Kaffeebohnen aufbewahren: Das müssen Sie wissen
Wie die meisten Lebensmittel können auch Kaffeebohnen schlecht werden. Das zeigt sich vor allem durch ein schwindendes Aroma und einen veränderten Geschmack. Mit der richtigen Lagerung können Sie dem vorbeugen. Wir erklären Ihnen die grundlegenden Voraussetzungen für guten Kaffee und erläutern, wie und wo Sie Kaffeebohnen aufbewahren sollten, um deren Haltbarkeit zu gewährleisten.
Voraussetzungen für guten Kaffee
Kaffee ist nicht gleich Kaffee und Frische nicht immer garantiert. Schon bei der Auswahl der richtigen Bohne gibt es einiges zu beachten. Um herauszufinden, wie frisch Ihr Kaffee wirklich ist, sollten Sie beim Kauf daher auf das Röstdatum achten. Das bestimmt maßgeblich das Aroma. Auch die Kaffeeverpackung trägt zum Geschmack des Kaffees bei. Idealerweise sollte die Kaffeeverpackung daher ein Aromaventil besitzen. Warum? In den ersten Tagen nach der Röstung entsteht Kohlenstoffdioxid. Daher sollte der Kaffee ein paar Tage nach der Röstung ruhen und anschließend in einer Verpackung mit Aromaventil gelagert und transportiert werden. Denn durch das Ventil kann das CO2 entweichen, ohne dass Luft in die Verpackung gerät.
Des Weiteren sollten Sie beim Kauf des Kaffees darauf achten, in welcher Form Sie diesen kaufen. Für eine längere Haltbarkeit und ein lang anhaltendes Aroma sind Kaffeebohnen wesentlich besser geeignet als Pulverkaffee. Das liegt daran, dass das Aroma in der Bohne quasi eingeschlossen ist, während es im Pulver bereits freigesetzt wurde und sich daher schneller verflüchtigen wird.
Außerdem ist für die Zubereitung der einwandfreie Zustand der Kaffeemaschine wichtig. Egal ob Filtermaschine, Vollautomat oder Siebträger – das Gerät sollte sauber und kalkfrei sein. In unserem Magazin finden Sie eine Reihe von Artikeln zum Thema. Dort können Sie nachlesen,
- wie Sie die einzelnen Bestandteile einer Siebträgermaschine reinigen,
- wann und wie oft Sie die Siebträgermaschine entkalken sollten,
- in welchen Schritten Sie den Kaffeevollautomaten säubern,
- wie Sie Ihren Kaffeevollautomaten schnell und einfach entkalken können,
- und wann Wasserfilter für Kaffeevollautomaten ein sinnvolles Zubehör sind.
Wasserfilter sind bei vielen Modellen bereits integriert, können aber auch nachgerüstet werden. Doch nicht nur der Härtegrad des Wassers hat einen Einfluss auf den Geschmack und die Qualität des Kaffees. Welche Faktoren außerdem eine Rolle spielen und ob sich der Kauf von sogenanntem Kaffeewasser lohnt, erfahren Sie hier.
Wie sollten Sie Kaffeebohnen aufbewahren?
Bei der Aufbewahrung von Kaffeebohnen gilt es vor allem, die Einwirkungen von Licht, Hitze, Sauerstoff, Feuchtigkeit und Geruchsstoffen so gering wie möglich zu halten. Sie alle wirken sich auf das Aroma aus und verderben schlimmstenfalls den Geschmack des Kaffees.
Besonders schlimm für den Geschmack sind starke Geruchsstoffe wie von Duftkerzen, Parfüm oder Gewürzen. Diese sollten Sie daher bei der Lagerung unbedingt meiden! Kaffee tendiert dazu, sehr schnell den Geruch seiner Umgebung anzunehmen. So können Sie in einem solchen Fall beim Genießen des fertigen Kaffees später genau schmecken, wo Sie Ihre Kaffeebohnen gelagert haben.
Am besten zur Lagerung geeignet ist eine spezielle Kaffeedose, die Sie in einem Küchenregal oder Schrank aufbewahren. Diese Dose sollte sowohl licht- als auch luftundurchlässig sein. Natürlich sollte dieser Schrank nicht ebenfalls noch Gewürze lagern. Außerdem sollten Sie sicherstellen, dass es dort schön trocken ist, um den Kaffee vor Feuchtigkeit zu schützen. Denn feuchte Bohnen beginnen schnell zu schimmeln. In jedem Fall sollten Sie Kaffeebohnen nur offen lagern, wenn es sich nicht anders vermeiden lässt. Eine verschlossene Packung sollten Sie daher nicht öffnen, wenn Sie dies nicht müssen.
Auch wenn ganze Kaffeebohnen sich länger halten als Pulver, sollten diese innerhalb von maximal 8 Wochen nach Packungsanbruch verbraucht werden.
Ist der Kühlschrank ein guter Aufbewahrungsort für Kaffeebohnen?
