verstehen, wie sich die neue Kantinenverpflegung zu der alten unterscheidet. Oft sorgt nämlich vor allem Unwissenheit dafür, dass Neues abgelehnt wird.
Ein weiteres Produkt, welches Ihre Schule und Kantine grüner macht, ist ein Wasserspender. Hiermit sparen Sie nicht nur Geld, sondern auch Plastik. Wir empfehlen Ihnen den Wasserspender mit Leitungsanschluss. Denn hier werden keinen Gallonen benötigt und der Transportweg fällt weg. Zudem ist es ratsam, Schülerinnen und Schülern Mehrwegflaschen zum Befüllen mitzugeben. Das spornt zusätzlich zur ausreichenden Wasseraufnahme an.
Warum ist das Trinken von Wasser so wichtig für Kinder?
Kinder haben im Verhältnis zu ihrer Körpergröße einen viel höheren Flüssigkeitsbedarf als Erwachsene. Wird zu wenig Wasser getrunken, kommt es nicht selten zu Konzentrationsschwächen und Kreislaufproblemen bei den Kleinen und Großen. Aber vor allem kommt bei den jüngeren Schülern auch die körperliche Anstrengung hinzu. Das viele Toben und Spielen in Pausen und zwischen Unterrichtsstunden trägt schließlich auch zur Dehydrierung bei. Zudem wird bei dem ganzen Trubel das Trinken auch gerne mal vergessen. Daher ist es wichtig, den Kindern eine möglichst unkomplizierte Möglichkeit zu bieten, sich mit ausreichend Flüssigkeit zu versorgen.
Förderung für nachhaltige Maßnahmen in Schulen und Kindergärten
Bereits in der Laufzeit von 2020 bis 2023 stellte das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (kurz BMUV) 150 Millionen Euro für das Projekt „Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen“ bereit. Mit diesen Fördergeldern galt es akute klimatische Belastungen in sozialen Einrichtungen – unter anderem auch Kindergärten und Schulen – abzumildern. Unter anderem förderte der Träger hier ebenfalls Wasserspender als nachhaltige Maßnahme in den sozialen Einrichtungen.
Das Förderfenster für die Antragstellung 2023 ist seit dem 15. August 2023 geschlossen. Auf dem Portal der Zukunft-Umwelt-Gesellschaft können Sie sich über den weiteren Fortgang der Initative informieren und sich für den E-Mail-Newsletter anmelden. Wir informieren Sie rechtzeitig, ob das Projekt anschließend mit einer weiteren Förderrunde startet oder 2024 fortgesetzt wird.
Ressourcen schonen: Umweltschutz und Recycling im Schulalltag vorleben
Sobald sich das Thema Nachhaltigkeit auf Bildungsebene etabliert hat, ist es ratsam, alltägliche Schulartikel gegen umweltfreundliche Alternativen zu tauschen. So bietet es sich beispielsweise an, recyceltes Papier zu nutzen. Dieses rettet pro Tonne etwa 17 Bäume und verbraucht 70 % weniger Energie und Wasser als neues Papier. Das recycelte Papier mit dem Symbol „Blauer Engel“ ist vertrauenswürdig nachhaltig. Trotzdem sollten Sie, wo es geht, auf Papier verzichten. Digitalisieren Sie so viel wie möglich. Vor allem in diesem letzten Jahr hat sich die Effizienz der Digitalisierung bemerkbar gemacht. So konnten Schülerinnen und Schüler trotz Pandemie weiterhin unterrichtet werden. Digitalisierung geht also Hand in Hand mit Nachhaltigkeit.
Wenn Ihr Lehrpersonal dennoch viel drucken muss, lohnt es sich, in einen modernen Multifunktionsdrucker zu investieren. Diese vereinen Scanner, Kopierer und Drucker in einem und arbeiten deutlich energieeffizienter als ältere Modelle. So sparen Sie Strom und Zeit.
Aber auch die Kaffeemaschine im Lehrerzimmer kann einen großen Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit leisten. Denn ein Kaffeevollautomat mit Bohnen ist um einiges umweltfreundlicher als eine Padmaschine, insbesondere wenn Sie auf nachhaltig angebaute Sorten setzen. In Kombination dazu bietet sich auch das Angebot von pflanzlichen Milchalternativen an. Diese haben zum Teil ebenfalls eine besser CO2-Bilanz als Kuhmilch.
Schulprodukte für nachhaltiges Arbeiten:
- Recyceltes Papier (blauer Engel)
- Multifunktionsdrucker
- Wasserspender mit Leitungsanschluss
- Kaffeevollautomat
- Schulgarten
Fazit
Sie sehen, mit ein paar einfachen Änderungen verwandeln Sie Ihre Schule in eine grüne Zone. Von Themenwochen für Schüler über nachhaltige Schulprodukte hier ist für jeden etwas dabei. Mit einem schönen Schulgarten locken Sie außerdem nicht nur Bienen, sondern auch neue Schülerinnen und Schüler an.