Die Antwort auf diese Frage lautet ganz klar: Nein! Zwar sollten die Kaffeebohnen kühl und lichtgeschützt gelagert werden, aber auf keinen Fall im Kühlschrank. Denn dort ist eine gewisse Feuchtigkeit nicht vermeidbar, was die Bohnen verderben lässt. Außerdem mischt sich das Aroma des Kaffees mit dem anderer Lebensmittel, was den Geschmack verdirbt.
Kaffeebohnen einfrieren oder vakuumieren: Eine akzeptable Lösung?
Frieren Sie Kaffeebohnen lieber nicht ein! Zwar wird beim Einfrieren der Bohnen die Konsistenz nicht verändert, aber auch hier werden das Aroma und die Duftstoffe des Kaffees beeinträchtigt.
Wenn Sie die Kaffeebohnen unbedingt einfrieren müssen, vakuumieren Sie diese in jedem Fall! Achten Sie außerdem darauf, dass der Kaffee langsam wieder auftaut und öffnen Sie die Verpackung erst, wenn die Bohnen Zimmertemperatur erreicht haben. Ansonsten kondensiert die Luftfeuchtigkeit an der kalten Oberfläche, wodurch der Kaffee feucht wird.
Wie sollte man grüne Kaffeebohnen lagern?
Sie wollen ungeröstete, grüne Kaffeebohnen lagern? Die Methodik unterscheidet sich tatsächlich kaum von der Aufbewahrung bereits gerösteter Kaffeebohnen. Auch grüne Kaffeebohnen sollten dunkel und bei konstanter Temperatur bis maximal 20 Grad gelagert werden. Ein Unterschied besteht jedoch bei der Luftfeuchte: Während geröstete Kaffeebohnen möglichst trocken gelagert werden sollten, bevorzugen grüne Kaffeebohnen eine ausgewogene Luftfeuchte, die weder zu trocken noch zu feucht ist.
Am besten geeignet für das Lagern von grünen Kaffeebohnen sind daher Behälter aus Porzellan, Keramik und Glas, die ebenfalls in einer Vorratskammer oder einem Schrank fernab von starken Gerüchen ihren Platz finden sollten.
Übrigens: Wenn Sie alle diese Tipps beachtet haben und Ihr Kaffee trotz richtiger Lagerung nicht gut schmeckt, könnte dies auch andere Ursachen haben. So beeinflussen der Röstgrad, die Brühtemperatur oder auch die Brühzeit das Aroma entscheidend. Die falsche Handhabung kann dafür sorgen, dass Ihr Kaffee bitter oder sauer schmeckt. Mehr dazu lesen Sie in diesem Artikel.
Wie lange sind Kaffeebohnen haltbar?
Generell sollten Sie eine angebrochene Packung Kaffeebohnen nicht zu lange lagern. Denn bereits drei Wochen nach der Röstung beginnt der Kaffee, sein Aroma zu verlieren. Wenn Sie den bestmöglichen Geschmack aus ihrem Kaffee herausholen wollen, empfehlen Experten, eine geöffnete Packung nicht länger als vier bis sechs Wochen zu lagern. So schmecken die Kaffeebohnen noch am besten. Maximal nach acht Wochen sollte die Packung definitiv verbraucht sein.
Wie bereits erwähnt gilt außerdem: Kaffeebohnen behalten ihr Aroma länger als Pulver! Daher sollten Sie die Bohnen frisch vom Automaten mahlen lassen. Da diese dann ihr gesamtes Aroma entfalten, schmeckt der Kaffee so am leckersten.
Die Haltbarkeit von grünen Bohnen ist im übrigen wesentlich länger als die von bereits gerösteten Kaffeebohnen. Zwar gehen Expertenmeinungen bei dieser Frage deutlich auseinander, doch die geschätzte Haltbarkeit von Rohkaffee übertrifft mit drei bis fünf Jahren weit die Haltbarkeit von bereits geröstetem Kaffee.
Fazit: Checkliste für guten Kaffee
Fassen wir das Ganze noch einmal zusammen: Um den bestmöglichen Geschmack aus ihrem Kaffee herauszuholen, sollten Sie darauf achten, frischen Kaffee in einer Verpackung mit Aromaventil zu kaufen. Die Frische des Kaffees können sie am Röstdatum erkennen. Sie sollten außerdem lieber Kaffeebohnen anstelle von Pulver kaufen, da diese das Aroma länger bewahren.
Wenn Sie den Kaffee geöffnet haben, lagern Sie diesen am Besten in einer licht- und luftundurchlässigen Kaffeedose in einer Vorratskammer oder einem Schrank fernab von starken Gerüchen. Verbrauchen sollten Sie den geöffneten Kaffee innerhalb von vier bis sechs Wochen, da er dann noch am besten schmeckt. Darüber hinaus sollten Sie bei langer Lagerung von großen Mengen an Kaffee den Kauf von grünen Bohnen in Betracht ziehen. Diese halten sich mit einer Haltbarkeit von drei bis fünf Jahren wesentlich länger, da sie noch nicht geröstet wurden.